Modernisierung und Nachhaltigkeit
Sturm im Wasserglas
von:BURKHARD BÜSCHER
Gerade meldete die gemeinnützige co2online GmbH, dass der Heizenergieverbrauch von deutschen Wohngebäuden langfristig immer weiter sinkt, da platzt das Ergebnis einer Prognos-Studie in die Medienwelt, die die staatliche Förderbank KfW in Auftrag gegeben hat. Demnach lohnt sich energiesparendes Bauen und Sanieren für Hausbesitzer nicht. Den prognostizierten Einsparungen bei den Heizkosten stehe mehr als das Zweifache an Investitionskosten gegenüber, heißt es in der Studie. Verwunderlich ist dabei, dass die Mehrzahl der Studien in den vergangenen Jahren zu anderen Ergebnissen gekommen ist. Demnach macht sich der Mehraufwand für anspruchsvolle, energetische Sanierungen sehr wohl bezahlt. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) scheint auch den Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse herausgefunden zu haben. Demnach betrachtet die von der KfW beauftragte Prognos-Studie ausschließlich volkswirtschaftliche und nicht einzelwirtschaftliche Wirkungen. Die dabei angenommenen Vollkosten beinhalten sowohl durch die energetische Modernisierung verursachten Mehrkosten, vor allem aber die meist deutlich höheren Ohnehin-Kosten von Sanierungen. Beide tragen zu einer Wertsteigerung und einer Erhöhung des Komforts des Gebäudes bei, die jedoch ausdrücklich nicht Bestandteil der Betrachtung waren, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative. Die angebliche Aussage der Prognos-Studie, "energetische Sanierungen verschlingen mehr Geld, als durch sie eingespart wird", lasse sich als Ergebnis nicht finden. Vermutlich wurden einige Zahlen fehlinterpretiert. Es bleibt zu hoffen, dass sich durch diese Meldungen nicht viele Bauherren veranlasst sehen, ihre Pläne hinsichtlich der Wärmedämmung fallen zu lassen, und dass sich alles nachher als eine Art "Sturm im Wasserglas" herausstellt.
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