Neuer Azubibagger von Caterpillar soll Interesse an Ausbildung wecken

Bagger als Botschafter für Jugendliche

Aspach (ABZ). – Um den Ausbildungsbetrieb zu stärken, investiert die Unternehmensgruppe Lukas Gläser aus dem Rems-Murr-Kreis nicht nur in Marketingmaßnahmen zur Fachkräftesicherung, sondern auch in neue Technik. Deshalb wurde nun der erste Azubibagger an den Nachwuchs übergeben.
Caterpillar Ausbildung und Beruf
Die Auszubildenden von Lukas Gläser bilden die "Straßenbande" – so heißt die Azubigruppe des Unternehmens. Foto: Lukas Gläser

Mit einem Cat-Kettenbagger 315 sollen die angehenden Fachkräfte ihre eigenen beruflichen Erfahrungen im Straßen- und Tiefbau sammeln, so das Unternehmen. Yannik Lippold nahm das neue Arbeitsgerät stellvertretend in Empfang, er absolviert aktuell eine Ausbildung zum Baugeräteführer und tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters, der bei dem gleichen Arbeitgeber als Maschinist arbeitet. Anders als sonst ist die Baumaschine nicht komplett im enzianblauen RAL-Ton 5010 des Unternehmen gehalten, sondern in Weiß mit enzianblauer Beschriftung wie #Baggern macht Spaß, #Geht ab oder #Mach mit bei der Straßenbande.

"Unser Bagger muss anders sein und auffallen. Deswegen wurde auch bewusst das Heck beklebt, damit jeder, der die Baumaschine mit dem Aufkleber Straßenbande sieht, sie mit Lukas Gläser in Verbindung bringt. Das soll ein Markenzeichen werden", führt Christoph Kübler aus, der Geschäftsführer von Lukas Gläser ist. "Unsere Branche hat leider ein Imageproblem. Baggerfahren muss so attraktiv werden wie Playstation zu spielen", fordert er. Die neue Baumaschine soll darum den Nachwuchs animieren, das Interesse an Bauberufen und einer Ausbildung bei Lukas Gläser wecken, ob im kaufmännischen oder im gewerblichen Bereich.

Die Firmengruppe betreibt Steinbrüche, Asphaltmischanlagen und auch eine Bauabteilung, bestehend aus Tief- & Straßenbau, Kabelbau, Bau- und Betonsanierung. Beteiligungen in der Transportbeton- und Recyclingindustrie, aber auch im Verkehrssicherungsbereich runden das Portfolio ab.

"Inzwischen haben wir eine Ausbildungsquote von 8 Prozent. Darauf können wir wirklich stolz sein, wenn man bedenkt, dass die Ausbildungsquote in der deutschen Industrie bei durchschnittlich 4 Prozent liegt", zieht der Geschäftsführer den Vergleich. Mittlerweile sei es auch gelungen, bereits ein Jahr im Voraus, Ausbildungsplätze wie für Bürokaufmann oder -kauffrau, Straßenbauer, Aufbereitungsmechaniker, Beton- und Stahlbetonbauer, Baugeräteführer, Land- sowie Baumaschinenmechatroniker, Verfahrensmechaniker oder Vermessungstechniker zu vergeben.

"Unser Ziel muss sein, dass wir unsere Auszubildenden selbst aussuchen können", erklärt Christoph Kübler. Daher investierte das Unternehmen die letzten Jahre in Personalmaßnahmen sowie Werbung. Auszubildende mit hohem Engagement und überdurchschnittlichen Leistungen bekommen für bis zu sieben Monate kostenfrei ein Azubiauto gestellt – den Sprit sponsert das Unternehmen. So wie der Pkw im enzianblauen Firmendesign soll auch die neue Baumaschine ein Anreiz für den Nachwuchs sein, sich bei Lukas Gläser zu bewerben. "Cat ist technisch raffiniert und die Maschine hat was auf dem Kasten", bewertet der Firmenchef das Konzept des Azubibaggers.

Bei der Umsetzung der Ausrüstung hat die Zeppelin Niederlassung Böblingen unterstützt, aber auch andere Firmen waren beteiligt, dass der Bagger dem neuesten technischen Stand entspricht. Neben einem vollhydraulischen Schnellwechsler gab es von Holp den endlosen Drehantrieb Rototop. Das Löffelpaket stammte von HS Schoch. Sitech lieferte die Maschinensteuerung in Form von Trimble Earthworks.

"Wir wollen gleich von Anfang an auf die 3D-Steuerung setzen und dem Nachwuchs die angehenden Grundlagen vermitteln, die es im Straßen- und Tiefbau in Zukunft braucht", so der Geschäftsführer.

Auf dem richtigen Weg mit der Fachkräftesicherung sieht ihn damit Martin Wurst, der seitens Baumaschinen-Vertrieb von der Zeppelin Niederlassung Böblingen die Unternehmensgruppe seit vielen Jahren begleitet: "Die Idee des Azubibaggers ist nicht neu aber anders. Ich kenne keinen, der so viel Herzblut in die passende Ausrüstung gesteckt hat", meint er zu dem Konzept.

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