Neues Vogelhaus für Berliner Zoo

Gesunder Baustoff ermöglicht artgerechte Haltung

Poroton Fassaden
Aufgrund des Formats 24,8 x 30 x 24,9 cm (LxBxH) des Poroton-T10 können Rundungen wirtschaftlicher erstellt werden als mit Ortbeton. Aufwendige Arbeitsschritte wie Schalen und Schleifen entfallen. Foto: Deutsche Poroton/Frank Korte

Berlin (ABZ). – Architektur für Tiere ist seit jeher eine Nische in der Bauwelt. Auch der Neubau des Vogelhauses im Berliner Zoo stellte ungewöhnliche Anforderungen an die Architekten. 600 Vögel und zahlreiche Besucher nutzen täglich das Gebäude – bei der Planung müssen also andere Aspekte berücksichtigt werden als bspw. bei einem Wohngebäude. Das Wohl der Tiere im Blick, entschieden sich die Planer für den Poroton-T10 für die geschwungene Variante der Volierenwände.

Das alte Vogelhaus aus dem Jahre 1962 war zu klein geworden. So lobte der Zoo 2011 ein Wettbewerbsverfahren für Entwürfe eines Neubaus aus. Vorgabe waren vier verschiedene Zonen, den Heimatkontinenten der Vögel entsprechend, sowie Freiflughallen. Den Wettbewerb gewann das Berliner Architekturbüro Lehrecke Witschurke. Es überzeugte mit seinem Konzept, das die Volieren ähnlich den Blättern eines Kleeblatts um das Kerngebäude anordnet. Durch die geschwungenen organischen Formen fügt sich der Neubau harmonisch in die Parklandschaft des Zoos ein. Auf knapp 5000 m Gesamtfläche leben Vogelarten aus Asien, Afrika, Australien und Südamerika. Im Kerngebäude der Anlage befinden sich drei insgesamt fast 900 m große Freiflughallen mit einer Deckenhöhe bis zu 9 m. Highlight ist ein Baumwipfelweg in 5 m Höhe, von dem Besucher die Vögel aus einer neuen Perspektive betrachten können.

Auch wenn die EnEV für derartige Gebäude nicht gilt, war energiesparendes Bauen Credo der Planer. Für den Wärmeschutz musste, im Sinne der künftigen "Bewohner", eine Lösung ohne künstliche Zusatzdämmung gefunden werden. Denn alle Materialien, die die Vögel umgeben, müssen artgerechte Haltung ermöglichen, beständig sein gegen Ausscheidungen sowie Futter und dürfen die Sicherheit der Tiere nicht gefährden, da Vögel alles untersuchen und aufpicken, was sich in ihrer Umgebung befindet. Die Wahl fiel daher auf den Poroton-T10 in der Wandstärke 36,5 cm. Das Naturprodukt aus gebranntem Ton hat sich über Jahrzehnte als gesunder Baustoff bewährt. Versehen mit dem passenden Putz bietet der Ziegel eine sichere und gesunde Gebäudehülle für Vögel.

Zur artgerechten Haltung gehört, dass die Vögel jederzeit von den Außen- in die Innenvolieren fliegen können. Deren geschwungene Wände bilden die Loops, die an die Blätter eines Kleeblatts erinnern. Wegen des Verzichts auf künstliche Zusatzdämmung kam Beton nicht in Frage, so die Entscheidung der Architekten. Außerdem konnte der Poroton-Ziegel einen weiteren Vorteil ausspielen. Bei einer Wandstärke von 36,5 cm ist der T10 nur 24,8 cm lang. Aufgrund dieses Formats können Rundungen problemlos gemauert werden. Fachleute bestätigen, dass Ziegel bei solchen Spezialaufgaben deutlich schneller und damit wirtschaftlicher verarbeitet werden kann als Beton, der aufwendig geschalt und nach dem Aushärten geschliffen werden muss.

Es liegt natürlich nahe, dass ein Vogelhaus über große Fensterflächen verfügt. Für wirksamen sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz wurden die Baustoffe auf diese besondere Situation abgestimmt. Das Glas hat einen g-Wert von 60% und einen Ug-Wert von 1,1 W/mK. Rauch- und Wärmeabzug-Elemente tragen neben dem Brandschutz auch zum Luftaustausch bei. Wesentlichen Anteil am artgerechten Raumklima hat der Ziegel: Durch die große Speichermasse nimmt er Wärme auf und gibt sie zeitversetzt wieder ab. Temperaturspitzen werden im Sommer und Winter zuverlässig ausgeglichen.

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