Niedersächsisches Landesarchiv

Geschlossenheit und Transparenz harmonisch vereint

Fensterbau Fenster
Die einzelnen Funktionsbereiche werden durch eine Verbindungsspange erschlossen. Teil der Brandabschnittsbildung und Fluchtwegsicherung sind die transparenten Türsysteme Schüco Firestop T90. Fotos: Ulrich Hoppe

STADE (ABZ). - Bei der Architektur eines gemeinsam genutzten Grundbuch- und Aktenarchivs für Niedersachsen und Hamburg am Standort Stade gelang den Architekten ein harmonisches Wechselspiel von Geschlossenheit und Transparenz.Wo Lichteinfall funktional erwünscht war, bilden Fenster- und Türsysteme von Schüco einen attraktiven Kontrast zu den im ortsüblichen Baustil ausgeführten Ziegelfassaden.Im Jahre 2009 hatten die Landesregierungen Niedersachsens und der Freien Hansestadt Hamburg beschlossen, ein gemeinsames Grundbuch- und Aktenarchiv zu schaffen. Die länderübergreifende Zusammenarbeit im Archivwesen ist bundesweit bislang einzigartig. Für die Aufbewahrung der Grundbücher und -akten Nordostniedersachsens und Hamburgs fehlten im alten, Mitte der 1960er-Jahre entstandenen Staatsarchiv Stade die räumlichen Kapazitäten. Auch wurden dort die heutigen Anforderungen zur sachgemäßen Aufbewahrung von Archivgut nur unzureichend erfüllt. Aus diesem Grund entschied sich das Land Niedersachsen für einen Neubau.Der Entwurf für das neue Staatsarchiv Stade stammt von der Osnabrücker pbr Planungsbüro Rohling AG. Sie ging aus einem europaweiten Ausschreibungsverfahren des Landes Niedersachsen, vertreten durch das Staatliche Baumanagement Osnabrück-Emsland, als Sieger hervor und wurde 2011 mit der Architekturplanung beauftragt. Das Gestaltungskonzept der pbr AG konnte sich vor allem aufgrund seiner durchdachten, ganzheitlichen Lösung durchsetzen. Besonders gelungen erscheint die Kombination von Raumangebot und optimalen Schutzbedingungen für die Archivalien mit kurzen Erschließungswegen, modernster Gebäudeausstattung und Nachhaltigkeit.Elegant gelöst ist dabei das funktionsabhängige Wechselspiel von völliger Geschlossenheit (Archiv), partieller Transparenz (Verwaltungsbereich) und Offenheit (Eingang/Foyer und Magistrale) in den Fassaden. Die durchgängige visuelle Klammer bilden hier die Ziegelfassaden und die darin integrierten Fenster- und Verblendungselemente. Das neue Staatsarchiv Stade stellt sich als eine Komposition aus monolithischen Baukörpern im heterogenen Umfeld zwischen Bahngleisen, Industriebauten und Wohngebäuden unterschiedlicher Größe dar. Städtebaulich versteht sich der Neubau dabei als Auftakt und Anker für die zukünftige Stadtentwicklung im Quartier rund um den Bahnhof. Sein äußeres Erscheinungsbild ist geprägt durch seine Ziegelfassade sowie Fenster- bzw. Pfosten-Riegel-Konstruktionen aus dunkelgrauen Aluminiumprofilen. Durch die roten Ziegel hat das Archiv ein robustes, zugleich für Stade ortstypisches Fassadenmaterial erhalten und fügt sich somit optisch in das Stadtbild ein.

Zentrale Magistraleverbindet Baukörper

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Fensterbau Fenster
Die Pfosten-Riegel-Fassade des Eingangsbereichs mit Einsatzfenstern Schüco AWS 75 BS.HI und Einsatztüren Schüco ADS 75.SI.

