Nachverarbeitung automatisieren
Lieferschein in der Baubranche abschaffen
"So aufwändig ist das? Das muss doch besser gehen", dachten sich Julian Blum und Paul Kaiser, zwei der Gründer des Startups. Die beiden hatten jahrelang verschiedenen Bauunternehmen und deren Lieferanten bei der Digitalisierung begleitet und gesehen, wie viel Aufwand und Ärger der Lieferschein mit sich bringt. Doch es gab keine passende IT-Lösung – das "Beste" waren schnellere Scanner oder PDFs. In Kooperation mit der TU München arbeiteten beide anschließend an einer neuen IT-Lösung mit dem Ziel, sämtlichen manuellen Aufwand in der Lieferkette abzuschaffen.
Mittlerweile ist das Vestigas-Team auf 20 Köpfe gewachsen und zeigt laut eigener Aussage jeden Tag, wie einfach dieser Prozess funktionieren sollte: Poliere von Grossmann Bau beispielsweise können bereits heute mit einem Klick Lieferungen annehmen. Alle Schritte danach – von der Ablage des Lieferscheins über die Mengenauswertung bis hin zur Rechnungsprüfung laufen mit Vestigas vollständig automatisiert ab. So entlastet Grossmann Bau seine Mitarbeiter und spart jeden Tag an Zeit und Geld.
Genauso gehört, wenn etwa die Rödl Baugruppe bei der BayWa einkauft, Vestigas mittlerweile zum Standard. Alles, was früher auf Papierlieferscheinen vermerkt wurde, wird heute mit der Vestigas-App gehandhabt. Keine verlorenen Lieferscheine, keine Zettelwirtschaft und deutlich weniger Aufwand, verspricht das junge Unternehmen. Dies werde möglich, da Vestigas anstatt eines Papier- oder PDF-Lieferscheins einen maschinenlesbaren Datensatz verarbeite. Mit der App kann jeder Beteiligte, beispielsweise Lkw-Fahrer und Polier, Lieferungen rechtssicher annehmen und bearbeiten, erläutern die Verantwortlichen.
Über die dazugehörige Web-App könne jeder Teilnehmer in der Prozesskette in Echtzeit auf die Lieferscheindokumentation zugreifen. Darüber hinaus ist eine Echtzeitberichterstattung zu den Liefervorkommnissen sowie eine automatische Rechnungsprüfung auf Basis der Liefer- und Rechnungsdaten möglich. Vestigas hat sich eigenen Angaben zufolge zum Ziel gesetzt, die Lieferkette so einfach wie möglich für alle Beteiligten zu machen und der Bauindustrie zu ermöglichen, sich nur auf den Kern ihrer Arbeit zu konzentrieren – das Bauen.