Nordischer Fortschritt für Baustelle und Straße

Volvo verstärkt sein Bauprogramm mit neuer Hochwerttechnik

Volvo Trucks Nutzfahrzeuge
Beileibe kein Weichling: Der Volvo FH 460 8x4 kombiniert robuste Qualitäten und Traktion mit hoher Komfortnote. Foto: Volvo Trucks

Ismaning (ABZ). – Selbstbewusst setzen die Strategen des Volvo-Konzerns ihre Bau-Lkw in Szene. Zuletzt machten die Schweden mit einem Feuerwerk anBau-Innovationen von sich reden. Zusätzlich wurde das Volvo-Bauprogramm mit weiteren Modellen ergänzt.Der Volvo-Kunde kann heute zwischen den zwei Fahrerhaus-Baureihen wählen, die Kabinen der FH- und FMX-Produktfamilie erfüllen verschiedene Ansprüche auf hohem Niveau. Auch spezielle Wünsche anspruchsvoller Baukunden sind damit erfüllbar. Selbst selten nachgefragte Modelle wie ein 8x6-Kipper oder ein 10x4-Fahrgestell gibt der große Volvo-Modellbaukasten her.Die neueste Innovation heißt X-Track, so nennt Volvo den hydraulischen Antrieb für die Vorderachse, der jetzt auch in Deutschland angeboten wird. Der schwedische Hersteller arbeitet hier mit dem niederländischen Spezialisten Terberg zusammen, das Antriebssystem wird als Werkslösung angeboten. Der hydraulische Vorderradantrieb arbeitet mit einem Hydraulikdruck von 400 bar, die Hydraulikpumpe wird über den Nebenantrieb am Schwungrad angetrieben.X-Track wird bei zusätzlichem Traktionsbedarf zugeschaltet und funktioniert in den Gängen 1 bis 4 und bis 20 km/h. Wird der X-Track-Antrieb abgeschaltet, sind die Kolben inaktiv, damit reduziert sich der Rollwiderstand. X-Track-Vorderachsen sind für die meisten FMX- und FH-Modelle verfügbar, Volvo rüstet Zwei-, Drei- und Vierachser damit aus. Als Motoren sind 11- und 13-l-Sechszylinder (D11 und D13) kombinierbar, getriebeseitig kommen manuelle Getriebe, I-Shift, Doppelkupplungsgetriebe oder das Wandler Schaltgetriebe Powertronic in Betracht.Mehr Traktionsbedarf deckt der automatische Allradantrieb ATC (= Automatic Traction Control). Ein Novum in der Lkw-Welt, nicht aber bei Volvo – die automatische Aktivierung der Vorderachse ist bei Volvo-Dumpern längst Teil des Antriebssystems. Jetzt wird diese Lösung für alle FMX-Typen mit 4x4-, 6x6- und 8x6-Traktion zum Standard. Eine Software erkennt, wenn Schlupf an den Hinterachsen auftritt. Eine Klauenkupplung aktiviert dann den Vorderradantrieb in Bruchteilen von Sekunden – der Fahrer merkt nicht einmal, wenn es soweit ist. Er muss nur die Funktion zuschalten, dann sind auch die Hinterachs-Längssperren mit im Spiel. Die Traktion der Hinterachsen reicht den steilen Hügel hinauf, erst auf den letzten Metern blinkt die Anzeige im Display. Jetzt hilft die Vorderachse mit, ohne Stocken zieht der schwer beladene Volvo FMX durch. "Es muss kein permanenter Vorderradantrieb sein", sagen die Volvo-Experten. Der kostet mehr Kraftstoff und bedeutet mehr Reifenverschleiß. Auf der Straße auch Nutzlast, das ATC-Antriebssystem bringt nur 400 kg auf die Waage.Völlig artfremd ist der Federungskomfort, den der ATC-Fahrer genießt, wenn sein Volvo FMX auf luftgefederten Hinterachsen fährt. Denn selbst robuste Allradfahrzeuge müssen heute nicht mehr rustikal gefedert sein, Volvo präferiert pneumatische Federungssysteme, die sowohl bei Leer- als auch Lastfahrten ansprechend federn. Und keine Sorge bezüglich der Bodenfreiheit, es bleiben minimal 300 mm unter den Differenzialen. Etwas Aufmerksamkeit verdienen die hochgesetzten Stabilisatoren, eine Spezialität von Volvo. Hier ragt weder Koppelstange noch Stabilisator Lager nach unten, auch die Bremszylinder liegen wohl verwahrt oberhalb des Achsrohrs.Die solide Basis eines jeden Bau-Volvo ist ein robustes Fahrgestell, das in verschiedenen Bauhöhen und mit verschiedenen Rahmenstärken verfügbar ist – hier ist der Kundenberater gefordert. Soll es besondere Reserven bieten, sind hoch belastbare Außenplanetenachsen die erste Wahl. Überwiegt der Straßeneinsatz, fahren kräftig dimensionierte Hypoidachsen Verbrauchs- und Gewichtsvorteile ein. Ein Trend übrigens, dem sich jetzt auch andere Lkw-Hersteller nicht mehr verschließen wollen.Eine Option für den Tandemantrieb verdient besondere Beachtung. Optional lässt sich die zweite Hinterachse des Antriebstandems liften, um bei Leerfahrten Kraftstoff zu sparen – die Volvo-Techniker sprechen von 4 %, zusätzlich wird der Reifenverschleiß verringert.Auch wenn es um die Ergonomie geht, haben es Volvo-Fahrer gut. Sie schalten ihre Bau-Trucks