Neue Trinkwasser-Transportleitung

Miet-Aggregat pumpt kurzfristig 600 Kubikmeter Wasser aus altem Teilstück

Mainz (ABZ). – Als drei Tage vor der geplanten Einbindung eines neuen Teilstücks in die Mainzer Trinkwasser-Transportleitung eine Pumpe ausfiel, organisierte Atlas Copco für das Bauunternehmen kurzfristig ein Miet-Aggregat sowie passende Schnellkupplungsrohre. Die trocken ansaugende Entwässerungspumpe vom Typ PAS 150 entleerte die alte Leitung binnen weniger Stunden sicher. Das Wasser wurde 400 m weiter in ein Sammelbecken gefördert.
Atlas Copco Rohr- und Leitungsbau
Die Entwässerungspumpe des Typs PAS 150MF von Atlas Copco konnte kurzfristig als Miet-Aggregat herbeigeschafft werden. Sie saugt trocken an und eignete sich zum Leerpumpen. Foto: Atlas Copco/Keil & Purkl

Verantwortlich für die Einbindung eines neuen Leittungsstücks beim Projekt "Trinkwasser-Transportleitung der Mainzer Stadtwerke" war die Keil & Purkl Tiefbau GmbH 2020. "Am Donnerstag vor Beginn der Arbeiten stellten wir fest, dass unser Pump-Aggregat defekt war", sagt Ralf Purkl, einer der beiden Geschäftsführer. Das Unternehmen mit Sitz in Groß-Zimmern ist vorwiegend im Rhein-Main-Gebiet tätig, hat viel Erfahrung mit Projekten im kommunalen Segment und verfügt seit einigen Jahren über eine eigene Abteilung für den Rohrleitungsbau. Doch an jenem Donnerstag wurde es hektisch. Eine Ersatzpumpe musste her, und zwar schnell.

Die Erneuerung einer Trinkwasser-Transportleitung will gut geplant und vorbereitet sein. "Ungefähr zehn Monate haben wir an diesem Projekt gearbeitet", sagt Purkl. Doch der eigentliche Austausch eines Rohrelements muss binnen kürzester Zeit erfolgen. "Für das Teilstück einer Hauptwasserleitung steht dafür ein fester Zeitraum von maximal 48 Stunden zur Verfügung", weiß der Bauunternehmer. "Dann muss alles klappen, denn die Trinkwasserversorgung wird in dieser Zeit heruntergefahren."

Im Rahmen des Mainzer Projekts sanierte Keil und Purkl eine von drei großen Transportleitungen: "Wir haben auf etwa einem Kilometer Länge ein Stück der alten Graugussleitung mit einer Nennweite von 800 Millimetern durch eine moderne Stahlleitung ersetzt", erklärt Purkl. Hierzu wurde zunächst eine provisorische PE-600-Leitung gelegt, durch die das Trinkwasser während der Umbaumaßnahmen geleitet werden konnte.

Für die Zeit der Einbindung des neuen Leitungsstücks sollte die Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet der Mainzer Netze um 30 % reduziert werden. Dann musste alles reibungslos über die Bühne gehen: "Das Wasser wurde aus dem alten Leitungsstück gepumpt, das Grauguss-Teilstück entfernt und die neue Leitung eingebunden", erklärt Ralf Purkl. "Wir mussten Sorge dafür tragen, dass beim Leerpumpen des alten Rohrs keine Keime hineingeraten; denn das Wasser hat Lebensmittelqualität." Andernfalls hätten die Anbaustücke zur neuen Leitung verkeimen und das Wasser der Hauptversorgungsleitung kontaminiert werden können.

Doch als die vorgesehene Pumpe ausfällt, drohten plötzlich alle Planungen Makulatur zu werden: "Es ging ja um keine kleine Pumpe, die man an jeder Ecke bekommt", erklärt Ralf Purkl. "Ein mobiles Aggregat mit so hoher Leistung, wie wir sie auf die Schnelle brauchten, hat kaum ein Händler vorrätig!" Zudem durfte es keine Tauchpumpe sein, da diese Öl oder Bakterien eintragen könnte. Der Bauunternehmer wendet sich daher an Jörg Habener bei der Atlas Copco Power Technique GmbH in Essen. Der Pumpenspezialist setzte alle Hebel in Bewegung, telefonierte sein gutes Netzwerk von Vertragshändlern und anderen Bauunternehmen nach einer Lösung ab. "Wir standen dabei vor zwei großen Aufgaben", blickt Habener zurück: "Einerseits mussten wir eine mobile Pumpe mit Schlauch organisieren, die genug Anlaufleistung mitbringt, um den Höhenunterschied zu überwinden. Andererseits waren etwa 600 Kubikmeter Wasser zu entsorgen."

Geplant war zunächst, das Wasser auf die angrenzenden Felder fließen zu lassen. "Die Bauern hatten aber gerade ihre Saat ausgebracht und wären mit dieser Lösung sicher nicht einverstanden gewesen", sagt Habener. Um die Standfestigkeit der Baustelle nicht zu gefährden, sollte das Wasser zudem nicht in der Nähe abgelassen werden. "Wir brauchten also zur Pumpe passende Rohrleitungen, die das Wasser über 400 Meter Strecke in ein Sammelbecken befördern konnten."

Habener ist daher froh, als er bei Bierganz Pumpen-Vertrieb in Duisburg schnell fündig wird: "Unser Vertragshändler konnte eine Entwässerungspumpe des Typs PAS 150 MF als Mietgerät zur Verfügung stellen." Das trocken ansaugende Diesel-Pump-Aggregat von Atlas Copco eignet sich für die Anforderung: Diese Baureihe ist Herstellerangaben zufolge auf hohe Leistung ausgelegt und arbeitet unter jeglichen Bedingungen zuverlässig. Auch Saughöhen von mehreren Metern meisterten die PAS-Pumpen problemlos, indem sie die Saugleitung schnell entlüften und mit dem Pumpen beginnen, so der Hersteller.

Dann fehlten nur noch zur Pumpe passende Schnellkupplungsrohrleitungen. Die fand Jörg Habener bei der Hettmansperger Spezialtiefbau GmbH in Karlsruhe. Die SK-Rohre mit einem Durchmesser von DN 150 konnten fliegend verlegt werden. "Am Freitag war schon das ganze Equipment auf der Baustelle", sagt Ralf Purkl. Am Montag wurde etwa drei bis vier Stunden lang abgepumpt, um die neue Leitung einbinden zu können. Nach Abschluss der Arbeiten konnten die Hochbehälter wieder hochgefahren werden.

"Wenn bei einem so großen Projekt, das einen über Monate beschäftigt, der wichtigste Termin durch einen Ausfall gefährdet ist, kommt man ganz schön ins Rotieren", resümiert Ralf Purkl. Der Bauingenieur ist froh, durch Jörg Habeners schnelle Vermittlung der beteiligten Unternehmen eine so gute Lösung gefunden zu haben. "Uns ist es wichtig, dass unsere Auftraggeber sich auf unser Engagement und höchste Verfügbarkeit verlassen können." Der nächste Bauschritt steht übrigens vermutlich bald an.

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