NRW-Bauwirtschaft

Straßenbau deutlich unter Vorjahreswert

Düsseldorf (ABZ). - "Die Haushaltspolitik der Landesregierung lässt sich unmittelbar an der Straßenbaukonjunktur ablesen. Die Landesinvestitionen stagnieren, der Auftragseingang geht zurück. Anstatt zu investieren wird umgeschichtet. Wir fordern eine deutliche Aufstockung der Investitionen in die landeseigenen Straßen spätestens in 2017", so Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen zu den Konjunkturzahlen Ende Oktober 2015 für die NRW-Bauwirtschaft.

Mit einem Minus von 6,9 % und einem bisherigen Auftragseingang von 1,1 Mrd. Euro liegt der Straßenbau in Nordrhein-Westfalen deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Bundesweit konnte der Straßenbau hingegen um 1,5 % zulegen.

"Die Investitionen in den Landesstraßenbau stagnieren auf einem viel zu geringen Niveau. Im Vergleich zu 2015 sieht der Haushalt keine Anhebung der Gelder vor", so Wiemann weiter. Der Gestaltungsanspruch der Landesregierung beschränke sich auf Umschichten und Verteilen. Das Plus für Erhalt und Sanierung sei das gleichzeitige Minus des Neubaus. "Benötigt der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen keine neuen Umgehungsstraßen oder Entlastungsrouten mehr?", fragt die Hauptgeschäftsführerin.

Das Minus im Straßenbau stehe dabei im Gegensatz zur allgemeinen Baukonjunktur. Diese befinde sich insgesamt auf einem erfreulich hohen Niveau. Bis Ende Oktober 2015 habe der Auftragseingang des nordrhein-westfälischen Bauhauptgewerbes 7,774 Mrd. Euro betragen. Dies entspreche einem Zuwachs von 4,9 % zum Vorjahreszeitraum. Damit stehe Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich (+ 2,4 %) überdurchschnittlich gut da. Hierfür verantwortlich seien vor allem die herausragenden konjunkturellen Entwicklungen im Wohnungs- und im Tiefbau.

Der Wohnungsbau verzeichne ein Plus von 18,2 %. Dies ergebe ein bisheriges Auftragsvolumen von 1,577 Mrd. Euro für die nordrhein-westfälische Wohnungsbauwirtschaft. Bundesweit seien bis Ende Oktober fast 11 Mrd. Euro in den Wohnungsbau investiert worden.

Die zweite konjunkturell schwache Bausparte, der Wirtschaftsbau, stehe nun wieder erkennbar oberhalb der Stagnation. 1,1% Wachstum seien bislang registriert worden. Dies addiere sich zu einem Auftragseingang von 3,749 Mrd. Euro.

Während der öffentliche Hochbau mit 325 Mio. Euro Auftragseingang einen verhältnismäßig kleinen Anteil an der Baukonjunktur trage, liege der öffentliche Tiefbau (ohne Straßenbau) mittlerweile bei über 1Mrd. Euro. Durch ein Plus von sehr erfreulichen 17,3 % sichere diese Sparte Investitionen und Arbeitskräfte in Nordrhein-Westfalen.

Mit 130 819 Mitarbeitern liege das Beschäftigungsniveau ebenfalls im Plus und habe bis Ende Oktober 2015 im Vorjahresvergleich um 2,8 % zulegen können.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen