Nicht die Zähne ausbeißen

Harten Granitabbau gemeistert

Caterpillar Bagger und Lader
Für den 982M mit 36 t Einsatzgewicht wurde ein kurzes Hubgerüst gewählt, um mehr Kraft für den harten Einsatz aufbringen zu können. Foto: Caterpillar/Zeppelin

Zwiesel (ABZ). – Im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit stößt ein neuer Cat Radlader 982M. Die neue Baumaschine, die von der Zeppelin Niederlassung Straubing geliefert wurde, nimmt durch Bohrlochsprengung abgebauten Granit auf und beschickt damit direkt einen Brecher. Das Material wird weiter verarbeitet zu Splitt, Sand und Schotter für den Frostschutz in verschiedenen Fraktionen. Zwischenschritte im Abbauprozess wie Transporte via Muldenkipper oder Dumper entfallen aufgrund der kurzen Wege im Steinbruch, den das Unternehmen seit 1989 erschließt. Damit sich der Radlader mit dem harten Rohstoff nicht die Zähne ausbeißt, wählte das Schotterwerk Fischl bei Zwiesel mitten im Bayerischen Wald für das Arbeitsgerät eine Trapezschaufel mit 6,3 m³. Zeppelin Verkäufer Xaver Mückl ließ bei Resch-Ka-Tec Verstärkungen aus Hardox-Stahl am Unterboden anbringen. Denn der Einsatz fällt in die Kategorie schwer. Felsbereifung ist somit ebenfalls obligatorisch.

Abgebaut werden 120.000 t Granit im Jahr. "Die Hälfte davon benötigen wir für unsere andere Firma, Fischl Tiefbau aus Viechtach. Sie übernimmt den Wegebau für Forstämter oder eben den Nationalpark Bayerischer Wald", so Günter Fischl, Geschäftsführer. Dieser sei die letzten Jahre weniger durch Neubaumaßnahmen geprägt, sondern maßgeblich sei die Instandsetzung. "Wanderwege müssen für den Tourismus, der in der Region eine Schlüsselrolle spielt, in Schuss gehalten werden", führt er weiter aus. Für den Cat 982M mit 36 t Einsatzgewicht wurde ein kurzes Hubgerüst gewählt, um mehr Kraft für den harten Einsatz aufbringen zu können. Fahrer Stefan Billmaier kommt der Direktantrieb mit Automatikgetriebe und Wandler entgegen, da die Maschine derzeit viel bergauf fahren muss – aktuell wird eine neue Sohle im Steinbruch angelegt. Um die Steigungen zu überwinden, wurde eine Hinterachs- statt Vorderachs-Differenzialsperre gewählt. Die Achsen der Baumaschinen sind auf harte Einsatzbedingungen und eine lange Lebensdauer ausgelegt. Die Hinterachse ist um bis zu ± 13° pendelbar, sodass alle vier Räder Bodenkontakt behalten und Standsicherheit und Traktion auf unebenem Gelände gewährleistet wird.

Statt ein Lenkrad, bedient der Maschinist Joysticks – Unternehmer Günter Fischl überließ es seinem Mitarbeiter, das auszusuchen, was ihm am besten taugt. "30 Min. dauerte die Umstellung und ich hatte das Prinzip mit den Joysticks raus", meinte der Fahrer dazu. Im Vorfeld durfte er ein vergleichbares Gerät testen und die Steuerung ausprobieren. Verspannungen im Schulterbereich spürt er nun keine mehr, die das Kurbeln am Lenkrad der Vorgängermaschine auslöste. "Vor Kurzem war ein Zeppelin Servicetechniker vor Ort und hat ein neues Software-Update auf die Maschine aufgespielt. Sie war vorher schon sehr feinfühlig, doch dass es da noch eine Steigerung gibt, hätte ich nicht für möglich gehalten", meint der Maschinist, der seit acht Jahren Baumaschinen in dem Schotterwerk Fischl bewegt. Trotzdem ließ er sich von Zeppelin Projekt- und Einsatztechniker Ronald Duchow nochmal bei der Inbetriebnahme einweisen und die wesentlichen Features erklären. Dieser ging mit Stefan Billmaier die vier Funktionen des linken Pedals durch, wie Bremsen, Getriebeauskuppeln, Drehzahloptimierung beim Laden und Fahren und das Beibehalten der gleichen Gangstufe, wenn er vom Vor- in den Rückwärtsgang schaltet. "So eine Übergabe macht durchaus Sinn, denn das stellt sicher, dass so ein Gerät auch effizient eingesetzt wird. Jeder falsche Schaltvorgang kostet Geld. Wichtig sind aber auch gute Mitarbeiter, die mit der Technik umgehen können", macht Fischl deutlich. Das konnte auch Franz Bösl, Zeppelin Niederlassungsleiter aus Straubing, bestätigen: "Es wird immer schwieriger, gute Leute zu finden und für unsere Branche und das Handwerk zu begeistern. In Straubing haben wir nun drei Nachwuchskräfte für den Service bekommen. Das bedeutet für Kunden wiederum hohe Verfügbarkeit", stellt der Niederlassungsleiter heraus. Ein Aspekt, der auch für die Schotterwerke Fischl ausschlaggebend war, um den kontinuierlichen Abbau von Granit und Nachschub für den Brecher sicherzustellen.

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