Der Neubau trennt sich in zwei Baukörper, das Magazingebäude und das vorge-lagerte Gebäude für Öffentlichkeit/Verwaltung bzw. Archivtechnik. Durchdrungen werden die Gebäudeteile von einer zentralen Magistrale, die am Eingang beginnt und bis ins Magazin führt. Die Baukörper bilden klar definierte Räume, den Anlieferungshof auf der Westseite zur Industriebahn und den größeren Hof mit Grünflä-che vor den Lesesälen auf der Ostseite. Der Hauptzugang wird durch einen Vorplatz markiert.Der großzügige, mit einer Glasfassade gestaltete Eingangsbereich öffnet sich bereits von außen dem Besucher und gibt den Blick auf das Eingangsfoyer mit seiner offenen Haupttreppe frei. Dieser Bereich ist auch für Ausstellungen geeignet. Der im östlich anschließenden Gebäudeteil befindliche, teilbare Lesesaal im Erdgeschoss ist nach Norden zu einem begrünten Hof orientiert. Mit seiner im Raumkonzept integrierten, akustisch wirksamen Trennwand bietet er den Besuchern Raum und Ruhe zum Studieren von Dokumenten. Auch Veranstaltungen und Vorträge werden hier künftig stattfinden.Im 1. Obergeschoss befinden sich die für die Öffentlichkeit eingeschränkt zugängliche Verwaltung sowie multifunktionale Büro- und Produktionsräume. Hier findet auch die Bearbeitung von kontaminierten Archivalien statt. Im dreibündigen Bereich für Archivtechnik, westlich der Magistrale, sind Anlieferung, Werkstatt und Archivalienaufbereitung untergebracht.Die Werkstatträume werden unter anderem zur Restaurierung und Trocknung von Archivgut genutzt. Das 1. Obergeschoss beherbergt die übrigen Nutzungseinheiten, darunter eine Dienstbibliothek, Lagerräu-me und eine Reprowerkstatt zur Anfertigung von digitalen Reproduktionen. Im2. Obergeschoss befindet sich die Dienstwohnung des Haustechnikers.

Zugang zu Archivalienerfolgt über Schleusen
Das Herzstück des Staatsarchivs bildet der fünfgeschossige Magazintrakt im Norden des Grundstücks, der eine Kapazität von 50 Regalkilometern bereitstellt. Von den Gebäudetrakten für Öffentlichkeit/Verwaltung und Archivtechnik aus ist es für die Mitarbeiter des Staatsarchivs über die Magistrale auf kurzem Wege zu erreichen. Eine besondere Herausforderung in der Planung des Magazins stellten die Anforderungen an Öffentlichkeit, Klima und Belichtung dar. Seine passive Klimatisierung sorgt für ein sich selbst stabilisierendes konstantes Raumklima. So werden Betriebskosten gering gehalten und ökologische Maßstäbe im Sinne der Nachhaltigkeit gesetzt. Um die Archivalien vor schädlichem Tages- und Sonnenlicht sowie Wärmeeinstrahlung zu schützen, wurde auf Fenster verzichtet und der Zugang über Schleusen gestaltet.Überall dort, wo im Gebäudeensemble des Zentralarchivs Transparenz und Lichteinfall erwünscht waren, kommt Systemtechnik von Schüco zum Einsatz. Außentüren sind mit dem System Schüco ADS 75.SI ausgeführt, für sämtliche Fenster in den Lochfassaden wählte man Schüco ASS 70.HI mit Sicherheitsverglasungen der Widerstandsklasse P4A. Die Pfosten-Riegel-Fassade des Empfangsbereichs ist mit Einsatzfenstern Schüco AWS 75 BS.HI und Einsatztüren Schüco ADS 75.SI ausgestattet. Die Systemprofile aller in der Fassade verwendeten Elemente wurde farblich harmonisiert durch die einheitliche Wahl des dunkelgrauen Farbtons RAL 7016. Innentüren sind überall dort, wo sie im Rahmen des Brandschutzkonzeptes die Funktionen der Brandabschnittsbildung und Fluchtwegsicherung übernehmen müssen, mit dem System Schüco Firestop T90 als transparente Feuerschutzabschlüsse ausgeführt. Fertigung und Montage aller Schüco Systembauteile wurde von der Kohlmeyer Fassadenbau-Handelsgesellschaft in Rotenburg übernommen.

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