Neue Studie
Baufirmen stehen vor Nachfolgeproblemen
Bonn (dpa). – Tausende Baufirmen in Deutschland müssen nach Einschätzung von Fachleuten wegen Nachfolgeproblemen mittelfristig aufgeben. In jedem zweiten Unternehmen im Baugewerbe stehe in den kommenden zehn Jahren der Rückzug des Inhabers oder der Inhaberin an, heißt es in einer Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die vor Kurzem in Bonn veröffentlicht wurde. Das seien 163.000 Firmen.
Konkret dürften weniger als zehn Prozent (12.000 bis 15.000) der 163.000 Unternehmen von Inhabern mit Rückzugsproblemen fortgeführt werden, hieß es. "Das Gros der Unternehmen wird vermutlich stillgelegt – nicht zuletzt, weil für diese zumeist kleinen Unternehmen keine Nachfolgenden gefunden werden können. "Große Folgen für Bauvorhaben sehen die Autoren aber nicht: Die Mehrheit der gefährdeten Arbeitsplätze und Aufträge dürften andere Unternehmen aus dem Baugewerbe, Firmen aus anderen Branchen oder aus dem Ausland auffangen. Nur gut 12 Prozent der betreffenden Aufträge dürften nicht ausgeführt werden, hieß es. Regionale Effekte sollten aber nicht unterschätzt werden, wenn sich Stilllegungen in bestimmten Regionen konzentrierten", sagte der Leiter des BBSR, Markus Eltges.
Die Bauwirtschaft, die als eine der wenigen Branchen in Deutschland der Corona-Krise getrotzt hatte, sieht sich derzeit wegen steigender Preise für Baustoffe und Lieferengpässen unter Druck. Noch seien die Firmen positiv gestimmt, habe auch der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gegenüber Medien bekräftigt. Entscheidend sei aber die weitere Entwicklung mit Blick etwa auf die Versorgung mit Stahl oder dem für den Straßenbau wichtigen Bitumen.
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