nicht mehr von Hand, die neueste Generation der I-Shift-Getriebe bringt weitere Feinheiten ins Spiel. Es schaltet noch schneller als bisher, bietet eine Freischaukelfunktion oder den Power-Launch, um den Kipper aus tiefem Geläuf zu befreien. Problemfrei anfahren unter schwierigsten Umständen gelingt mit I-Shift-Crawler-Getrieben, hier steht volle Motorleistung schon bei extrem niedrigen Geschwindigkeiten zur Verfügung. So lassen sich auch schwerste Lasten präzise manövrieren, Volvo bietet die Crawler-Getriebe auch als Alternativen zu teuren Wandlergetrieben an. Schaltarbeit von besonderer Qualität liefert das Doppelkupplungsgetriebe I-Shift DC (= Dual Clutch).Vor allem auf schwierigen Topografien spielt es seine Vorteile aus, wenn es wie eine Wandler Automatik die Gänge ohne Geschwindigkeits- und Zugkraftverluste wechselt. In rutschigen Steigungen geht es ohne Lastwechselschlag und Zugkraftverlust bergauf. Oder die Bergabfahrt mit unmerklichen Schaltungen, wo Schaltvorgänge sonst zu Bremspausen führen, hier verzögert die starke Motorbremse ohne Unterlass. Das I-Shift-Doppelkupplungsgetriebe steht für FH-Fahrzeuge mit D13-Motoren und Motorleistungen von 460 bis 540 PS zur Verfügung. Selbst die Lenkarbeit geht in Volvo Trucks besser zur Hand. Besondere Entlastung erfahren die Fahrer durch die elektrohydraulische VDS-Lenkung (= Volvo Dynamic Steering), die es jetzt auch für die Doppel-Vorderachsen der Vierachser gibt. Gerade dort, wo hohe Transportgewich-te auf den Vorderachsen lasten, spielt sich das VDS-Lenksystem in den Vordergrund. Selbst schwer beladene Trucks, die langsam rangieren, lassen sich völlig mühelos lenken. Auf der anderen Seite zählt die Richtungsstabilität: Bei hohen Geschwindigkeiten wird die Lenkunterstützung reduziert und die Richtungsstabilität erhöht. Das ist aber noch nicht alles: Unregelmäßigkeiten auf dem Fahrbahn Belag gleicht die VDS-Lenkung weitgehend aus, die ständigen kleinen Korrekturbewegungen am Lenkrad, ein stetes Ärgernis bei kurzen Radständen, bleiben hier aus.Grundsätzlich kann der Volvo-Baukunde heute zwischen den zwei Fahrerhaus-Baureihen FMX und FH wählen. Die pflegeleichte FMX-Kabine ist erste Wahl, wenn es um rustikale Einsätze, kurze Distanzen und häufiges Ein- und Aussteigen geht. Der perfekte Böschungswinkel erlaubt Kletterpartien über grobe und steile Hindernisse.Die geräumigen FH-Fahrerhäuser, im Bautrimm mit Schutzblechen für Kühler und Ölwanne, zielen mit großem Komfort auf längere Fahrstrecken und lange Arbeitstage. Neu für den FH sind die Fenster für Rückwand und rechts hinter der B-Säule, unbedingt eine Empfehlung. Eine kräftige Bugnase aus Stahl schützt den Bau-FH, oder auf Wunsch nur ein Stahlstoßfänger. Auch der Bau-FH lässt sich mit vielen Fahrwerks- und Antriebsvarianten kombinieren.Wer einen Volvo-Bautruck kauft, wird wahlweise mit drei Diesel-Sechszylindern bedient. Der Kunde hat für seinen FMX die Wahl: Nutzlast- oder zugkraftoptimiert, wobei das moderne D11-Sechszylinder-Triebwerk mit 10,8 l Hubraum und Common-Rail-Hochdruckeinspritzung für Leistungen bis 332 kW/450 PS gut ist und im Vergleich zu den größeren 12,8-l-Motoren 200 kg mehr Zuladung erlaubt. Die besonders robusten Reihensechszylinder der D13-Baureihe beeindrucken nach wie vor mit kräftigen Drehmomenten aus niedrigen Drehzahlen. Der nordische Euro 6-Sechszylinder für FMX und FH hat eben eine gründliche Überarbeitung erfahren. Jetzt befeuert eine Hochdruck-Common-Rail-Einspritzung die Brennräume, auch Peripherie-Aggregate wurden erneuert. Die Leistungspalette reicht von 309 kW/420 PS bis zu 397 kW/540 PS, mit satten 2600 Nm setzt der Reihensechszylinder D13K540 Maßstäbe, wenn es um Leistungsentwicklung geht. Wer mehr Kraft benötigt, für Schwerlasttransporte vielleicht, der greift ohnehin zum Volvo FH16. Der 16-l-Reihensechszylinder des weltstärksten Serien-Lkw wuchtet bis zu 750 PS und 3550 Nm auf die Welle.Bleibt zuletzt die elektrische Feststellbremse, ein weiteres Highlight der Volvo-Trucks. Sie wird beim Abstellen des Motors automatisch aktiviert oder mit einem leichten Fingertipp. Und bringt mehr Sicherheit in den Alltag, selbst das Anfahren unter schwierigen Bedingungen wird damit zum Kinderspiel: sobald das Motordrehmoment die Haltekräfte der Feststellbremse übersteigt, löst sie automatisch aus – ohne eine knifflige Aktion mit dem Feststellbremshebel.

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