Mota-Engil-Autobahnprojekt

Drehbohrgerät mit Verrohrungsmaschine erstmals in Mexiko im Einsatz

Liebherr Spezialtiefbau
Der Bau der Strecke begann im Jahr 2016. Die Fundamente sind dabei in Abhängigkeit von den geotechnischen Anforderungen verschieden. Laut Pedro Gregorio sind die Bodenverhältnisse entlang der Strecke unterschiedlich. Der Untergrund besteht jedoch vorrangig aus lockerem Fels, vor allem im Bereich der Flussquerungen, wo die meisten Brücken gebaut werden. Fotos: Liebherr

Mexiko (ABZ). – Die neu gebildete Geotechnik-Sparte des Unternehmens Mota-Engil Mexico SA de CV investierte in ein Liebherr-Drehbohrgerät vom TypLB 24-270 und setzt damit neue Qualitätsstandards. Sie mietet derzeit von Liebherr Mexiko ein Liebherr-Drehbohrgerät LB 24-270 auf Basis einer 18-monatigen Laufzeit mit Kaufoption. Damit werden Pfähle für den Bau der 129 km langen Cardel-Poza-Rica-Autobahn, die der Auftraggeber für Mexikos Transport- und Kommunikationsministerium errichtet, im Bohrverfahren eingebracht. Zusätzlich hat die Fa. Mota-Engil eine Liebherr-Verrohrungsmaschine gekauft, um das Einbringen der Bohrrohre für die Erstellung der Betonpfähle zu erleichtern. Die Maschine kam im September 2016 auf diese Baustelle und wird seither beim Bau der verschiedenen Konstruktionen entlang der Autobahn eingesetzt. Mota-Engil Mexico wurde 2012 als mexikanische Niederlassung von Portugals größtem Bauunternehmen, Mota-Engil SGPS SA, gegründet und ist in den Bereichen Transport, Hafen, Logistik und Abfallmanagement tätig.

Der Leiter für Gründungsbau bei der Geotechnik-Sparte von Mota-Engil Mexico ist Pedro Gregorio, der früher in Portugal gearbeitet hat. Er erklärt: "Liebherr-Drehbohrgeräte sind in Mexiko noch unbekannt, aber unser Unternehmen hat schon in Portugal ausgiebig mit ihnen gearbeitet. Als wir die Geotechnik-Sparte hier eröffneten, entschieden wir uns als ersten Schritt für ein Liebherr-Drehbohrgerät, um uns von der Konkurrenz abzuheben. Wir wählten anfangs eine Mietvereinbarung, weil es in der Natur unserer Arbeit liegt, Krane und Bohrgeräte nur für kurze Zeiträume einzusetzen, weshalb wir derartiges Equipment generell eher mieten als kaufen. Das ist das erste Mal, dass ein Liebherr-Drehbohrgerät mit Verrohrungsmaschine in Mexiko eingesetzt wird." Die neue Geotechnik-Sparte wurde geschaffen, damit Mota-Engil in der Lage ist, besondere Tiefbauarbeiten selbst anzubieten, ohne auf Subunternehmer angewiesen zu sein. "Für diese komplexe Länge eines Autobahnprojektes beschlossen wir, unsere eigene Sparte mit unserem eigenen Team von Fachleuten und unserer eigenen Ausrüstung zusammenzustellen, damit wir keine Subunternehmer brauchen. Wir haben in das Liebherr-Drehbohrgerät sowie in andere Ausrüstung investiert und beabsichtigen damit sowie mit der Erfahrung, die wir jetzt gewinnen, eine vollwertige Geotechnik-Sparte innerhalb von Mota-Engil zu werden. Somit können wir auch außerhalb der unternehmenseigenen Verträge an Ausschreibungen teilnehmen", sagt Pedro Gregorio. Mota-Engil leitet das Konsortium,das den Zuschlag für den Bau der Cardel-Poza-Rica-Autobahn im Umfang von 3,47 Mrd. Pesos (269 Mio. US Dollar) erhalten hat. Die Konzession gilt für 30 Jahre und umfasst den Bau und Betrieb eines 129 km langen Autobahnabschnittes zwischen Laguna Verde und Gutiérrez Zamora, der die Verbindungen im Küstengebiet des Bundesstaates Veracruz sowie zum Hafen verbessern soll. Die Konstruktion der Straße erfüllt die Anforderungen für zwei zweispurige Fahrbahnen mit einem Mittelstreifen und einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h. Der Bau begann im Jahr 2016. Die bauliche Gestaltung umfasst 16 Unterführungen, 22 Überführungen, 20 Brücken und sieben Querungen für die Landwirtschaft. Die Fundamente sind dabei in Abhängigkeit von den geotechnischen Anforderungen unterschiedlich. Bei den Überbauten wird hauptsächlich auf Fertigteile zurückgegriffen, um die knappen Terminvorgaben einhalten zu können.

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Das Drehbohrgerät LB 24-270 im Einsatz beim Mota-Engil-Autobahnprojekt, Mexiko.

Laut Pedro Gregorio sind die Bodenverhältnisse entlang der Strecke unterschiedlich. Der Untergrund besteht jedoch vorrangig aus lockerem Fels, vor allem im Bereich der Flussquerungen, wo die meisten Brücken gebaut werden. "Aus diesem Grund kauften wir die Verrohrungsmaschine", sagt er. "Wir bohren bis in eine Tiefe von 37 m bei Pfahldurchmessern von 1,5 m, 1,2 m und 1 m. Diese lockeren Flussfelsen finden sich bis in Tiefen von 20 bis 30 m und haben keine Bindung. Ohne Verwendung eines Bohrrohres würde das Bohrloch leicht einbrechen. Aus diesem Grund verwenden wir beim Abbohren die Verrohrungsmaschine zum Einbringen der Bohrrohre in 3-m-Abschnitten. Wir hätten kein Bentonit oder Flüssigpolymer verwenden können, um den Fels zu stabilisieren."

Das Geotechnik-Team arbeitet im Zweischichtbetrieb. Laut Pedro Gregorio sind für die Herstellung eines Pfahles mit1,5 m Ø zwei Schichten oder ein Tag erforderlich, um auf die Endtiefe von 37 m zu bohren und die Stahlarmierung einzuheben. Eine weitere Schicht oder ein halber Tag ist nötig, um den Pfahl fertig zu betonieren.

"Alle Bohrrohre werden von der Verrohrungsmaschine bewegt und das Bohrgerät muss nur noch bohren", sagt er. "Die Verrohrungsmaschine hat genug Kraft, um das Bohrrohr einzubringen und beim Einfüllen des Betons wieder zu ziehen. Sowohl das Bohrgerät als auch die Verrohrungsmaschine werden vom Fahrer aus der Kabine gesteuert. Deshalb brauchen wir nur zwei Fahrer und beide wurden bei Liebherr Mexico für uns geschult." Das Liebherr-Drehbohrgerät LB 24-270 wurde für das Einbringen verschiedenster Gründungspfähle konstruiert. Zu den relevanten Verfahren gehören Kellybohren und verschiedene andere Bohrverfahren wie Doppelkopfbohren, Endlosschneckenbohren und Bohren mit Vollverdränger- oder Teilverdrängerwerkzeug. Die max. Bohrtiefe beträgt 58 m und der max. Pfahldurchmesser liegt bei 1,9 m.

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