Nord- und Ostsee

Nachfrage treibt Immobilienpreise in die Höhe

Kiel (dpa). – Wer sich seinen Traum vom Eigenheim an Nord- oder Ostsee erfüllen will, muss in Schleswig-Holstein immer tiefer in die Tasche greifen. Um bis zu 55 % sind die Quadratmeterpreise an den Küsten und auf den Inseln allein seit 2015 gestiegen, wie aus dem neuen Immobilienatlas der Landesbausparkasse (LBS) hervorgeht. Ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. "Wir rechnen mit weiter steigenden Preisen", sagte der Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH, Wolfgang Ullrich, bei der Vorstellung der Zahlen. Am teuersten sind gehandelte Immobilien weiterhin auf Sylt. 9865 Euro/m² werden dort im inselweiten Schnitt gefordert. Am teuersten sind auf der Nordseeinsel Häuser in Kampen (21 529 Euro). Das bedeutet eine Steigerung um 47,8 % seit 2011. Allein in den vergangenen zwei Jahren hätten sich Häuser inselweit durchschnittlich um 4 % verteuert, sagte Ullrich. Bei Wohnungen habe die Steigerungsrate 5,3 % betragen.

Von den hohen Sylter Preisen profitieren auch die südlich gelegenen Inseln Amrum und Föhr sowie auf dem Festland St. Peter-Ording, Tating oder Dagebüll (alle Kreis Nordfriesland). "Denn es kann nicht mehr jeder Preis akzeptiert werden", sagte Ullrich. In den vergangenen sechs Jahren legten die Hauspreise demnach in St. Peter-Ording um 91,3 % zu. Der Quadratmeter kostet dort jetzt bereits mehr als 4000 Euro. In Dagebüll legte der Preis je Quadratmeter bei Häusern seit 2015 um 55,6 % zu auf aktuell aber immer noch vergleichsweise niedrige 1470 Euro. Es gibt aber auch Ausnahmen: In Gamsbüll (Kreis Nordfriesland) gingen die Preise bei Ein- und Zweifamilienhäusern seit 2015 um 8 % auf nun 1020 Euro zurück. In Niebüll legten sie nur moderat um 2 % auf 1390 Euro zu, in der Region Emmelsbüll-Horsbüll sogar nur um 0,6 % auf 1171 Euro.

Generell bleibt das Preisniveau dem Immobilienatlas zufolge an der Ostseeküste trotz deutlicher Sprünge nach oben niedriger als an der Nordsee. In Oldenburg (Kreis Ostholstein) verteuerten sich Wohnungen in den vergangenen zwei Jahren um 41,1 % auf durchschnittlich 1325 Euro. Nur noch in wenigen Regionen liegen die Preise angebotener Immobilien unterhalb 1500 Euro/m². Die teuersten Orte an der Ostseeküste sind beim Immobilienkauf aber weiter Timmendorfer Strand (4370 Euro) und Lübeck-Travemünde (3093 Euro). Für ihre Studie ließ die LBS zwischen Juli 2016 und Juni 2017 knapp 5600 öffentlich zugängliche Angebote für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 3560 Wohnungen aus dem Bestand auswerten.

Für Käufer spielt neben der guten landschaftlichen Lage die Infrastruktur eine große Rolle. "Schnelles Internet ist überall ein Thema", sagte Ullrich. Eine Immobilienblase sieht der Experte nicht auf Schleswig-Holstein zukommen. Der Markt sei zwar teilweise überhitzt und es würden Objekte zu teuer angeboten. Es gebe aber hohe Tilgungsraten, lange Kreditlaufzeiten zu festen Zinssätzen und die Preisentwicklung orientiere sich an der Nachfrage.

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