Nach Rekordjahren bei Baumaschinen

Hersteller erwarten Umsatzrückgang

Frankfurt/Main (ABZ). – In der schwächelnden Maschinenbaubranche markieren die Baumaschinenhersteller noch immer die Ausnahme. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) kürzlich mitteilte, konnte die Branche 2019 einen Umsatz auf dem Rekordniveau des Vorjahres verzeichnen. Damit sei jedoch vorerst ein Ende des Booms erreicht. Für das Jahr 2020 erwarten die Branchenvertreter einen Umsatzrückgang von 3 bis 5 Prozent. Nach dem Tiefpunkt im Jahr 2009 infolge der Finanzkrise war es mit der Baumaschinenbranche in den vergangenen Jahren stetig bergauf gegangen. Den vorläufigen Höhepunkt markierten der Umsatzrekord aus dem Jahr 2018 sowie die bauma 2019, die im April des vergangenen Jahres noch einmal für ordentlich Euphorie im Markt gesorgt hatte. Seitdem mehren sich jedoch die Indikatoren für eine Trendwende. Am ehesten habe sich der Abschwung im Segment Straßenbaumaschinen bemerkbar gemacht. Hier kam es nach Angaben des VDMA zu einem Umsatzrückgang von 12 Prozent und einem Einbruch bei den Auftragseingängen von 21 Prozent. Demgegenüber habe es in den Segmenten Hochbau- und Erdbaumaschinen nur ein leichtes Plus gegeben. Einen Grund, zu klagen, sieht der VDMA jedoch nicht. "Wir sind immer noch auf einem Allzeithoch trotz der Trendwende. Wir sehen eine gesunde Entwicklung, weil es keine großen Schwankungen, sondern nur einen moderaten Rückgang gibt. Dabei entwickeln sich die einzelnen Sparten nicht gleichmäßig", fasste Franz-Josef Paus, Vorsitzender des Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen die Situation zusammen. Insgesamt bleibe die Bauindustrie in Deutschland und Europa stabil. Hierzulande profitieren die Hersteller nach wie vor vom anhaltenden Bauboom und niedrigen Zinsen. Für die Hersteller am Produktionsstandort Deutschland liegt der Inlandsumsatz bei 4,3 Milliarden Euro und übertraf damit alle Erwartungen. Dabei habe sich auch bemerkbar gemacht, dass die Hersteller ein zentrales Problem aus dem Rekordjahr 2018 behoben hätten: die Lieferfähigkeit. Diese hatte viele Unternehmen angesichts der großen Nachfrage vor Probleme gestellt. Mittlerweile sei das nicht mehr so.Der Export ging hingegen mit 8 Milliarden Euro um 1 Prozent zurück. Insbesondere der Nahe und Mittlere Osten habe mit minus 25 Prozent vor allem wegen der Türkei sehr schlecht ab geschnitten, so der VDMA. Für 2020 erwartet die Branche dort keine Erholung. China, weiterhin der größte Baumaschinenmarkt der Welt, habe im vergangenen Jahr um 8 Prozent zugelegt. Auch hier habe sich das Wachstum jedoch bereits abgeschwächt. Nicht zuletzt sei die Zolleskalation, bei der es am Ende nur Verlierer geben könne, ein Grund dafür.China bietet nicht nur den größten Markt für Baumaschinen, sondern auch hartnäckige Konkurrenz für die deutschen Hersteller. Den ehrgeizigen Ambitionen Chinas sehe man hierzulande mittlerweile gelassener entgegen. So hätten die Übernahmen deutscher Standorte durch chinesische Unternehmen diesen nicht geschadet. Zugleich sei es bedenklich, wenn staatlich subventionierte Konzerne in Deutschland Konkurrenten übernehmen.Trotz des erwarteten Umsatzrückgangs blicke die Branche zuversichtlich in die Zukunft. Sowohl in Bezug auf die Herausforderungen des Klimawandels als auch hinsichtlich der Digitalisierung und Automatisierung hätten die Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht. "Solange es Menschen gibt, wird gebaut werden. Die Branche ist stark und bietet Lösungen für ein nachhaltiges Wirtschaften. Die Baumaschinenhersteller nehmen die Herausforderungen an und sehen sie als Chance, ihren Beitrag zum Erreichen der Klima- und Umweltziele zu leisten und gleichzeitig Arbeitsplätze zu sichern durch neue Technologien", betonte Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen im VDMA.

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