Normkonform sicher nach oben

Konstruktionsvorgaben für betriebliche Steigtechnik minimieren Risiko von Absturzunfällen

Wangen (ABZ). – Regelmäßig sind Steigtechnikprodukte wie Leitern und Fahrgerüste auch in Industriebetrieben für Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten im Einsatz. Um das Risiko von Absturzunfällen möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, schon bei der Beschaffung achtsam zu sein und ausschließlich Produkte einzusetzen, die nicht nur sicher und stabil sind, sondern auch ergonomische Kriterien und gesetzliche Normen wie der europaweit geltenden Norm EN 1004 für Fahrgerüste entsprechen.

Diese wird in Kürze in neuer Fassung veröffentlicht. Neben der Erweiterung des Gültigkeitsbereiches auch auf kleinere Fahrgerüste gelten dann zugunsten einer nochmals verstärkten Anwendersicherheit geänderte Konstruktionsvorgaben, nach denen sich die Hersteller bei der Fertigung der Produkte zu richten haben. Steigtechnikspezialist Hymer-Leichtmetallbau hat bereits jetzt normkonforme Produkte im Sortiment.

Für die Fertigung von Fahrgerüsten gilt die europäische Norm EN 1004, die in den vergangenen Monaten überarbeitet wurde und in Kürze in neuer deutscher Fassung erscheinen wird. Das Ziel der Überarbeitung ist es, den Anwendern durch normkonform produzierte Produkte eine bestmögliche Sicherheit beim Einsatz einer fahrbaren Arbeitsbühne oder eines Fahrgerüsts zu gewährleisten. Volker Jarosch, Geschäftsbereichsleitung Steigtechnik-Serie bei Hersteller Hymer-Leichtmetallbau, erläutert die wesentlichen Änderungen: "Bisher galt die EN 1004 nur für fahrbare Arbeitsbühnen und Fahrgerüste ab einer Standhöhe von 2,5 Metern. Diese Einschränkung entfällt: Künftig gilt die Norm für alle Fahrgerüste, sozusagen ab einer Standhöhe von 0 Metern. Eine weitere Änderung wird den Auf- oder Abbau von Fahrgerüsten betreffen.

In diesen Phasen sind Anwender besonders gefährdet, da die sichernden Geländerteile und Streben erst im Verlauf angebracht werden. Die neue Fassung der EN 1004 wird vorsehen, dass Fahrgerüste so konstruiert sein müssen, dass bereits während des Aufbaus ein kontinuierlicher Seitenschutz gewährleistet ist. Geländerteile und Verstrebungen für die jeweils nächste Lage müssen dann vom Boden aus, von der darunter liegenden Plattform aus oder nach der sogenannten 3-T-Methode 'through the trapdoor', also durch die Durchstiegsklappe der Plattform, aufbaubar sein."

Hymer-Leichtmetallbau hat bei der Konstruktion der Steigtechnikprodukte die Sicherheit und den Komfort der Anwender fest im Blick und bietet bereits seit Langem Lösungen, die auch die neuen Vorgaben der EN 1004 schon vollständig erfüllen, betont Volker Jarosch: "Die Fahrgerüste 8472, 8771, 8171 und 8371 aus unserem Hymer-Profisortiment basieren auf dem von uns entwickelten Hymer-Comfortaufbau. Diese speziell für den intensiven Dauereinsatz gefertigten, massiven Fahrgerüste sind für einen hochstabilen Stand entweder mit Fahrtraverse oder mit den von uns entwickelten, patentierten Bajonett-Auslegern ausgestattet, die sich komfortabel vom Boden aus montieren lassen. Mithilfe des Hymer-Lifters – einer speziellen Greifstange – werden die oberen Verstrebungen ganz bequem vom Boden oder der jeweils darunter liegenden Plattform aus ein- oder ausgehängt, so dass der kontinuierliche Seitenschutz in jeder Phase des Auf- oder Abbaus gewährleistet ist."

Eine weitere normkonforme Lösung bietet Hymer-Leichtmetallbau mit der Fahrgerüst-Serie Advanced Safe-T, erklärt Volker Jarosch: "Die Fahrgerüste 7070 und 7075 unserer modular aufgebauten Advanced-Safe-T-Serie sind mit einem patentierten Sicherheitsgeländer ausgestattet, das größtmögliche Anwendersicherheit beim Auf- und Abbau garantiert. Das Sicherheitsgeländer wird von unten einfach in die Bühne eingeklinkt und arretiert über selbstsichernde Haken. So ist auch hier der kontinuierliche Seitenschutz zu jeder Zeit gegeben." Weitere Vorteile der Advanced-Safe-T-Serie: Die schnell aufbaubaren Fahrgerüste sind aus nur wenigen Einzelteilen gefertigt, ultraleichte Bauteile mit geringen Ausmaßen sorgen für einen einfachen Transport, das modulare System ermöglicht eine optimale Flexibilität bei der benötigten Reichhöhe. Das sehr gute Preis-Leitungs-Verhältnis macht sie zudem zu einer idealen Lösung auch für kleine und mittlere Unternehmen.

Für den vorhandenen Bestand bei den Anwendern in Industriebetrieben gibt es keinen akuten Handlungsbedarf. Normen wie die EN 1004 richten sich an die Hersteller, die bei Änderungen nach Ablauf der jeweiligen Übergangsfrist alle Produkte ausschließlich nach den Vorgaben der neuen Fassungen produzieren müssen. "Auch wenn die Normänderungen der Verbesserung der Arbeitssicherheit dienen, bleiben auch nach alter Norm produzierte Leitern oder Fahrgerüste rechtskonform und gelten nicht automatisch als unsicher", betont Volker Jarosch. "Da Unternehmer ihre Arbeitsmittel gemäß Betriebssicherheitsverordnung in regelmäßigen Abständen entsprechend einer Gefährdungsbeurteilung prüfen müssen, empfehlen wir jedoch, beim Neukauf auf normkonform produzierte Produkte zu achten."

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