Ökologisch und ökonomisch

Gewerbebauten aus Holz realisieren

Hallenbau
Sven Quandt, Geschäftsführer der Firma X-Raid, hat sich für den Bau seiner Lager- und Werkhalle für ein komplettes Tragwerk aus Holz entschieden. Foto: Schaffitzel Holzindustrie

NÜRNBERG (ABZ). - Holzprodukte haben nach Ansicht des deutschen Bundesrats eine hohe Bedeutung für das Erreichen der Klimaschutzziele 2020. Der Bundesrat bekräftigt, dass die Verwendung nachwachsender Rohstoffe maßgeblich zur Verminderung der CO2-Emissionen im Gebäudebereich beitragen kann: "Die Einsatzmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe zur Gebäudeherstellung beschränken sich nicht nur auf Konstruktion (z. B. Holzbau) und Dämmung, sondern erstrecken sich darüber hinaus auch auf den Innenausbau" (siehe Beschluss des Bundesrates vom 27.März 2015 zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung).

Ein Tragwerk aus Holz für Gewerbebauten aller Art gewinnt deswegen immer mehr an Bedeutung und kann führende Unternehmen für sich gewinnen, heißt es vonseiten der Schaffitzel Holzindustrie GmbH + Co. KG. Europas größtes Musikhaus Thomann in der Nähe von Nürnberg entschied sich bspw. beim Bau seiner Kantine für ein Holztragwerk. Von der Firma Schaffitzel Holzindustrie wurde dafür ein individueller Königsstil entwickelt, der aus acht trapezförmig zugeschnittenen Einzelstützen besteht und das ellipsenförmige Tragwerk in einem Punkt aufnimmt. Zusammen mit der Dachschalung aus Brettsperrholz wurden 150 m³ Holz dafür eingesetzt.

Sven Quandt, Geschäftsführer der Firma X-Raid GmbH (ein privates Motorsport Team, das sich auf den Einsatz bei Cross Country Rallyes spezialisiert hat), realisierte den Bau einer 1500 m² großen Lager- und Werkhalle mit Büro bei Mainz ebenfalls mit einem kompletten Tragwerk samt eingespannter Stützen und Zwischendecke aus Holz. Allein für diesen Auftrag wurden von Schaffitzel Holzindustrie 337m³ Brettschichtholz produziert. Eine genaue Definition, wie viel CO2 /m³ z. B. in Brettschichtholz eingespart wurde, ist nicht so leicht abzugrenzen. Aufgrund der Umwelt-Produktdeklaration von Brettschichtholz kann gesagt werden, heißt es weiter, dass in diesem Rohstoff mindestens 811 kg/m³ CO2 während der Nutzung gebunden werden.

Tatsächlich wurde dem Baustoff Holz in den letzten Jahrzehnten nur noch wenig zugetraut. Eine "zu geringe Nutzungsdauer" oder "zu hohe Unterhaltskosten" waren die häufigen Argumente, weshalb die Holzbauweise ins Hintertreffen geraten ist.

Dabei hat sich erwiesen, dass die Lebenserwartung einer Halle mit Holztragwerk dem Stahl- oder Betonbau in nichts nachsteht.

Ein weiteres Vorurteil war beim Thema Brandschutz zu finden. Hier bietet aber Holz im Vergleich zu Stahl sogar Vorteile: Die Holz-Querschnitte haben von Natur aus die Feuerwiderstandsklasse F 30 und müssen im Gegensatz zu einem Stahlbau nicht chemisch beschichtet werden. Kurze Bauzeiten, eine schnelle Montage des Tragwerks durch einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk, sehr gute Wärmeschutzeigenschaften und eine hohe Beständigkeit gegen Chemikalien sind weitere Pluspunkte eines Bauens mit Holz. Da große Spannweiten mit geringen Eigengewichten möglich sind, reichen oft kleinere Fundamente aus. So kann ein wirtschaftliches Gesamtkonzept ausgearbeitet werden, das Bauherren aus ökologischen und ökonomischen Gründen überzeugt.

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