Neue Maschinengeneration stärkt Marktposition

Volvo CE mit neuem Händlernetz in Deutschland auf Erfolgskurs

Volvo CE Händlernetz Baumaschinenhandel und -vermietung
Thomas Weber, Geschäftsführer der Volvo CE Germany GmbH (rechts), und Magnus Rosberg, Geschäftsführer der Swecon Baumaschinen GmbH, wollen die Präsenz ihrer Unternehmen auf dem deutschen Markt noch ausbauen. Foto: Volvo CE

Volvo CE hat die Krise erfolgreich hinter sich gelassen und setzt 2011 auf eine neue Händlerstruktur. Der Baumaschinenhersteller will mit leistungsstärkeren Technologien und noch umweltfreundlicheren Produkte auf den Markt kommen. Darüber sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ), mit Thomas Weber, Geschäftsführer der Volvo CE Germany GmbH, und Magnus Rosberg, Geschäftsführer der Swecon Baumaschinen GmbH.ABZ: Herr Weber, die Krise für die Baumaschinenhersteller scheint überwunden. In Deutschland sprach man sogar vor einem "goldenen Herbst". Wie schätzen sie die Lage für Ihr Unternehmen ein?Weber: Die letzten Quartalsergebnisse zeigen, dass Volvo CE die Krise hinter sich gelassen hat. Verantwortlich dafür ist zum einen die allgemeine Markterholung und zum anderen ein Anstieg in der Profitabilität des Gesamtunternehmens, bedingt durch eine höhere Effizienz und eine gestiegene Kapazitätsauslastung sowie eine konsequente Kostenkontrolle. Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) haben mit einem enormen Wachstum die Märkte am stärksten angetrieben. Um die riesigen Marktmöglichkeiten und das Wachstumspotenzial in Asien, speziell in China, zu nutzen, bedient sich Volvo CE einer Zwei-Marken-Strategie mit Volvo-Produkten für den Premium-Bereich und mit Produkten für den Massenmarkt. Auch Deutschland als wichtigster Markt in Europa hat mit einem Wachstum von über 20 Prozent zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.ABZ: Was hat Volvo 2010 erreicht?Weber: 2010 war das Jahr der großen Messen. Volvo CE war im April mit seinen Schwesterunternehmen Volvo Trucks und Volvo Penta auf der bauma in München vertreten. Mit einer Palette neuer Maschinen und Serviceprodukten wurde hier sehr erfolgreich das Konzept als Lieferant für Komplettlösungen betont. Außerdem präsentierte sich Volvo CE mit seinen neuen Kompaktmaschinen, Volvo Financial Services und Volvo Rents im September auf der GaLaBau in Nürnberg sowie auch auf der NordBau in Neumünster, die von unserem norddeutschen Vertragspartner erfolgreich durchgeführt wurde.Erfreulich ist, dass wir unsere Marktposition halten und in diversen Marktsegmenten stärken konnten. Wir sind sehr zufrieden mit den erreichten Stückzahlen. Dieser Erfolg war natürlich nur möglich in der Zusammenarbeit mit unseren Vertragspartnern in Deutschland.Für 2011 erwarte ich eine anhaltend positive Entwicklung. Die Steigerungsraten werden zwar etwas moderater ausfallen als im vergangenen Jahr, nichtsdestotrotz wird 2011 ein gutes Jahr für die Baumaschinen-Branche werden.ABZ: Für Volvo CE stand das Jahr 2010 ganz im Zeichen der Veränderung des Händlernetzwerkes. Wie ist der neueste Stand?Weber: De facto haben wir jetzt mit Swecon, Robert Aebi und Volvo Baumaschinen Bayern drei Vertriebspartner in Deutschland. Mein Ziel ist es, dass künftig alle Volvo-Vertragshändler einheitlich auftreten und ein gleich hohes Qualitätsniveau in allen Bereichen, wie Vertrieb, Vermietung, Service oder Ersatzteilversorgung, bieten. Die Vertriebsgesellschaft Volvo CE Germany GmbH sieht sich dabei als Schnittstelle zu den Vertriebspartnern, natürlich in enger Abstimmung mit unseren drei Partnern.ABZ: Herr Rosberg, mit der Übernahme von Baumaschinen Könicke hat sich Ihr Verkaufsgebiet erweitert. Ihr Handelshaus ist seit Mitte 2003 auf dem deutschen Markt vertreten. Wie hat sich das Unternehmen in dieser Zeit