Neue Stahlsorten und Dickenbereiche der EN 10025 Normenreihe 2019

Innovative Lösungen für Brücken und Gebäude möglich

Dillingen (ABZ). – Ein schlankeres Design mit Gewichtseinsparungen von beispielsweise 20 %, neue Designmöglichkeiten und eine schnellere Errichtung durch ein einfacheres Verarbeiten sind einige der Vorteile, die Stahlbauer heutzutage mit modernen maßgeschneiderten Stählen nutzen können. Moderne Walzprozesse, innovative neue Stahlzusammensetzungen oder die Nutzung von höheren Festigkeitsklassen würden dies ermöglichen, erläutert das Unternehmen Dillinger.

An diese modernen Möglichkeiten der Stahlherstellung sei die Normenreihe EN 10025 mit ihrer neuen Ausgabe 2019 angeglichen worden. Die neuen Stahlsorten und größeren Dicken ermöglichen Stahlbauern durch die Normung nun neue innovative Lösungen für Brückenbauwerke und Gebäude. Bei Dillinger waren die jetzigen Neuerungen in der Norm zwar bereits lange verfügbar. Allerdings konnten diese neuen Möglichkeiten bisher ohne Normung nur nach einer komplizierten Zulassung im Einzelfall eingesetzt werden.

In vielen Beispielen seien die neuen Möglichkeiten trotzdem bereits eingesetzt worden, so Dillinger. Ein Beispiel hierfür sei die Carrington Bridge in Großbritannien, gebaut von Cleveland Bridge UK. Für diese Brücke wurde der thermomechanisch gewalzte Dillinger DIWETEN 460 – ein höherfester Feinkornbaustahl mit verbesserter atmosphärischer Korrosionsbeständigkeit – durch eine besondere Zulassung für diese Stahlgüte das erste Mal in Großbritannien eingesetzt. Durch den Einsatz vonDIWETEN 460 sei eine nachhaltige und kostengünstige Brückenkonstruktion ermöglicht worden.

Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung entwickele dieser Stahl eine Patina mit erhöhter Beständigkeit gegen atmosphärische Korrosion im Vergleich zu Standardbaustählen. Durch den thermomechanischen Walzprozess bei der Herstellung seien weniger Legierungselemente nötig, was zu einem niedrigeren Kohlenstoffäquivalentwert (CEV) führe. Der Stahl könne besser geschweißt werden als normalisierte Witterungsstähle gleicher Festigkeit.

Durch die Verwendung des höherfesten DIWETEN 460 verringerten sich die Blechdicken der Carrington Bridge. Aufgrund seiner höheren Mindeststreckgrenze von 460 MPa war die Brücke15 bis 20 % leichter, als es eine Konstruktion mit einem wetterfesten S355-Baustahl gewesen wäre.

Auch die Verarbeitung der Bleche sei nochmals erleichtert worden, da die dünneren Bleche kleinere Schweißnähte benötigten. Durch den thermomechanischen Walzprozess und den reduzierten CEV-Wert können zudem Vorwärmprozesse beim Schweißen verbessert und dadurch das Schweißen selbst vereinfacht werden. Im Vergleich dazu sei bei der normalisierten Variante eine wesentlich höhere Vorwärmung zum Schweißen nötig, die Verarbeitung sei somit anspruchsvoller.

All diese Vorteile werden nun durch die neue Norm EN 10025 Ausgabe 2019 in breiterem Maße zugänglich, so Dillinger. Thermomechanisch gewalzte wetterfeste Stähle mit hoher Mindeststreckgrenze, wie der DIWETEN 460, sind nun in der Norm EN 10025 Teil 5 Ausgabe 2019 enthalten. Die thermomechanisch gewalzten DIWETEN-Stähle von Dillinger können dadurch europaweit ohne eine gesonderte Zulassung jederzeit eingesetzt werden.

Nicht nur im Bereich wetterfester Stahlsorten bietet die neue Normenreihe EN 10025 Ausgabe 2019 neue Möglichkeiten für den Stahlbau. In der neuen Normenreihe EN 10025 Ausgabe 2019 sind sowohl übergeordnete Änderungen in allen Teilen als auch neue Stahlsorten und Dickenbereiche für die unterschiedlichen Teile enthalten.

Die übergeordneten Änderungen in allen Teilen umfassen im Wesentlichen den Umgang mit der CE-Zertifizierung, Änderungen von Optionen zum Beispiel im Kapitel Schmelztauchfeuerverzinken (Teile 2–4 und den Teil 6: Kapitel 7.4.3, Option 5) und die Größe der Prüfeinheit, welche von "je Schmelze und 40 Tonnen" auf "je Schmelze und 6 Tonnen" erhöht wurde. Die Neuerungen für Stahlsorten und Dickenbereiche in den Teilen EN 10025-2 bis -6:2019 sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Dillinger kann alle Stahlsorten in den neuen maximalen Blechdicken und/oder mit den neuen Kerbschlagarbeitsanforderungen der neuen EN 10025 Reihe Ausgabe 2019 bereits jetzt schon und sogar mit neuem CE-Kennzeichen liefern. Denn durch die stetige Weiterentwicklung der Stähle sei Dillinger der Norm bereits einige Schritte voraus gewesen, so das Unternehmen. Auch die Dillinger Markenstähle DI-MC, DILLIMAX und DIWETEN sind durch eine Doppelzertifizierung mit der äquivalenten Stahlsorte der EN 10025, zum Beispiel DI-MC 355 B/S355M, mit CE-Zertifizierung erhältlich.

Dillinger hat die wichtigsten Änderungen der neuen EN 10025 Ausgabe 2019 in einer Kundeninformation zusammengefasst. Interessierte finden diese unter "https://www.dillinger.de/d/downloads/download/16627".

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