Nachhaltige Fassadensanierung

Diffusionsoffenes System minimiert die Gefahr von Veralgung und Pilzbefall

Xella Fassaden
Die WSB-Bayern entschied sich für den Einsatz des Multipor Wärmedämm-Verbundsystems. Foto: Xella/Multipor

München (ABZ). – Die energetische Sanierung von Wohnungen in München Milbertshofen sollte mit umweltgerechten und langfristig zum Werterhalt beitragenden Baustoffen erfolgen. Die WSB-Bayern entschied sich daher für den Einsatz des Multipor Wärmedämm-Verbundsystems. Die aus mineralischen und natürlichen Rohstoffen hergestellten Wärmedämmplatten sorgen für wirtschaftlichen Wärmeschutz. Das diffusionsoffene System kann die Feuchtigkeit der Wandoberfläche aufnehmen, zwischenspeichern und sie später durch Austrocknen wieder abgeben. Damit wird die Gefahr von Veralgung- bzw. Pilzbefall minimiert. Generell gilt: Was dauerhaft trocken ist, bleibt in der Regel algenfrei, und was rasch abtrocknen kann, wird weniger befallen. Ein weiteres, entscheidendes Kriterium für die Wahl von Multipor war die Spechtsicherheit des Dämmstoffs.

Die WSB Bayern ist mit mehr als 19.000 eigenen Wohnungen, ca. 100 gewerblichen Einheiten und ca. 13.000 Stellplätzen und Garagen eines der größten Wohnungsunternehmen in Bayern. Es versteht sich als kunden- und marktorientiertes Dienstleistungsunternehmen, das Kerngeschäftsfeld ist die Vermietung und Bewirtschaftung des eigenen Immobilienbestands. Entsprechend dem Selbstverständnis wird der Bestand in regelmäßigen Abständen saniert. Aktuell wurden in München Milbertshofen Wohnungen energetisch modernisiert und auf den aktuellen Stand der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebracht.

Die Gebäude wurden in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Massivbauweise errichtet. Ein zentrales Element der Maßnahme ist der Wärmeschutz der Fassade, der durch ein neu aufzubringendes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gewährleistet werden soll. Das gesuchte System sollte verschiedene Vor-aussetzungen erfüllen. Ein wichtiger Punkt im Anforderungskatalog war das Thema Nachhaltigkeit. Die Dämmung sollte neben der möglichst energiesparenden Herstellung auf Basis von ökologisch und gesundheitlich absolut unbedenklichen Rohstoffen eine dauerhaft wartungsfreie Fassade sowie hohe Spechtsicherheit gewährleisten und am Ende der Nutzungsdauer problemlos zu entsorgen sein. Einer genauen Prüfung unterzogen wurden außerdem die bauphysikalischen Eigenschaften verschiedener Dämmsysteme sowie das Brandverhalten. Angesichts dieser vielfältigen und auf den ersten Blick kaum miteinander zu vereinbarenden Vorgaben rückten schnell massive, vollmineralische Dämmungen in den Fokus der Planungen. Die Wahl fiel schließlich auf das Multipor Dämmsystem, dessen Umweltfreundlichkeit durch das Umweltsiegel Natureplus sowie durch die Umwelt-Deklaration des Institutes Bauen und Umwelt e. V. bestätigt ist. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/(mK) bot das mineralische System beste Voraussetzungen für eine energieeffiziente und nachhaltige Wärmedämmung der Fassaden. Die Herstellung auf der Basis der natürlichen und mineralischen Rohstoffe Kalk, Sand, Zement und Wasser gewährleistet ein problemloses Recycling sortenreiner Reste. Insgesamt kamen bei dem Projekt rd. 3000 m² Multipor zum Einsatz.

Hinzu kam die hohe Sicherheit im Brandfall. Multipor Mineraldämmplatten werden als nicht brennbarer Baustoffe der Baustoffklasse A1 gemäß EN 13501-1 eingestuft. Sie erzeugen im Brandfall weder Rauch noch giftige Gase. Im Gesamtsystem, also in Kombination mit dem mineralischen Multipor Leichtmörtel als Klebe- und Armierungsmörtel sowie mit mineralischen Oberputzen und silikatischer Fassadenfarbe, erfüllt Multipor nach EN 13501-1 die Kriterien der Baustoffklasse A2 (A2-s1, d0).

