Neue Cat Maschinen übernommen

Firmengruppe Wahl stellt sich breiter auf und wächst stetig

Caterpillar Unternehmen
Die drei Brüder Tobias (l.), Florian (2.v.r.) und Julian Wahl (r.) nehmen von Christof Decker (2.v.l.) von der Zeppelin Niederlassung Koblenz weitere Cat Kettenbagger 330F LN in Empfang. Foto: Zeppelin

Remagen (ABZ). – Für gewöhnlich kommt erst der Abbruch, dann der Aushub und schließlich geht es weiter mit der Erschließung. Das Remagener Familienunternehmen Wahl nahm den umgekehrten Weg. "Wir kommen aus dem Feinen und machen nun das Grobe mit", so Florian Wahl, der als Geschäftsführer den kaufmännischen Bereich verantwortet. Damit erklärt er nicht nur die Entwicklung vom Tief- über den Erdbau bis hin zum Abbruch, sondern auch die oberste Maxime, der man sich von Beginn an unterordnete: Qualität. "Wenn es im Abbruch nicht immer bis auf den letzten Zentimeter genau zur Sache gehen mag, erfordert der Tiefbau akribisches Arbeiten. Darauf sind wir von Anfang an trainiert, weil dies unser Anspruch und der Anspruch unserer Kunden ist. Daher haben wir die Messlatte sehr hoch angesetzt", macht sein Bruder Tobias Wahl deutlich, der als Geschäftsführer den technischen Part übernimmt. Inzwischen tritt der Betrieb als Firmengruppe auf und hat sich eine Umstrukturierung verordnet.

Aus der Tiefbau Wahl GmbH wurde 2016 die Wahl Gruppe. Der Tiefbau im Firmennamen wurde gestrichen – was nicht heißt, dass der Tiefbau nicht mehr dazugehört. "Im Gegenteil: Wir wollten uns breiter aufstellen und Missverständnissen vorbeugen, da sich das Hauptgeschäft nicht alleine auf den Tiefbau beschränkt. Bauherren und Projektentwick-ler bekommen bei uns alles aus einer Hand und haben somit nicht vier bis fünf verschiedene Partner, die an einem Projekt arbeiten, was häufig mit ein Grund dafür ist, dass Fehler oder Mehrkosten entstehen", erläutert Tobias Wahl. Zusammen mit seinem Bruder versteht er sich als Baudienstleister. Sie führen die Holding samt den verschiedenen Sparten: Tief- und Erdbau, Abbruch, Logistik inkl. der Ver- und Entsorgung sowie dem Recycling in Form von Aufbereitung.

Dafür betreibt das Unternehmen eine eigene Bauschuttdeponie und Verwertungsanlage samt den entsprechenden Brech- und Siebanlagen. Sie produzieren Recycling-Baustoffe, die wiederum weitgehend für die eigenen Baustellen verwendet werden. Weil das Geschäft mit der Ver- und Entsorgung immer mehr und anspruchsvoller wird, soll dieser Bereich personell mit einem weiteren Geschäftsführer verstärkt werden, der sich um das Stoffstrommanagement kümmert.

Darüber hinaus unterhält man ein20.000 m² großes Lager voller Schüttgüter, die auch aus eigenen Sand- und Kiesgruben erzeugt werden.

Julian Wahl, dritter Sohn von Hans- Peter Wahl und bereits seit 2007 im Unternehmen tätig, hat nach seiner kaufmännischen Ausbildung und seiner Ausbildung zum Tief- und Straßenbauer im Oktober 2015 als Bauleiter die Koordination, Überwachung und Qualitätskontrolle der Bauprojekte übernommen. In Zukunft soll er in die Geschäftsführung einsteigen und den Tiefbau mitverantworten. "Wir wollen weiter wachsen. Daher ist es unausweichlich, Zuständigkeiten aufzubauen und strikt zu trennen, damit jeder von uns drei Geschwistern seinen Verantwortungsbereich hat", so Florian Wahl. Damit hat die dritte Generation der Familie ihrer Leidenschaft fürs Bauen nachgegeben, die Hans-Peter Wahl an seine Kinder weitergegeben hat. Im Jahr 2000 hatte er die Geschäftsführung für die damaligen Johann Balthasar Wahl Sand- und Kiesgruben von seinem Vater übernommen. Zehn Jahre später wurde daraus die Tiefbau Wahl GmbH. Heute zählt die Belegschaft an die 100 Mitarbeiter. Die letzten Jahre hat man das Personal knapp um die Hälfte verdoppelt, was auf das Wachstum zurückzuführen ist. "Unser Vater hat uns immer machen lassen und sich inzwischen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Natürlich steht er voll hinter uns", betonten Florian und Tobias Wahl unisono.