entwickelt?Rosberg: Seit dem Jahr 2003 hat sich die Swecon Baumaschinen GmbH kontinuierlich weiterentwickelt – dies hat sich ausgezahlt. Wir haben das Vertrauen der Kunden gewinnen können und sehen heute das Ergebnis dieser Arbeit: Unser Kundenkreis wächst stetig und wir verzeichnen ein kontinuierliches Wachstum bei Absatz- und Umsatzzahlen im Vergleich zu den Anfängen im Jahr 2003. Dies ist ein Trend, der es uns ermöglicht, positiv in die Zukunft zu schauen. Unsere Mitarbeiter sind kompetent und motiviert für unsere Kunden und Händler im Einsatz. Des Weiteren haben wir erfolgreiche Investitionen getätigt, die unser Unternehmen auf eine gesunde Basis stellen. Es steht für Prozessqualität, hohe Kundenzufriedenheit und solide Finanzen. Unser langfristiges Ziel ist es, den Markennamen Swecon in der Baumaschinenwelt zu etablieren. Dazu gehört kontinuierliches Wachstum und dazu zähle ich auch die jüngsten Entwicklungen im Norden Deutschlands. Die Akquise der jetzigen Swecon GmbH & Co. KG ist für uns ein wichtiger Schritt in dieser stetigen Entwicklung. Mit beiden Firmen, der Swecon Baumaschinen GmbH und der Swecon GmbH & Co. KG, sind wir sehr gut aufgestellt und stehen unseren Kunden mit dem gesamten Leistungspaket der Swecon-Gruppe zur Verfügung.ABZ: Gibt es Bestrebungen, die Präsenz auf dem deutschen Markt noch auszubauen?Rosberg: Nein, es gibt zurzeit keine Bestrebungen die Präsenz in Deutschland noch weiter auszubauen. Derzeit konzentrieren wir uns auf die Stärkung und den Ausbau des neuen Vertriebsgebietes im Norden und möchten dort den Namen Swecon dauerhaft bei den Kunden etablieren.ABZ: Übernehmen Sie auch den weiteren Verkauf und Service für Maschinen der Könicke-Partner Perlini, Merlo und Sennebogen?Rosberg: Das Vertriebsgebiet für unseren Partner Perlini erstreckt sich auf das gesamte Swecon-Gebiet in Deutschland, das heißt Swecon Baumaschinen GmbH und Swecon GmbH & Co. KG im Norden. Die Vertriebsaktivitäten für die Firma Merlo beschränken sich auf die Direktvertriebsgebiete der Swecon Baumaschinen GmbH, da es im Norden Deutschlands andere Händler für Merlo-Teleskopmaschinen gibt. Für den Vertrieb von Sennebogen wird es in Zukunft neue Händler im Norden Deutschlands geben.ABZ: Herr Weber, welche Ziele verfolgen Sie für 2011?Weber: Im Januar 2011 treten die gesetzlichen Vorschriften Tier 4i (in den USA) und Stage IIIB (in Europa) in Kraft. Volvo CE konzentriert sich deshalb auf neue, leistungsstärkere Technologien und noch umweltfreundlichere Produkte. Diese neuen Technologien wurden umfangreich getestet und sind verfügbar, die Markteinführung erfolgt seit Beginn des neuen Jahres. Wir werden im Jahr 2011 mit einer Vielzahl von neuen Produkten auf den Markt kommen. Alle neuen Modelle sind noch leistungsfähiger, verbunden mit einer verbesserten Treibstoffeffizienz und einem ansprechenden Design. Diese neuen Produkte werden uns helfen, die eigene Position im Markt weiter zu stärken.ABZ: Was erwarten Sie vom Aufbau der Marke Volvo Rents?Weber: Die Vermietung von Maschinen ist sowohl für uns als Hersteller als auch für unsere Vertragspartner ein sehr interessantes Geschäftsfeld. Wir beobachten, dass in Deutschland der Trend in diese Richtung geht. Es werden immer mehr Maschinen gemietet, da unsere Kunden damit kurzfristige Kapazitätsspitzen abdecken und mit dem Einsatz dieser Geräte eine langfristige Kapitalbindung vermeiden können. Mit der neuen Marke Volvo Rents bieten wir in Zusammenarbeit mit unseren Vertragspartnern und deren Maschinenpark bundesweit ab Januar 2011 ein einheitliches Leistungsspektrum an. Die Koordinierung des einheitlichen Auftritts nehmen wir von Ismaning aus vor, natürlich in enger Abstimmung mit unseren Partnerhändlern. Kein Volvo-Vertragspartner soll bei Volvo Rents seine Identität aufgeben