Neues Low-Carbon-Floatglas

Produktionsprozesse weiter dekarbonisiert

Louvain-la-Neuve/Belgien (ABZ). – Für eine nachhaltige Zukunft reduziert AGC Glass Europe eigenen Angaben zufolge stetig die Umweltauswirkungen seiner Produktionsprozesse.
Nachhaltigkeit und Innovation
Davide Cappellino: "Unser erstes kohlenstoffarmes Glassortiment ist ein wichtiger Meilenstein in AGCs Fahrplan zur CO2-Neutralität." Foto: AGC

Im Rahmen ihrer "Road to Carbon Neutrality" kündigte die Gruppe jetzt an, bereits zum Ende 2022 ein Floatglas mit deutlich reduziertem CO2-Footprint von weniger als 7 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter (bei 4 Millimeter Glasdicke) anzubieten. Mit diesem Schritt wird AGC die in der Floatglasproduktion anfallenden Kohlenstoffemissionen um mehr als 40 Prozent (im Vergleich zur AGC Glass Europe-Basislinie: EPD für Planibel in der INIES-Datenbank) senken.

Um eine CO2-neutrale Glasproduktion bis 2050 zu erreichen, werden laut AGC alle Teile der Wertschöpfungskette berücksichtigt: Die Dekarbonisierung der Produktionsprozesse, die Vermeidung der CO2-Emissionen aus vorgelagerten Lieferkette und weitere indirekte Emissionen. Nach der Analyse aller Faktoren kündigt AGC nun die ersten Schritte auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität an: Das Unternehmen wird bis Ende 2022 ein neues Floatglas-Sortiment mit reduziertem CO2-Footprint einführen. Dabei verfolgt AGC einen ganzheitlichen Ansatz, betonen die Verantwortlichen.

Das AGC-Floatglaswerk in Moustier (Belgien) wurde demzufolge bereits erfolgreich umgerüstet und wird somit der erste Standort der Gruppe, der das Glas mit reduziertem CO2-Footprint unter strengen Auflagen herstellt. Der Standort ist ideal gelegen, um die Rohstoffbeschaffung nachhaltiger zu gestalten und die Lieferketten zu verkürzen.

Einer der Schmelzöfen in Moustier wurde zudem vor Kurzem einer Kaltreparatur unterzogen (Schmelzöfen werden alle 15 bis 18 Jahre komplett überholt). Fortan kommen neue Technologien wie das "Elektro-Boosting" zum Einsatz, bei dem der Sand mithilfe von Strom geschmolzen wird, um die Abhängigkeit von Erdgas zu verringern.

Das Werk Moustier liegt in einem Gebiet mit zahlreichen Verarbeitern, langjährigen Kunden und Tochtergesellschaften der Gruppe. Über mehrere Recyclingströme erhöht man hier stetig den Scherbenanteil in der Glasproduktion. Durch neue Scherbenströme wird der Anteil an recyceltem Glas auf mehr als 50 Prozent erhöht. AGC wird laut eigenen Angaben die Nutzung erneuerbarer Energie maximieren. Vor Ort sind bereits alle Dächer von Produktionsanlagen und Büros mit gebäudeintegrierter Photovoltaik ausgestattet. Darüber hinaus betreibt AGC in seinem Werk in Seneffe eine eigene Windkraftanlage. Am Standort Moustier wird zusätzlicher Strom aus erneuerbaren Energien durch interne und externe Projekte (einschließlich Kraft-Wärme-Kopplung und Solaranlagen) erzeugt. Auch die Logistik ist Teil der ganzheitlichen Strategie von AGC: Die Glasscheiben werden in Moustier selbst zu Sicherheitsglas laminiert. Funktionsbeschichtungen werden in der nur 25 Kilometer entfernten Beschichtungsanlage in Lodelinsart aufgebracht.

Davide Cappellino, Präsident der Architectural Glass Europe & Americas Company, fasst zusammen: "Unser erstes kohlenstoffarmes Glassortiment ist ein wichtiger Meilenstein in AGCs Fahrplan zur Kohlenstoffneutralität. Wir freuen uns, unseren Kunden Glasprodukte anzubieten, die von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur letztendlichen Anwendung rund 40 Prozent weniger CO2 erzeugen als unser bisheriges Basisglas. Dies ist eine bedeutende Reduzierung und ein großer Schritt in Richtung Kohlenstoffneutralität im Bausektor."

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