Während viele Abbruchfirmen irgendwann den Aushub bis auf die Fundamente samt der Erschließung mitanbieten, kamen im Fall von Wahl Abbruch und Sanierungen erst später dazu, machen aber inzwischen einen Großteil des Geschäfts aus. Abzulesen an den jüngst realisierten Projekten, wie der Sanierung und dem Rückbau der ehemaligen Lederfabrik in Flamersheim, die aufgrund der hohen Schadstoffbelastung sehr aufwendig waren. Oder wie der Abbruch der Berliner Freiheit im Zentrum von Bonn, einem Bürogebäude. Dieses musste Platz machen für einen Neubau der Hotelkette Motel One. Dort hatte ein Cat Kettenbagger 336D UHD Langfront mit einer Reichweite von 21 m seinen Einsatz.

Der Rückbau von sieben Etagen erfolgte mitten an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der ehemaligen Regierungshauptstadt. Das erforderte Fingerspitzengefühl, um das 5400 m² große Gebäude von oben nach unten abzutragen, und wegen der Anwohner ein extra Schallschutzgutachten. Emissionen zu vermeiden, ob Erschütterungen, Geräusche oder CO2, führt bei der Wahl Grup-pe zu kontinuierlichen Investitionen. Der Anspruch dabei: zeitgemäß aufgestellt zu sein. Das haben die beiden Firmenchefs von dem Firmengründer, ihrem Opa übernommen, der 1958 den ersten Seilbagger anschaffte, um nicht mehr alles mühsam mit dem Spaten machen zu müssen.

Neue Technik ist für die heutigen Unternehmer Wahl eine Grundvoraussetzung für ihren Qualitätsanspruch. Diese muss auch der Maschinenpark erfüllen. Das zeigt die Firmengruppe nach außen durch ein gepflegtes Erscheinungsbild – die Firmenfarbe Weiß dominiert. So 2017 bei dem Paket an neuen Minibaggern 303.5E CR und 305.5E CR, aber auch ein Jahr zuvor bei den 15 Neumaschinen, die Christof Decker von der Zeppelin Niederlassung Koblenz liefern durfte. Hierzu zählen zehn neue Cat Radlader, wie die Modelle 906M und 908M, sowie die Cat Minibagger 308E CR, Stampffußwalze CP74B, Kettenbagger 330F LN und 336F LN XE mit Hybridtechnik, ausgerüstet mit 2D-Maschinensteuerung Grade Control und einer integrierten Waage. Diese Technik muss dafür sorgen, dass effizient und genau gearbeitet wird. "Mit der Waage haben wir hundertprozentige Sicherheit, damit wir Lkw nicht überladen", berichtet Florian Wahl. Dass Christof Decker als verantwortlicher Leiter Gebrauchtmaschinen für das Vertriebs- und Servicezentrum Rhein-Main-Saar das Unternehmen bei Neumaschinen betreut, hat sich mit der Zeit entwickelt. "Unser Lieferant muss unsere Anforderungen genau kennen, so wie es Christof Decker tut, der Angebote darauf abstimmt. Durch seine jahrelange Expertise und enge Zusammenarbeit weiß er, was wir benötigen, so dass bei uns Neu- und Gebrauchtmaschinen eng miteinander verzahnt sind", stellen die beiden Brüder heraus. Für sie stehen Qualität und Zuverlässigkeit an erster Stelle.

"Diese Kriterien erfüllen nicht nur Neu-, sondern auch unsere Gebrauchtmaschinen und deshalb sind sie für das Unternehmen ebenfalls interessant. Überdies sind sie kurzfristig verfügbar, weisen wenig Betriebsstunden auf und bieten Sicherheit über die CCU-Garantie. Damit konnte ich überzeugen", meinte Christof Decker. Das mündete in der Vergangenheit in die Anschaffung eines gebrauchten Cat Longfrontbaggers 336D UHD, in die Kettenbagger 314D LCR und 329E sowie in die Radlader 906H, 907H und 950K plus einer Cat Raupe D6N. 2017 wurde der eingeschlagene Kurs fortgesetzt, indem in weitere Gebrauchte der Baureihe 329E LN, 324E LN und 314D LCR investiert wurde.

Die zahlreichen Maschinen unterstreichen auch: "Mit Zeppelin sind wir sehr zufrieden, vor allem mit dem gesamten Service, den uns die Niederlassung Koblenz bietet. Selbst wenn wir im Großraum Köln Projekte haben, werden wir auch dort gut betreut", so die Brüder. Der Aktionsradius reicht von Bergisch-Gladbach, über Gummersbach und Bottrop bis nach Frankfurt.

Im Abbruch konzentriert sich die Firma längst nicht nur auf die Heimatregion, sondern muss bundesweit agieren. Da müsse man sich an die Auftraggeber wie Projektentwickler anpassen. Was den Baumaschineneinsatz dabei erleichtert, ist das Flottenmanagement, das Auskunft über Betriebsstunden, Stand- sowie Leerlaufzeiten gibt und intensiv genutzt wird. Es sei eine deutliche Erleichterung für den Werkstattmeister, um Wartungen zu planen. Zum Jahreswechsel werden alle Geräte einmal in die Werkstatt beordert, um sie startklar für die neue Bausaison zu machen – ob für feine oder grobe Aufgaben.

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