müssen.ABZ: Herr Rosberg, welche Rolle spielt die Miete von Maschinen?Rosberg: Das Mietgeschäft gewinnt für uns zunehmend an Bedeutung und hat sich für uns zu einem stark wachsenden Geschäftsbereich entwickelt. Wir können flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren. Hier können wir mit der Vermietung von Maschinen den Kunden helfen, Engpässe zu überbrücken und so die Risiken des Kunden minimal halten. Des Weiteren sind wir gemeinsam mit Volvo CE dabei, die Marke Volvo Rents zu etablieren. Dieser Verbund an Vermietern von Volvo-Maschinen soll den Kunden die Möglichkeit geben, überregional auf die Mitglieder der Volvo Rents-Gruppe zugehen zu können.ABZ: Viele Hersteller haben die schwierigen Zeiten genutzt, um in Forschung- und Entwicklung oder in die Fertigungsstätten zu investieren. Trifft das auch auf Volvo zu?Weber: Volvo Construction Equipment hat 2009 eine Änderung der Organisationsstruktur vorgenommen. Wie die Ergebnisse in 2010 gezeigt haben, wurden die damit verbundenen Ziele einer stark verbesserten Effizienz sowie einer gesteigerten Rentabilität erreicht. Daneben wurden natürlich auch die notwendigen Investitionen in die Entwicklung der neuen Modelle – Stichwort Stufe IIIb – getätigt. Insgesamt wurde das Produktportfolio optimiert, dies wird sich 2011 weiter fortsetzen.ABZ: Der Standort Konz bei Trier war im Krisenjahr 2009 besonders belastet. Läuft die Fertigung wieder auf Hochtouren?Weber: In erster Linie haben wir uns in der Krise von Zeitarbeitern getrennt. Dank der Kurzarbeiterregelung wurde das Stammpersonal weitgehend gehalten, denn wir wollten unser Know-how nicht verlieren. Das kommt uns jetzt natürlich zugute. Inzwischen haben wir in Konz die Produktion der Radladermodelle L20 bis L50, der Mobilbagger sowie der Kettenbagger bis 25 Tonnen wieder hochgefahren. Die Auslastung in Konz ist sehr gut.ABZ: Bereits 1997 startete Volvo mit dem Erwerb der nordamerikanischen Firma Champion Road den Aufbau eines Programms für den Straßenbau. Mit ABG Hameln sollte die Produktpalette erweitert werden. Es scheint so, dass die Integration von ABG in den Volvo-Konzern doch schwieriger ist als geplant? Laufen Ihnen dadurch nicht die Kunden weg?Weber: Mit der Übernahme von ABG in Hameln beziehungsweise der gesamten Straßenbausparte von IR verfolgt Volvo CE das Ziel, langfristig eine entscheidende Rolle bei den Straßenbaumaschinen zu spielen. Diese Übernahme war strategisch gesehen für uns sehr wichtig, da die Wettbewerbsfähigkeit von Volvo CE als Full-Liner gestärkt wurde. Doch jede Übernahme benötigt Zeit, bis die unterschiedlichen Systeme und Verfahren und nicht zuletzt auch Unternehmensphilosophien zusammengeführt werden. ABG in Hameln hat 2010 gegenüber der gleichen Zeitperiode des Vorjahres seine Produktionsrate mehr als verdoppelt. Die Kapazitätsauslastung ist auch in diesem Werk zufriedenstellend.Für 2011 planen wir eine weitere Steigerung.ABZ: Welche Produktpalette bietet ABG?Weber: Die Straßenbautechnik von ABG besteht aus einer kompletten Großfamilie Fertiger, Walzen und Fräsen.Volvo-Radfertiger sind enorm wendig und agil, Volvo-Kettenfertiger bieten höchste Traktion und Einbauleistungen zwischen 1,5 und beachtlichen 16 Metern. Mit der patentierten Doppelstampfer-Bohle kann eine sehr hohe Vorverdichtung erzielt werden, die den Einsatz von Walzen reduziert oder sogar ganz erübrigt. Eine weitere Gruppe in der Straßenbaufamilie sind die Verdichtungsmaschinen, die Walzen. Sie werden eingeteilt in "leichte Verdichtungstechnik" mit Gewichten zwischen 1,5 und 3,8 Tonnen und in "schwere Verdichtungstechnik" mit Gewichten bis zu 20,4 Tonnen. Die Walzen werden unterteilt in Doppelvibrationswalzen, Kombivibrationswalzen, Gummiradwalzen und Vibrations-Walzenzüge. Abgerundet wird das Programm der