Angesichts der Forderung nach einer dauerhaft wartungsfreien Fassade überzeugte das Multipor Wärmedämmverbundsystem die Bauherren auch durch seine bauphysikalischen Eigenschaften. Bei vielen Wärmedämmverbundsystemen nämlich führt die geringe Diffusionsoffenheit häufig zu länger anhaltender Feuchtebildung auf der gedämmten Oberfläche. Dies begünstigt mikrobiologischen Befall. Durch die hohe Diffusionsfähigkeit des Multipor Wärmedämm-Verbundsystems entsteht diese Feuchtigkeit erst gar nicht. Das vollmineralische System nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Die rasche Rücktrocknung sowie ein für einen Dämmstoff hohes Wärmespeichervermögen beugt dem Algen- und Pilzbefall vor. Auf den Einsatz von schädlichen Bioziden und Giften kann daher verzichtet werden. Die Lösung gewährleistete gleichzeitig den angestrebten geringen Wartungsaufwand und spart Instandhaltungskosten.

Ebenso überzeugend waren für die WSB Bayern die mechanischen Eigenschaften des Multipor Wärmedämmverbundsystems, das mit der relativ hohen Rohdichte von bis zu 115 kg/m besonders druckfest und mechanisch stark belastbar ist. Diese hohe Massivität verhindert substanzschädigende und teuer zu beseitigende Spechtschäden, die speziell in München, aber auch in vielen anderen Städten mittlerweile gehäuft auf wärmegedämmten Fassaden auftreten. Eine mit Multipor gedämmte Fassade dagegen erscheint dem Specht als massive Wand. Er hat kein Interesse, dort zu nisten oder nach Futter zu suchen. Auch die Sicherheit vor Nagetieren oder Ameisen ist gegeben.

Insgesamt wurde die Dämmung einlagig in einer Gesamtdicke von 100 mm ausgeführt. Da es sich bei der Wohnanlage um Bestandsbauten handelt, wurden alle Platten zusätzlich mit Schraub-dübeln befestigt. Die Montage der Multipor Mineraldämmplatten erfolgte nach den Verarbeitungsanleitungen des WDVS Herstellers, der Xella Deutschland GmbH.

Zunächst wurde der Untergrund vorbereitet, um eine vollflächige Verklebung der Platten zu gewährleisten. Multipor Mineraldämmplatten benötigen einen ausreichend ebenen Untergrund, der außerdem tragfähig und trocken sowie frei von haftmindernden Bestandteilen sein muss. Nach Abschluss der Vorarbeiten begann die Verklebung der ersten Plattenlage jeweils an der unteren Hausecke. Die Platten wurden dabei fugendicht knirsch aneinander gestoßen und fortlaufend im Verband mit mindestens 15 cm Überbindemaß verklebt. Dazu trugen die Verarbeiter den speziell auf das Produkt abgestimmten und frisch angerührten Multipor Leichtmörtel vollflächig mit einer Zahntraufel auf der Plattenrückseite auf. Kleinere Unebenheiten im Untergrund konnten so gut ausgeglichen werden. An den Gebäudeecken wurden die Mineraldämmplatten verzahnt verklebt, wobei jeweils eine Platte so angeordnet wurde, dass sie um die Dicke der anstoßenden Platte plus Mörtel über die Gebäudeecke hinausragt. Auf der anderen Gebäudeecke wurde die Platte dann stumpf dagegen gestoßen, damit sich ein bündiger Anschluss ergab. Ein gegebenenfalls vorhandener geringer Überstand ließ sich nach Aushärten des Klebemörtels einfach und schnell mit dem Multipor Schleifbrett egalisieren. Mit dem Multipor Schleifbrett konnten ohne großen Aufwand auch leichte Höhenversätze ausgeglichen werden, die beim Verkleben immer mal entstehen können. Kleinere Fehlstellen schlossen die Verarbeiter einfach mit Multipor Füllmörtel. Pass-Stücke schnitten sie vor Ort schnell und ohne Kraftanstrengung mit einem handelsüblichen Fuchsschwanz exakt zu. Insgesamt gingen die Arbeiten schnell vonstatten, was sicher der einfachen Verarbeitung, aber auch dem geringen Gewicht und dem handlichen Format von 600 x 390 mm zuzuschreiben ist.

Für die abschließende Armierung der Fläche wurde zunächst Multipor Leichtmörtel auf die Dämmplatten aufgetragen und dann das Armierungsgewebe faltenfrei mit dem Glätter in den nassen Armierungsmörtel so eingedrückt, dass sich die Stöße mindestens 10 cm überlappen. Ein weiterer Armierungsmörtelauftrag nass in nass war nötig, um das Gewebe vollständig abgedeckt überspachteln zu können. Die Abschlussbeschichtung bildet ein mineralischer Oberputz. Abschließend erfolgte ein weißer Anstrich mit silikatischer und diffusionsoffener Fassadenfarbe. Insgesamt wurde mit dem Multipor WDVS ein hochwärmedämmender, homogener und diffusionsoffener Konstruktionsaufbau erreicht, der zuverlässig gegen mechanische Einwirkung schützt.

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