Neue Bagger-Generation

Caterpillar will Produktivität auf neues Level heben

von:

Robert Bachmann

Caterpillar Bagger und Lader
Im Rahmen einer imposanten Light-Show enthüllte Cat das erste Modell seiner neuen Hydraulikbagger-Generation. Erklärende Worte dazu gab es von Global Marketing Direktor Herwig Peschl. Fotos: Robert Bachmann

Malaga/Spanien . – Bis zu 45 % mehr Effizienz, 25 % Kraftstoffeinsparung und 15 % weniger Wartungskosten – Mit seiner neuen Generation von Hydraulikbaggern verspricht Caterpillar (Cat) seinen Kunden deutliche Leistungssteigerungen bei niedrigeren Betriebskosten. Doch was steckt hinter diesen Zahlen? Im Malaga Demonstration & Learning Center (MDLC) in Spanien konnte die internationale Fachpresse kürzlich einen ersten Blick auf die neuen Modelle werfen. Auf Einladung des deutschen Händlers Zeppelin fand sich auch die deutsche Fachpresse einmal mehr im sonnigen Spanien ein, wo der amerikanische Baumaschinen-Hersteller Cat sein Vorführ- und Schulungszentraum MDLC direkt an der Costa del Sol unterhält. Gleich drei Tage nahm sich das Unternehmen für seine diesjährige Neuvorstellung Zeit. Nicht ohne Grund; denn nicht in jedem Jahr gibt es gleich eine komplett neue Bagger-Generation zu sehen. Den Anfang machen drei Modelle in der 20-t-Klasse: der 320, der 323 und der 320 GC. Gleich zu Beginn fällt auf, dass sich Cat mit der neuen Hydraulikbagger-Generation vom gewohnten Buchstabensalat in der Nomenklatur seiner Modellbezeichnungen befreit hat. Statt A-, B-, C-, D- oder F-Serie gibt es nur noch Zahlen, die auf die Leistungsklassen der verschiedenen Maschinen hinweisen sowie in Einzelfällen – wie dem 320 GC – ein Kürzel, das auf Unterschiede in der technischen Ausstattung hinweist.Diese Art der Simplifizierung ist nicht willkürlich, sondern vom Hersteller zum Konzept erhoben worden, erklärte Herwig Peschl, globaler Marketing Direktor bei Cat während der Präsentation der neuen Bagger. Reduziert worden sind nicht nur Buchstaben, sondern auch unnötige Komplexitäten in der technischen Konstruktion innerhalb der Produktreihe. Statt bspw. 28 Oberwagen, wie sie noch der F-Serie zugrunde lagen, soll es fortan nur noch zwölf geben. Ebenso wurde die Anzahl der verschiedenen Kabinentypen auf drei reduziert und die Zahl unterschiedlicher Luftfilter von 15 auf vier. Bemerkbar mache sich dies nicht nur in den Produktionskosten des Herstellers, sondern v. a. im Teilemanagement der Kunden und einem geringeren Trainingsaufwand für den Bediener, der sich beim Umstieg von einer auf die andere Maschine nun nicht mehr permanent umstellen müsse.Vereinfacht wurde insbesondere auch die Wartung der neuen Modelle. Dank neuem Hydraulikfilter, neuen Luftfiltern und generell einer reduzierten Zahl der Filter ergeben sich laut Hersteller längere Wartungsintervalle (Hydraulikölfilter alle 3000 Std. und Luftfilter alle 1000 Std.) sowie ein insgesamt geringerer Wartungsaufwand.Der eigentliche Clou liegt jedoch darin, dass sämtliche Modelle der neuen Serie nun mit einer komplett elektronischen Hydraulikvorsteuerung ausgestattet sind. Das erlaubt nicht nur zahlreiche Möglichkeiten, die Maschinen in ihrer Betriebsamkeit zu optimieren sowie flexibel auf verschiedene Anwendungen einzustellen, sondern auch die Integration diverser digitaler Features zur zusätzlichen Effizienzsteigerung (dazu später mehr). Darin liegt auch das wesentliche Unterscheidungsmerkmal des 320 GC zu seinen beiden Kollegen aus der 20-t-Klasse.Der neue Cat 320 GC wurde für einfache bis mittelschwere Einsätze entwickelt und bietet laut Hersteller ein ausgewogenes Verhältnis von produktivitätssteigernden Funktionen bei reduziertem Kraftstoffverbrauch und geringeren Wartungskosten. Im Vergleich zum 320 und 323 stellt er eine Art "Low-Budget-Variante" dar, die bei geringerer technischer Komplexität eine hohe Zuverlässigkeit sowie eine hohe Leistung zu geringen Kosten pro Stunde ermöglichen soll.Der neue Cat 320 möchte hingegen mit der integrierten, produktivitätssteigernden Cat-Connect-Technologie neue Maßstäbe hinsichtlich Effizienz setzen. Standardtechnologie in Kombination mit geringerem Kraftstoffverbrauch und niedrigeren Wartungskosten führe zu einer kostengünstigen Produktion bei mittelschweren bis schweren Anwendungen, so der Hersteller. Der neue Cat 323 weist die ebenfalls serienmäßig integrierte Cat-Connect-Technologie sowie die größte Leistung und Hubkraft innerhalb der Produktpalette auf. Der Hersteller lobt auch hier den niedrigeren Kraftstoffverbrauch und geringere Wartungskosten.

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Caterpillar Bagger und Lader
Dank elektronischer Hydraulikvorsteuerung und ausgestattet mit zahlreichen Funktionen wie einem integrierten Wägesystem versprechen die neuen Bagger bis zu 45 % mehr Produktivität.

Hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs der neuen Maschinen möchte sich Cat mit seiner neuen Generation endgültig vom einstigen Image des leistungsstarken Spritschluckers verabschieden. Die Cat-Motoren versorgen die drei neuen Bagger mit der für die auszuführende Arbeit passenden Nennleistung von 90 bis 121 kW. Die effizienten Motoren der nächsten Generation verbrauchen laut Hersteller bis zu 25 % weniger Kraftstoff als die vorherigen entsprechenden Modelle. Den Produktmanagern von Cat zufolge kommen sie damit auf Traumwerte von rd. 10 l/h. Auch dank des neuen Smart-Modus, der die Motor- und Hydraulikleistung automatisch den Grabbedingungen anpasst und dabei sowohl den Kraftstoffverbrauch optimiert als auch die Leistung. Nützlich ist daneben die automatische Reduzierung der Motordrehzahl, wenn kein Hydraulikbedarf vorliegt.Überarbeitet wurde auch das Kühlsystem, das nun mit mehreren elektrischen Lüftern effizienter arbeitet, da die Temperaturen von Hydrauliköl, Kühler und luftgekühltem Ladeluftkühler unabhängig voneinander überwacht werden. Mit einem neuen Hydrauliksystem, das auf Reaktionsgeschwindigkeit und Effizienz ausgelegt ist, verfügen der Cat 320 GC, 320 und 323 zudem über ein neues Hauptsteuerventil, wodurch keine Steuerleitungen mehr benötigt werden, Druckverluste reduziert werden und der Kraftstoffverbrauch verringert wird. Weniger Hydraulikleitungen am Bagger führen dem Hersteller zufolge dabei zu einem um 20 % verringerten Ölbedarf.Zudem hat Cat an den Komfort gedacht. Die neue Kabine kann in drei verschiedenen Varianten von "Komfort" bis "Premium" geordert werden. Die letzten beiden bieten u. a. eine hochklappbare Konsole zum leichteren Ein- und Aussteigen. Neu ist auch, dass die Maschinen nun auch per Motorstart-Knopf in Gang gesetzt werden können. Im Inneren der Kabine findet der Anwender zudem ein neues Touch-Panel, über das sämtliche digitalen Features angesteuert und überwacht werden können.Diese Features, auch wenn sie hier zum Schluss genannt werden, sind vielleicht der maßgebliche Aspekt für die doch recht amtliche Ansage einer Effizienzsteigerung von bis zu 45 %. Dabei spielt die größtenteils serienmäßig verbaute Cat-Connect-Technologie in den neuen Maschinen eine zentrale Rolle. So bietet bspw. das integrierte Cat Grade mit 2D-System Führungshilfen für Tiefe, Neigung und horizontalen Abstand zum Planum und hilft dem Fahrer so, das gewünschte Planum schnell und präzise zu erreichen. Mit der Systemfunktion E-Fence (Begrenzung des Schwenkbereichs) kann die Maschine sicher unter Bauwerken oder in der Nähe von Verkehr arbeiten, da diese Funktion dafür sorgt, dass sich kein Teil des Baggers außerhalb der vom Fahrer festgelegten Sollwerte bewegt. Das serienmäßige 2D-System lässt sich optional auf Cat Grade mit erweitertem 2D oder auf Cat Grade mit 3D aufrüsten.

Caterpillar Bagger und Lader
Den Anfang der neuen Baureihe machen drei Modell-Variationen in der 20-t-Klasse: der Cat 320, der Cat 320 GC und der Cat 323.

Das ebenfalls serienmäßige Grade-Assist-System automatisiert die Bewegungen von Ausleger, Stiel und Löffel, sodass der Fahrer das Planum mühelos per Einhebelsteuerung einhalten kann. Das bei den Modellen Cat 320 und 323 ab Werk integrierte Wägesystem Cat Payload hält wiederum durch Wiegevorgänge während des Betriebs und durch Echtzeit-Schätzungen der Nutzlast ohne Schwenkbewegung präzise die Lastvorgaben ein und steigert dadurch die Ladeeffizienz, um eine Über- bzw. Unterladung des Lkw zu vermeiden.Die Cat-Link-Hard- und Software verbindet schließlich die Einsatzorte mit dem Büro und liefert dem Kunden so wichtige Betriebsdaten der Maschinen. Abschließend gab Cat einen Ausblick auf weitere digitale Funktionen, die das Arbeiten auf Baustellen zukünftig vereinfachen bzw. automatisieren sollen. U. a. soll bereits Ende des Jahres eine neue mobile App für Projekt-Manager im Straßenbau kommen, die vom Asphaltwerk über die Logistik bis hin zum Einbauprozess alle beteiligten Stellen vernetzt und damit einen wichtigen Schritt hin zur Automatisierung der Straßenbaustelle darstellt. Auch die softwaregewordene Maschinendatensammelstelle VisionLink von Sitech soll zeitnah ein Redesign erhalten und unter dem Titel "VisionLink Unified Site" einen konsolidierten Blick auf alle Produktionsinformationen bieten.Dabei hat sich Cat nicht nur Gedanken zur Produktivität gemacht, sondern auch zum Thema Sicherheit. So wurde auch ein neuer Ansatz aus dem Bereich Bilderkennung vorgestellt: Eine Kamera im Inneren der Maschine, die erkennt, ob der Fahrer müde ist, und ihn gegebenenfalls per Alarmton warnt. Auf diesem Wege sollen sich laut Hersteller 80 % der durch Müdigkeit verursachten Vorfälle verhindern lassen.Bevor derartige Systeme in Serie gehen, geht jedoch erst einmal die neue Bagger-Generation an den Start. Die ersten beiden Modelle sowie der 320GC kommen nach Angaben von Zeppelin Baumaschinen im Laufe des nächsten Jahres auf den deutschen Markt.

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