Straßenbaumaschinen von Kaltfräsen mit 0,3 bis 2,18 Meter Fräsbreite. Die leistungsfähigen Kaltfräsen können für alle zu fräsenden Schichten aus Asphalt, Beton oder Gestein eingesetzt werden.ABZ: Swecon expandiert seit Jahren erfolgreich in die ehemaligen Ostblockstaaten. Wie ist dort der aktuelle Stand der Geschäfte?Rosberg: Im Baltikum verzeichnen wir im Zuge der Krise einen Rückgang des Gesamtmarktes um fast 90 Prozent. Trotzdem ist es der Swecon-Gruppe möglich, dort erfolgreich zu arbeiten. Die Geschäfte mit Ersatzteilen, Service und Gebrauchtmaschinen im Baltikum laufen gut, so dass wir auch hier mehr als zufrieden sein können.ABZ: Herr Rosberg, welche Produktpalette bieten Sie den Kunden an?Rosberg: Sowohl die Swecon Baumaschinen GmbH als auch die Swecon GmbH & Co. KG bieten unseren Kunden die gesamte Produktpalette aus dem Hause Volvo Construction Equipment an. Neben Radladern, Dumpern, Mobil- und Raupenbaggern sowie Kompaktmaschinen bieten wir auch die gesamte Produktpalette an Volvo-Straßenbaumaschinen an. Dazu gehören Straßenfertiger sowie Asphalt- und Erdbauwalzen. Daneben bieten wir im Direktvertriebsgebiet der Swecon Baumaschinen GmbH den Vertrieb von Merlo-Teleskopstaplern an sowie im Gebiet beider Firmen den Vertrieb von Perlini-Muldenkippern.ABZ: Der Service- und Dienstleistungsbereich ist entscheidend für eine erfolgreiche Verkaufsstrategie. Was gehört zum "Sorglospaket" für Ihre Kunden?Rosberg: Neben unserem starken Vertrieb sind wir, wie eben schon angedeutet, ein starker Partner im Bereich der Vermietung, so dass wir neben dem Verkauf von Maschinen auch im Bereich Vermietung für unsere Kunden die optimale Lösung anbieten können. Daneben bieten wir einen lücken- und ausfallsicheren 24-Stunden-Service durch unsere erfahrenen Monteure und garantieren eine ständige Einsatzbereitschaft der Swecon-Maschinen. Ebenso bieten wir in mehr als 95 Prozent der Fälle eine direkte Verfügbarkeit an Volvo-Ersatzteilen, deren Logistik aus unserem zentralen Ersatzteillager vorgenommen und überwacht wird. So ist es möglich, ein am Nachmittag bestelltes Ersatzteil bereits am nächsten Morgen auf die Baustelle zu liefern.ABZ: Die Entwicklung eines Hybrid-Antriebes für Radlader sollte Ende 2009 bereits serienreif sein. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?Weber: Die Ankündigung des Hybridkonzepts für den L220F Radlader hat viel Aufmerksamkeit in der Presse erregt. Wir halten unser Versprechen, treibstoffeffiziente Maschinen anzubieten – allerdings nicht nur mit Hybridantrieb, sondern mit einer breiteren Palette an Lösungen zur Treibstoffeffizienz. Die Weiterentwicklung dieser Technologie wurde keinesfalls gestoppt, sondern auf innovative Hybridtechnologien neu ausgerichtet.Obgleich die Hybridtechnologie weiter wichtig bleibt, möchten wir unsere Strategie auf eine breitere Basis stellen. Der L220F hat sich als hervorragende Plattform für Entwicklung und Verständnis von neuen Technologien erwiesen. Wir haben damit den Grundstein für die zweite Generation der Hybridantriebe gelegt und sind überzeugt, dass die neu entstehende Hybridtechnologie ein größeres Potential zur Treibstoffeffizienz besitzt als die Technologie, auf der das Hybridkonzept des L220F fußte. Wir haben viel vom derzeitigen Hybridaufbau gelernt, aber wir können – und werden – diesen weiter verbessern, indem wir eine neue Hybridtechnologie entwickeln wollen.ABZ: Welche Alternativen bietet dazu Volvo seinen Kunden an?Weber: Eine Alternative zur Hybridtechnologie, die heute schon serienmäßig in unseren großen Radladern verbaut wird, ist unser OptiShift-Konzept der Wandlerüberbrückung. Mit dieser Technologie lassen sich je nach Einsatzbereich jetzt schon enorme Kraftstoffeinsparungen erzielen.

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