Neubau eines Kindergartens

Ökologisches Konzept umgesetzt

Dämmstoffe
Holzriegel-Konstruktion des Gebäudeteils mit Mehrzweckraum, Ess- und Küchenbereich. Fotos: Gutex

ÜHLINGEN-BIRKENDORF (ABZ). - Aktuell entstehen vielerorts neue Einrichtungen für Kinder und Kleinkinder, schon ab einem Alter von sechs Monaten. Dieses ausgedehnte Betreuungsangebot ist für weite Teile Deutschlands neu. Die Gemeinden haben es daher mit einer Auslastungsplanung und Größeneinschätzung recht schwer.

Die Gemeinde Ühlingen-Birkendorf hat sich Anfang 2012 entschieden, in größerem Umfang aktiv zu werden. So entstanden die ersten Planungen im Mai 2012, Vorschläge wurden präsentiert und heiß debattiert. Ein Gelände im Anschluss an den bestehenden Kindergarten stand zu Verfügung. Die idyllische Lage ist für Kinder besonders geeignet, auf das bestehende Biotop wurde Rücksicht genommen.

Auf dem Gelände stand vorher ein älteres Mehrzweckgebäude mit hohem Sanierungsbedarf, welches für den Kindergartenbetrieb genutzt wurde. Abriss und Neubau waren die wirtschaftlichere Alternative. So entstand der Plan für zwei verbundene Gebäudeteile mit tollem Außenbereich und Verbindung zum bestehenden Kindergarten.

Für die Zielgruppe U3, d. h. sechs Monate bis drei Jahre, sind 20 neue Plätze in zwei Gruppen vorgesehen, wobei die Erweiterungsmöglichkeit für eine dritte Gruppe besteht. Ein Gebäudeteil wird als Mehrzweckeinrichtung für verschiedene Zwecke genutzt werden. Optimal ergänzt wird das Ganze durch einen Ess- und Küchenbereich. So können langfristig Mittagstisch und Ganztagsbetreuung realisiert werden.

Das neue Konzept setzt auf Bewegung, gesunde Ernährung, Spaß und vielseitige "Tobelandschaft" für die Kleinen. Die aktiven Erzieherinnen des bestehenden Kindergartens wurden voll in die Planung und Realisierung der Bewegungs- und Spaßlandschaft mit eingebunden.

Es entstehen Rutschen und Tunnel, eine Galerie mit Netzboden, Kasperle und Spielraum. Ergänzt werden die Spiel- und Spaßmöglichkeiten durch ein attraktiv gestaltetes Außenumfeld mit Wasserspielen und Spielplatz. Die schöne Lage, zentral und gleichzeitig direkt im Grünen macht Wald- und Wiesenausflüge sowie Erlebnisse mit Tieren und Natur zusätzlich möglich. Die "Wald-Gemeinde" Ühlingen-Birkendorf mit großem eigenem Forst (3415 ha) legt besonderen Wert auf die Verwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff. Entsprechende Wünsche sind direkt in die Gespräche bei der Planung mit eingeflossen. Die Errichtung der rund 480 m² Gebäudenutzfläche sollte als Holzkonstruktion realisiert werden. Auch bei der Auswahl der Dämmung entschied man sich rasch und aus Überzeugung für die Produkte vom Gutex Holzfaserplattenwerk. Der Rohstoff Holz für die Dämmplattenproduktion stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft (PEFC und FSC).

Die Außenfassade wird weitgehend verputzt und blau-gelb gestaltet. Einzelne Klein-Flächen werden optisch mit Holzschalung hervorgehoben. Als Putzträgerplatte kam die Holzfaserdämmplatte Gutex Thermowall in 100 mm Stärke zum Einsatz. Zusammen mit der Zellulose-Einblasdämmung in dem Gefachen bildet sie die Dämmebene. Auch die Dachdämmung ist in der Kombination Zellulose und Holzfaser ausgeführt. Die Unterdeckplatte Gutex Ultratherm konnte schnell, wind- und regensicher auf den großen ebenen Dachflächen verlegt werden. Die Dämmplatten sind als Behelfsdach zwölf Wochen frei bewitterbar und schützen die Dachkonstruktion zusätzlich zur Tonziegeleindeckung. Zusätzlich bieten Holzfaserdämmplatten einen sehr hohen Hitze- und Schallschutz.

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Dämmstoffe
Aufdachdämmung mit Gutex Ultratherm Holzfaserplatten.

Der Hitzeschutz ist bei der Nutzung der Kindergartenräume im Sommer sehr wichtig. Besonders die Kleinen sind froh über angenehme Innentemperaturen. Der Schallschutz ist bzgl. der angrenzenden Privathäuser wichtig. Schallschutz wurde auch im Innenleben der Räumlichkeiten thematisiert. So entschied sich das Bauteam für abgehängte Rigips-Decken mit Akustik-Lochung. Dahinter ist ein Flies eingelegt, welches die Schallwellen absorbiert. Ähnliche Lösungen werden am Markt auch mit Holzfaserplatten als Schallpuffer angeboten.

Die diffusionsoffene Konstruktion der Dach- und Wandflächen war der Gemeinde ebenfalls sehr wichtig. So ist gewährleistet, dass im Innenraum entstehende Feuchte gepuffert werden kann – das hohe Feuchteabgabepotential der diffusionsoffenen Konstruktion sorgt für einen bauphysikalisch sehr robusten Aufbau der Gebäudehüllfläche. Hohe Oberflächentemperaturen auf der Innenseite sowie eine luftdichte Gebäudehülle vermeiden Kondensatausfall und damit verbundenes Schadensrisiko.

Wärmedämmverbundsysteme aus Holzfasern bieten zudem auch außen einen besonders hohen Schutz vor Algen- und Schimmelbefall auf der Putzfassade. (vgl.: Untersuchungsbericht "Mikrobieller Befall von Bauteiloberflächen ...", Fraunhofer Institut für Bauphysik 2005) Die Oberflächen bleiben in den kritischen Nachmittags- und Abendstunden im Frühjahr und Herbst, aufgrund des Speichervermögens des Dämmstoffes, länger warm. Die von der abkühlenden Außenluft freigesetzte Feuchtigkeit (Tau) schlägt sich nicht, wie bei schnell auskühlenden Oberflächen, nieder.

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