Niedersächsischer Landtag

Nach langer Abrissphase beginnt Aufbau

HANNOVER (dpa). - Neun Monate Arbeit, 14.000 t Abraum und 450 Lastwagen-Ladungen für den Abtransport: Das ist die Bilanz zum Ende der Abrissarbeiten im niedersächsischen Landtag unmittelbar vor dem Wiederaufbau. Bis Anfang Juni werden nun insgesamt 120 Stahlpfähle mit einem Durchmesser von 6 cm und einer Länge von 17 bis 22 m zum Stützen des neuen Plenarsaals in den Boden gelassen, wie Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) vor kurzem bei einer Baustellenbesichtigung mit Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) bekanntgab. Bisher seien Kosten- und Zeitplan weitgehend eingehalten worden – allerdings seien erst 20 % des Bauvolumens abgehakt.

Seit Juli 2014 wird der 1962 eröffnete Plenarsaal umfassend saniert. Die Kosten für die Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Plenarsaals sind bisher mit 52,8Mio. Euro veranschlagt. Die Pfahlarbeiten sind nötig wegen des instabilen Flussufer-Untergrunds und stellen den ersten Akt des Neuaufbaus dar. "Am Ende wird der Plenarsaal ein Pfahlbau sein", sagte Schneider, dessen Haus für das Baumanagement zuständig ist. Busemann kündigte die Grundsteinlegung für den Neuaufbau für den 14. Juli "in einem bescheidenen, aber durchaus angemessenen Rahmen" an. "Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer 2017 fertig sein werden", erklärte Minister Schneider.

Über die Umgestaltung des Landtags mit seinem maroden Plenarsaal war jahrelang gestritten worden. Zeitweilig wurde ein Neubau favorisiert, später aber aus Kostengründen gekippt. Schon 2002 und 2009 gab es Ausschreibungen, doch die Entwürfe der Architekten wurden letztlich nicht umgesetzt. Der 1960er-Jahre-Bau von Dieter Oesterlen war zuletzt deutlich renovierungsbedürftig: Die Heizung war defekt, die Belüftung schlecht, es fehlten Tageslicht und Platz für Besucher. Die Fassade war erst 2004 renoviert worden. Gutachter hatten aber zum Jahreswechsel entdeckt, dass der zur Aufnahme von Zugkräften im Beton eingebettete "Bewehrungsstahl" von Korrosion bedroht ist.

Für die Sanierung der aus Denkmalschutzgründen bei der Entkernung des Gebäudes stehende gebliebenen Außenmauern schätzten sie die Mehrkosten auf knapp 750000 Euro. Dennoch dürften sie das ursprünglich eingeplante Budget nicht ausufern lassen. "Nach derzeitigem Kenntnisstand können wir die Mehrkosten auffangen", sagte der Finanzminister und betonte: "Wir sind im Rahmen." Konkretere Aussagen stellte er für den Spätherbst in Aussicht, wenn die Aufträge zu 70 bis 80 % vergeben sein werden. Den Sanierungsbeginn der Außenmauern kündigte er für den Spätsommer an – die Arbeiten sollen dann bis Ende 2016 abgeschlossen sein.

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