München–Berlin in nur 4 Stunden

Schalungssysteme am Burgbergtunnel

Meva Tunnelbau
Vor dem Südportal sind für die Eisenbahnüberführung Schwabach die Fundamente und das Widerlager im Hintergrund bereits betoniert. In der Mitte entstehen Brückenpfeiler mit der Mammut und mit Sonderformen der Fa. Kiefer (rund), vorne ist das Widerlager zum Südportal hin mit der Mammut eingeschalt.

ERLANGEN (ABZ). - Für die ICE-Strecke Nürnberg–Berlin wird die Bahntrasse derzeit bei Erlangen viergleisig für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgebaut und der 307 m lange Burgbergtunnel um eine parallel verlaufende zweigleisige Tunnelröhre ergänzt. Dabei sind neben den bautechnischen Herausforderungen auch Denkmalschutzauflagen zu bewältigen.

Meva Schalung kommt am Süd- und am Nordportal zum Einsatz; baulich besonders anspruchsvoll ist das Vorfeld zur südlichen Tunneleinfahrt. Hier unterquert zuerst der Schwabach die Bahntrasse, danach überquert die Bayreuther Straße die Trasse, bevor sie durch den Tunneleinschnitt das Tunnelportal erreicht. Auf wenigen Metern sind hier Brücken, Stützwände und das Tunnelportal zu errichten.

Die Fundamente für die beiden Widerlager und beide Pfeilerreihen der dreifeldrigen Eisenbahnüberführung über den Schwabach wurden mit der Wandschalung Mammut betoniert. Dank ihrer Frischbetondruckaufnahme von 97 kN/m² konnten die bis zu 4,29 m hohen Pfeiler in einem Schuss betoniert werden. Für die Widerlager mit Brettmuster wurden die Mammut-Elemente mit Nut- und Federbrettern belegt. Für die schrägen Unterseiten der Flügelwände bei einem Widerlager und für die Pfeiler kamen Holzeinlagen der Firma Kiefer aus Durbach bei Offenburg zum Einsatz. Das Unternehmen ist auf Sonderschalung aus Holz spezialisiert.

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Meva Tunnelbau
Zum Nordportal hin ist der Kopfbalken schon betoniert, weiter hinten steht noch die Mammut-Schalung auf KLK 230-Konsolen. Unter dem betonierten Kopfbalken sind schon Klapparbeitsbühnen KAB 190 mit der Mammut 350 zur Betonage der Vorsatzschale unter dem Kopfbalken aufgebaut. Fotos: Meva

Die ca. 27,5 m lange Stützwand mit Höhen von 6,10 m bis 10 m war in SB3 auszuführen. Für Sichtbeton dieser Qualität wurde gebrauchte Wandschalung Mammut 350 im Haiterbacher Logistikzentrum aufbereitet. Betoniert wurde in drei Blöcken – zwei mit 10 m Länge, einer mit 7,50 m Länge. In der Höhe wurde in drei Takten betoniert. Für den letzten Höhentakt unter dem bereits vorhandenen Pfahlkopfbalken kamen Elemente mit Betonierstutzen zum Einsatz. Bei allen Takten stand die Wandschalung auf Klapparbeitsbühnen KAB 190, die Verankerung der Schalung erfolgte bauseitig mit Klebeanker DW 20 Hilti-HIT.

Aus ablauftechnischen Gründen musste hier der 2,38 m hohe Kopfbalken noch vor der Vorsatzschale erstellt werden, die danach unter dem Kopfbalken gegen die Bohrpfahlwand betoniert wurde. Der Kopfbalken erstreckt sich in der Dicke über die gesamte Tiefe der Vorsatzschale und der Bohrpfahlwand; er wurde beidseitig mit Mammut-Elementen betoniert. Seine Höhe, Lage und die abzutragende Last erforderten auf der Seite des Tunneleinschnitts eine Lösung mit der Kletterkonsole KLK 230, die zugleich als Arbeitsbühne diente. Die KLK 230 war hier die passende Lösung, weil sich die Konsolen in den durch die Bohrpfähle vorgegebenen Abständen einhängen ließen und mühelos die schweren Lasten aus dem Kopfbalken ableiteten. Die knapp 85 m lange und bis zu 10m hohe Vorsatzschale wurde in zehn Längenblöcken à ca. 9,30 m und in max. vier Höhentakten mit Regeltakthöhe 2,90 m betoniert. Für die Ausführung in SB3-Qualität kamen hier ebenfalls aufbereitete Elemente der Mammut 350 zum Einsatz.

Die Portale der alten und der neuen Tunnelröhre liegen an beiden Tunnelenden nebeneinander. Der im Jahr 1844 erbaute Burgbergtunnel ist der älteste Eisenbahntunnel Bayerns und steht unter Denkmalschutz. Um die historische Portalsituation zu erhalten, werden die neuen Portale im Aussehen an die alten angepasst. Beim Betonieren der neuen Portalwände mit Mammut-Elementen auf Meva-MEP-Traggerüsttürmen wird die Betonoberfläche gestockt, damit sie dem vorhandenen Natursteinmauerwerk ähnelt. Auf die Mammut-Elemente werden Trapezleisten aufgenagelt, um das Fugenbild der Natursteine für die neuen Portalwände zu übernehmen.

Am Tunnelprojekt wird innen und außen gleichzeitig gearbeitet, denn schon 2017 soll die ausgebaute Strecke in Betrieb gehen. Nach der Inbetriebnahme der neuen Tunnelröhre soll auch die zuletzt 1936 grunderneuerte alte Tunnelröhre auf den Stand der heutigen Technik gebracht werden. Dann ist zukünftig der Schnellverkehr auf vier Gleisen – je zwei pro Richtung – uneingeschränkt möglich und von München nach Berlin reist man künftig in nur vier statt heute sechs Stunden.

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