Neues Planetarium entsteht
Gebogene Stahlbetonwände mit spezieller Rundschalung hergestellt
Halle (ABZ). – Die Stadt Halle errichtet im ehemaligen Gasometer am Holzplatz ein neues Planetarium. Gebaut wird der durch Zuwendungen zur Beseitigung von Hochwasserschäden finanzierte Ersatzneubau mit Schalungs- und Gerüstsystemen von Paschal.
Bei der Flut 2013 wurdas Raumflugplanetarium auf der Peißnitzinsel in Halle (Saale) irreparabel beschädigt. Das Planetarium wird nun neu gebaut. Die Stadt investiert dafür 14,4 Millionen Euro mit Fluthilfemitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Das neue Planetarium wird am Holzplatz auf der Saline-Insel zwischen Altstadt und Neustadt innerhalb der denkmalgeschützten Ziegelfassade eines fast 130 Jahre alten Gasometers entstehen.
In das Erdgeschoss des 16 m hohen Gasometers ziehen das Herzstück des Planetariums – der kuppelförmige Sternensaal – sowie ein großes Foyer mit interaktiver Ausstellungsfläche und Sternencafé ein. Das neue Obergeschoss bietet Platz für Lehr- und Verwaltungsräume, die unter anderem von den Studierenden des Instituts für Physik am Weinberg-Campus genutzt werden können. In der Kuppel der Sternwarte auf dem Dach des Gasometers befindet sich ein modernes, automatisches Teleskop, welches Fotos aus dem All in den Sternensaal oder in die Unterrichtsräume des Planetariums live übertragen wird.
Die besondere Atmosphäre des alten Gasspeichers soll im modernen Betonneubau dennoch erhalten bleiben. Daher wird die denkmalgeschützte Ziegelfassade saniert und instandgesetzt. Auch im Rondell mit seinem Durchmesser von 34 m wird das Mauerwerk sichtbar bleiben – durch raumhohe Verglasungen soll die ebenfalls denkmalgeschützte Innenfassade vom Foyer und den Treppen aus erkennbar sein.
Für die Lehr- und Verwaltungsräume wird im Gasometer zudem eine neue Zwischendecke aus Ortbeton eingebaut.Den Zuschlag für die umfangreichen Rohbauarbeiten erhielt die Leinetaler Hochbau GmbH aus Wallhausen. Als langjähriger Stammkunde des Paschal-Handelspartners Odenwälder Baumaschinen GmbH in Merseburg kennt das Bauunternehmen die Qualität der Paschal-Produkte und entschied sich daher für den Einsatz von Mietschalung aus dem Hause Paschal zur Herstellung der Betonbauteile. Im Fundamentbereich wurden rund 350 m² der bewährten Raster-Universalschalung eigesetzt. In Kombination mit den Vieleck-Ausgleichselementen konnten auch die gerundeten Grundrisse von bis zu 3,2 m Höhe problemlos polygonal im System geschalt werden.
Die gebogenen Stahlbetonwände in den Geschossen wurden mit rund 500 m² der Trapezträger-Rundschalung TTR. Wie alle Paschal-Systemschalungen überzeuge auch die radienverstellbare TTR durch ihre ausgewogene Elementsortierung und das ideale Angebot an Segmenthöhen, so das Unternehmen.
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Als besonderen Service liefert Paschal auf Wunsch auch bereits vorgerundete und aufgestockte Rundschalungselemente auf die Baustelle, um noch bessere Schalzeiten zu ermöglichen. Aufgrund der robusten Aufstockung können selbst hohe Schalungseinheiten ohne weitere Gurtungen mit dem Kran versetzt werden. So konnten auch bei diesem Projekt die besonderen Schalungshöhen von bis zu 7,875 m in einem Takt und mit Top-Schalzeiten geschalt werden.
Für die Herstellung der geraden Wände mit Höhen von 2,7 m bis 7,8 m war das flexible Wandschalungssystem Logo.3 mit rund 250 m² auf der Baustelle im Schalungseinsatz. Aufgrund der vielfältigen Elementsortierung der Logo.3 konnte auch der Aufzugsschacht passgenau realisiert werden. Der Einsatz der Logo.3-Ausschalinnenecke gewährleistete dabei einen optimierten Ausschalvorgang mit reduziertem Zeitaufwand für die Erstellung der Innenschalung. Denn der komplette Innenkerns kann ohne Zerlegen der Schalung umgesetzt werden.
Die Stahlbetonzwischendecken wurden mit dem Deckenschalungssystem Paschal Deck hergestellt, welches flexibel an die Formen und Gegebenheiten am Bestand angepasst werden konnte.
Neben den Produkten konnte Paschal seinen Auftraggeber auch in puncto Service überzeugen: Von der Erstellung der Schalpläne mit der firmeneigenen Software PaschalL-Plan pro durch die Anwendungstechnik, bis hin zur Organisation und Disposition der Schalungs- und Gerüstsysteme bietet Paschal seinen Kunden ein Rundum-sorglos-Paket in allen Projektphasen an. So können die Prozesse im Bereich Schalung und Unterstützungssysteme gut gestaltet und optimiert werden.
Auch die Anforderungen des Architekten hinsichtlich einer symmetrischen Anordnung des Stoß- und Spannstellenbildes ließen sich mit der passgenauen Schalungsplanung von Paschal problemlos umsetzen. Durch die TTR-Rundschalung wurde eine verlässliche gute Rundheit und Maßhaltigkeit erzielt.
Die Eröffnung des neuen Planetariums wird für Mitte 2021 angestrebt. Das Areal am Holzplatz wird in den kommenden Jahren zudem weiter ausgebaut. Mehr als 50 Millionen Euro werden neben dem Planetarium für eine neue Schule mit Turnhalle und Außenanlagen, einen neuen Stützpunkt der DLRG, in das Erlebnis- und Gesundheitszentrum im ehemaligen Technik-Karstadt und in einen Grünzug von der Saale bis zum Park des Erinnerns investiert.