Neuausrichtung

Dillinger und Saarstah lstarten Zukunftsprogramm

Dillingen/Saar (ABZ). – Die saarländische Stahlindustrie richtet sich neu aus. "Wir tun dies in einem komplett integrierten Prozess von Dillinger und Saarstahl mit dem langfristigen Ziel, den Generationenvertrag fortzusetzen", so Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Dillinger und Saarstahl. "Wir produzieren hervorragende Stähle, die zu den besten der Welt gehören und die bei unseren Kunden gefragt sind. Unsere Produkte werden wir gemeinsam mit unseren Kunden weiterentwickeln. Wir werden eine umfassende Vertriebsoffensive starten. Das Engagement unserer Mitarbeiter ist hoch. Gleichzeitig haben wir im Vergleich zum Wettbewerb zu hohe Kosten. Wir werden unsere Strukturen und Prozesse entsprechend in den nächsten Monaten anpassen. Ziel ist eine zweistellige Profitabilität, die uns ausreichend Spielraum für Wachstumsinvestitionen gibt. Darüber hinaus richten wir das Gesamtunternehmen klar auf CO2-freie Technologien aus. Gleichzeitig erwarten wir von der Politik einen fairen Wettbewerbsrahmen und die kurzfristige Zurverfügungstellung ausreichender Mittel, um den Transferprozess umsetzen zu können. Wir wollen, dass die modernste Stahlindustrie hier im Saarland steht." Die anhaltende strukturelle Krise auf dem globalen Stahlmarkt und die teilweisen konjunkturellen Nachfragerückgänge in einigen Segmenten wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau sowie die steigenden Kosten des CO-Zertifikatesystems haben die Unternehmen nach eigenen Angaben dazu veranlasst, einen integrierten Strategieprozess aufzusetzen, um Maßnahmen zur Zukunftssicherung zu erarbeiten und auf den Weg zu bringen. Kürzlich wurden erste Ergebnisse vorgestellt. Außerdem fanden Informationsveranstaltungen statt, um den Mitarbeitern die Strategie zu erläutern.

"Zum ersten Mal haben gemeinsam besetzte Expertenteams von Saarstahl, Dillinger und SHS die strategischen Ziele für die Zukunft erarbeitet", erklärt Hartmann. "Ergebnis aus dem Prozess sind klar definierte Ziele und ein detaillierter Maßnahmenplan für die nächsten Jahre. Wir sind davon überzeugt, dass es uns damit gelingen wird, die dargestellten Herausforderungen zu meistern und uns zukunftssicher zu machen." Ein zentraler Baustein dabei sei eine offensive Neuausrichtung der Geschäftsstrategie, die eine konsequente Steuerung in Richtung innovativer und hochqualitativer Produkte für die Kunden vorsehe. Die aufgesetzten Maßnahmen trügen dazu bei, profitabler und zukunftsorientierter zu werden. Im Rahmen der laufenden Erarbeitung einer CO-Strategie werden Optionen für den schrittweisen Umbau zur CO-freien Produktion entwickelt. Das Unternehmen fordert von der Politik, schnell eine klare Planbarkeit und einen Rahmen für einen fairen Wettbewerb sowie für die erforderlichen Fördermittel zu schaffen.

Dillinger hat sich laut eigenen Angaben das Ziel gesetzt, Kosten in Höhe von 250 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. 60 % sollen über Einsparungen im Material- und Fremdleistungsaufwand und 40 % im Personalaufwand erreicht werden. Damit seien ein Abbau von 1500 Stellen sowie ein Outsourcing von 1000 Stellen im Saarland verbunden. Erreicht würden die stellenbezogenen Maßnahmen unter anderem über Änderungen der Prozesse und Strukturen sowie über die Steigerung der Produktivität, durch die Abschaffung von Doppelstrukturen und durch Schließung oder Auslagerung von Bereichen, so das Unternehmen. Geplant sei, die genannten Personalmaßnahmen sozialverträglich in den kommenden drei Jahren umzusetzen.

"Mit dem gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenpaket sind wir davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, die dargestellten Herausforderungen zu meistern und unsere Unternehmen zukunftssicher zu machen", bekräftigt Hartmann. "Wir stehen zu dem Generationenvertrag und brauchen die Unterstützung und den Willen aller Mitarbeiter, die Herausforderungen anzunehmen und die Transformation mit Mut und Entschlossenheit mitzugestalten." Die Stahlindustrie in Europa befindet sich nach Ansicht von Hartmann in einer konjunkturellen und langanhaltenden strukturellen Krise. Die Ursachen für das zunehmend herausfordernde Umfeld seien im Wesentlichen der wachsende weltweite Protektionismus und die damit verbundenen Zölle, die die Produkte der saarländischen Stahlindustrie verteuern, große Überkapazitäten und hohe Importe in die EU, die kontinuierlich auf das Preisniveau drücken und ein starker Wettbewerb. Zukünftig belasteten auch noch steigende Kosten aus dem CO2-Zertifikatesystem die Unternehmen Dillinger und Saarstahl. Hinzu kämen die konjunkturellen Abschwächungen und Umbrüche in Kernverbrauchersegmenten wie der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau.

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