Neues Wahrzeichen

Schweizer Rekordturm erhält High-Tech-Fassade

Schweiz Architektur
Die Montage der vorproduzierten Fassadenelemente folgt dem Rohbau im Abstand von sieben bis zehn Wochen. Foto: Dobler Metallbau

ZÜRICH (ABZ). - Zürichs Skyline erhält ein neues Wahrzeichen. Mit dem Prime Tower entsteht gleichzeitig das höchste Gebäude der Schweiz. Nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 2011 wird der Büroturm 126 m hoch sein. Auf 36 Etagen entstehen insgesamt 40.000 m² Büroraum der "First-Class"-Kategorie.

Der Prime Tower ist Teil eines Komplexes zu dem drei weitere Gebäude mit Ateliers, Restaurants, Galerien und Büroräumen gehören. Die börsennotierte Swiss Prime Site AG investiert in den Komplex gesamt rund 355 Millionen Schweizer Franken (ca. 240 Millionen Euro). Eine Arge unter Leitung der Firma Losinger Construction, Zürich und der Firma K. Steiner, Zürich, zeichnet für die Realisierung des vom Architektenbüro Annette Gigon/Mike Guyer geplanten Turmes verantwortlich.

Für den Entscheid zugunsten des Zürcher Architekturbüros sprachen beim Prime Tower Achteck unter anderem "das kristalline Äußere, das sich vom Umfeld abgrenzt, die feinen Bewegungen und Vorsprünge, die vielfache Nutzbarkeit des pragmatisch großen Grundrisses und die statische Konzeption mit den vorgespannten Decken". Das "kristalline Äußere" wird durch den Einsatz einer vollflächigen, grünfarbigen Glasfassade erzielt. Die Fassadenelemente liefert und montiert die Firma Dobler Metallbau. Das Münchner Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern in diesem Sektor. Zu den Referenzen gehören das Terminal 2 des Münchner Flughafens der Vierzylinder und das FIZ von BMW ebenso wie das ARD-Studio in Berlin.

Hergestellt werden die 4300 Elemente im eigenen Produktionswerk in Deggendorf. "Wir planen und fertigen die Fassade in Elementbauweise", erklärt Thomas Kiefer, Projektleiter bei Dobler. "Die einzelnen Komponenten der Fassade werden in unserem Werk montagefertig elementiert und auf der Baustelle großflächig in den Rohbau eingebracht. Damit sichern wir Qualität, kurze Montagezeiten am Bau und Termintreue für den Bauherren". Die von den Münchner Metallbauern entwickelten Elemente sind etwa 4,5 m² groß und werden als Glas-Aluminiumkonstruktion in Dreifachverglasung ausgeführt. Jedes dritte Fassadenelement ist ein Parallel-Ausstellfenster und lässt sich nach außen motorisch öffnen. In Verbindung mit Sonnenschutzeinrichtungen ist damit im Prime Tower auch in Sommermonaten ein natürliches und angenehmes Klima gesichert.

Der Rohbau, für den insgesamt 34.000 m³ Beton geplant sind, wächst mittels eines Kletterschalsystems gegenwärtig um ein Geschoß pro Woche. Die Fassade folgt mit sieben bis zehn Wochen Abstand.

Ein mobiler Etagenkran unterstützt bei der Montage der Glaselemente. Etwa 120 Elemente werden so je Geschoß an Konsolen hängend montiert.

Mit einem Elementgewicht von ca. 400 kg und zu berücksichtigender Windlasten ergeben sich enorme Kräfte, die über die Konsolen sicher in das Bauwerk eingeleitet werden müssen. Die Planer der Dobler Metallbau setzen dabei – wie bereits auch schon bei anderen Projekten – auf Jordahl-Ankerschienen. Thomas Kiefer erläutert: "Wir entwickeln und bauen Hightech-Fassaden. Deshalb wählen wir auch Zulieferteile und Anbieter, die gleiche Qualitätsstandards garantieren. Für die Montage unserer Fassadenelemente sind Ankerschienen weitaus besser als Dübel geeignet. Wir wählen die Ankerschienen für unsere Projekte selbst aus und liefern diese an den Rohbauer." Für die Befestigung der Konsolen am Züricher Prime Tower werden Jordahl-Ankerschienen JTA und Jordahl-Zahnschienen JXA eingebaut (Halle A2, Stand 323).

Alle verwendeten Ankerschienen der Deutschen Kahneisen Gesellschaft mbH besitzen die bauaufsichtliche Zulassung Z-21.4 – 151 (JTA) bzw. Z-21.4 – 1690 (JXA). Die für den Prime Tower ausgewählten Ankerschienenprofile JTA 28/15, 50/30 und 53/34 sowie die Zahnschiene JXA 38/23 wurden als Lastaufnahme direkt in den Betonboden flächenbündig einbetoniert. Um das Eindringen von Frischbeton in die Ankerschienen zu verhindern sind Ankerschienen mit einer Schaumstofffüllung versehen. Die eingesetzten Ankerschienen JTA sind in der Lage bei Zentralzug, Schrägzug oder Querzug Kräfte von 3 bis zu 22 KN an jeder Hammer- bzw. Hakenkopfschraube aufzunehmen. Zahnschienen JXA sind darüber hinaus auch für den Lastfall Längszug geeignet. "Natürlich stellt sich auch bei Zulieferteilen die Frage der Wirtschaftlichkeit", so Projektleiter Thomas Kiefer. "Für uns ist es aber genauso wichtig, neben der qualitäts- und termingerechten Lieferung kompetente und kostenfreie Fachberatung durch den Hersteller und Lieferanten zu erhalten."

Durch die Verwendung von Ankerschienen entfällt die bei Einsatz von Dübeln erforderliche Beschädigung des Baukörpers. Das Schwinden und Kriechen des Betonbauteils hat keinen Einfluss auf die Sicherheit der Befestigung. Die Montage und das Nachjustieren der Anschlusskonstruktion sind unkompliziert möglich, so dass auch Bautoleranzen problemlos ausgeglichen werden können. Selbst randnah eingebaut, nehmen Ankerschienen noch hohe Belastungen auf.

Prime Tower: Lichtdurchflutete Räume, inspirierende Aussicht auf die Stadt und den Zürichsee - Arbeitsplätze der Spitzenklasse.

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