Neuer Firmensitz

Nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz

Freyler Ökologisches Bauen
Das Technikum der Premosys ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Fotos: Markus Steur/Freyler

Kalenborn-Scheuern (ABZ). – Das Technikum der Premosys in der Eiffel ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Der hohe Anspruch an Energieeffizienz, attraktive Architektur und moderne technische Ausstattung machten dieses Bauvorhaben zu etwas Besonderem.

Der Hightech-Forschungseinrichtung wurde die Klimaschutzplakette "H. ausgezeichnet" der Energieagentur Rheinland-Pfalz verliehen. Gebaut wurde nach dem KfW Standard 55, ergänzt durch erdnahe Geothermie und eine Photovoltaik-Anlage, die den Strom für die Wärmepumpe liefert. Die Wärme wird in einem Wasserspeicher, der Strom in einem Batteriespeicher gepuffert. Alle Komponenten sind via KNX vernetzt. Freyler Industriebau entwickelte das Konzept für den Neubau und übernahm die schlüsselfertige Ausführung.

Die Premosys GmbH entwickelt Produkte und Lösungen im Bereich der optischen Messtechnik und Industrieautomatisierung. Die professionelle Farberkennung macht es möglich, dass Nudeln ein identisches Gelb besitzen, Chips gleichmäßig gewürzt sind oder Auto-Rücklichter dieselbe Tönung besitzen.

Eine Lösung für die Landwirtschaft verringert den Einsatz von Herbiziden, indem einzelne Pflanzen erkannt und gezielt behandelt werden. "Wir sehen uns in der Verantwortung, vernünftig mit Ressourcen umzugehen", erklärt Premosys-Geschäftsführer Matthias Kuhl. Indem die Qualität in einem sehr frühen Stadium kontrolliert würde, würden die Kunden des Unternehmens wenig Material verlieren. Letztlich trage Premosys damit auch dazu bei, dass weniger CO2 ausgestoßen werde. Diese Aspekte sollten sich auch im neuen Firmengebäude widerspiegeln. Zuvor war Premosys in einem Gründerzentrum angesiedelt und dort von 9 m² auf 850 m² Nutzfläche gewachsen. Die Kosten für Miete und Energie waren hoch. Langfristig war es daher sinnvoll, in eine eigene Immobilie zu investieren.

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Freyler Ökologisches Bauen
Die Räume im Inneren sind lichtdurchflutet.

"Für ein optimal auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenes Gebäude haben wir zunächst einen Energiecheck machen lassen", erläutert Matthias Kuhl. Dann habe das Unternehmen den Freyler-Konzepttag in Anspruch genommen. An zwei Tagen betrachtete Freyler mit Premosys die Ergebnisse des Energiechecks, stellte die Warenströme im Unternehmen dar, konkretisierte Bedürfnisse und Wünsche und analysierte Zukunftsperspektiven.

Auch das Thema Barrierefreiheit wurde erörtert und Lösungen hinsichtlich der Energieeffizienz abgewogen. Aus den Ergebnissen entwickelte Freyler unter anderem Größen und Anordnung der Räume und zum Schluss die Architektur. "Beim Konzepttag hören wir ganz viel zu", sagt Torsten Prauser von Freyler. So bekomme Freyler ein Gespür für das Unternehmen, die Abläufe, Pläne, Perspektiven und die Menschen dahinter.

"Nur so können wir ein maßgeschneidertes Konzept entwickeln." "Der Freyler Konzepttag ist eine wertvolle Basis für eine individuell zugeschnittene und damit zukunftsorientierte Immobilie", empfiehlt Matthias Kuhl.

Für Premosys entstand ein knapp 1400 m² großes und architektonisch anspruchsvolles Gebäude. Der Baukörper kombiniert eine hohe Wärmedämmung mit einer Dreifachverglasung. Der KfW 55 Bau kommt mit 45 % weniger Primärenergie als vergleichbare Neubauten aus. Auf einer Dachfläche von 600 m² ist eine 92-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage installiert, deren Energie direkt genutzt oder in einem 20 -Kilowatt-Blockspeicher gepuffert wird. Erdnahe Geothermie mit neun Bohrungen à 90 m wird mit einer SOL-Wärmepumpe und einem 1000-Liter-Wasserspeicher als Energiereserve kombiniert. Zudem wird die Geothermie im Sommer auch zur Kühlung genutzt. Die Lüftungsanlage arbeitet mit Wärmerückgewinnung.

Das Gebäude ist zudem via KNX vernetzt, die Komponenten können daher gut aufeinander abgestimmt werden. Auch die Beleuchtung ist effizient: LEDs mit Tageslichtsteuerung und Präsenzmeldern ermöglichen, dass nur dort wo nötig und nur so viel wie nötig beleuchtet wird.

Dass das Konzept aufgeht, zeigte die Energieabrechnung aus dem Jahr 2018. Für das gesamte Jahr fielen 1600 Euro an, also monatlich durchschnittlich 110 Euro für 1400 m². Gleichzeitig bietet das Unternehmen hochtechnische und professionelle Arbeitsplätze.

Auch bei den Anwohnern finde der Neubau "unglaubliche Resonanz", sagt Matthias Kuhl, der seit 25 Jahren im ansässigen Ortsgemeinderat tätig ist. Grund dafür sei das Design, das sich gut in die Landschaft einfüge. Mit dem Gebäude hofft Premosys, andere Unternehmen zu inspirieren, ähnlich energieeffizient und damit zukunftsgerecht zu bauen.

Selbst ein Gremium der EU veröffentlicht den Neubau in ihrer Datenbank für Musterprojekte. "Zukunftsfähig ist der Standort aber auch, weil wir in der Planung bereits Erweiterungsmöglichkeiten berücksichtigt haben", sagt Torsten Prauser. Die Grundstücksfläche von 11.000 m² biete Platz für künftige Entwicklungen.

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