Ohne Blei

Innenausbau in Klinik mit neuentwickelter Strahlenschutzplatte

Krüger Gips Architektur
Die im Klinikbereich geforderte hohe Stabilität wird durch die Kombination mit Knauf Diamant als Decklage erreicht. Fotos: Knauf
Krüger Gips Architektur
Die Gipsplatte kommt ohne Blei aus und lässt sich wie eine normale Gipsplatte verarbeiten. Fotos: Knauf

HAMBURG (ABZ). - Der Umbau des deutschen Gesundheitssystems findet nicht nur in Gesetzgebung und Richtlinien statt, sondern zieht oftmals auch strukturelle Auswirkungen bis in Praxen oder Kliniken nach sich.

So steht auch die funktionelle Umstrukturierung der Asklepios Klinik St. Georg Hamburg im Fachbereich Kardiologie unter der Prämisse Optimierung. Mit der neu entwickelten Strahlenschutzplatte Knauf Safeboard gelingt die bauliche Optimierung des Strahlenschutzes.

Mit der Erweiterung des Angebotsspektrums will das Klinikmanagement der Asklepios Klinik St. Georg Hamburg den Versorgungsauftrag optimal, zukunftsfähig und kostendeckend gewährleisten. Ziel ist es, unter möglichst wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hochwertige medizinische Versorgung zu garantieren. Es wurde daher entschieden, die Kardiologie in einem Gebäudeabschnitt eines bestehenden Hauses mit direkter Verbindung zur neu erstellten zentralen Notaufnahme anzuordnen. krüger | urbach Architektengesellschaft aus Hamburg haben die erforderlichen Labore, Operations- und Behandlungsräume innerhalb des Bestands neu konzipiert sowie die bauphysikalischen Anforderungen an den Ausbau festgelegt. Ein wichtiger Aspekt dabei war, die erforderliche bauliche Strahlenabschirmung effektiv, kosten- wie zeitoptimiert in Trockenbautechnologie umzusetzen. Die neu entwickelte Strahlenschutzplatte Knauf Safeboard garantiert optimalen angepassten Strahlenschutz. Die Gipsplatte kommt ganz ohne Blei aus und schützt dennoch zu 100 Prozent vor Strahlung, heißt es. Zudem ist Knauf Safeboard als Feuerschutzplatte klassifiziert, verfügt über gute Schallschutzeigenschaften und lässt sich wie eine normale Gipsplatte verarbeiten.

"Die Grundlage für die bauliche Umsetzung bildet der so genannte Strahlenschutzplan, der vom Hersteller der Röntgeneinrichtung erstellt wird", erläutert Architekt Krüger die Vorgaben zur Ausschreibung einer Strahlenschutzwand. Die Dicke der notwendigen Schutzschicht ist dabei abhängig von der Röhrenspannung des eingesetzten Gerätetyps und wird für Blei als Abschirmmaterial angegeben. Generell gilt: Je höher die Röhrenspannung desto größer ist die notwendige Bleischichtdicke. Für Schutzschichten, die aus anderen Materialien wie zum Beispiel Gipsplatten hergestellt werden, wird die Schutzwirkung als Bleigleichwert angegeben. In Hamburg liegt für die Räume der Kardiologie der Wert der Röhrenspannung bei 90 kV der Bleigleichwert ist mit bis zu 1,5 mm Pb vorgegeben.

Das Haus E auf dem Gelände der Asklepios Klinik St. Georg ist ein Stahlbetonskelettbau aus dem Jahr 1959. Die geplante Umstrukturierung hat sich auf einen Teilbereich des Gebäudes im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss beschränkt und sollte möglichst zügig in zwei Bauabschnitten durchgeführt werden. "Die ursprüngliche Ausschreibung basierte auf einem System in Trockenbautechnologie mit Bleikaschierung", berichtet Michael Koch, Bauleiter von R&M Ausbau Nord, und ergänzt: "Es war eine glückliche Fügung, dass sich der Beginn des Innenausbaus verzögerte. Zudem hat sich die Planung geändert, so dass wir aufgefordert wurden, die Ausschreibung zu überarbeiten. Heiko Bross, Systemberater von Knauf, hatte uns in der Zwischenzeit eine neu entwickelte Strahlenschutzplatte vorgestellt, die ohne Bleiblechkaschierung auskommt. Wir entschieden uns, das neue System einzusetzen, und konnten die Kalkulation optimieren."

Über 80 Prozent aller Röntgengeräte arbeiten mit Röhrenspannungen in einem Bereich von 70 kV bis 125 kV. Knauf hat daher zwei praxisgerechte Vorzugslösungen entwickelt, die einen Bleigleichwert von mindestens 1,0 mm Pb bzw. 2,0 mm Pb erfüllen: Knauf Safeboard 1,0 und Knauf Safeboard 2,0. Der Vorteil ist: Beide Lösungen bieten Planungssicherheit ohne aufwändige Berechnung. Architekten und Planer können zudem über eine Tabelle den für ihr Projekt erforderlichen Bleigleichwert nach DIN 6812 individuell ablesen. Eine weitere Differenzierung bietet die Kombination mit Knauf Diamant. Durch den Einsatz von zweimal 12,5 mm Knauf Diamant erhöht sich der Bleigleichwert um 0,1 mm Pb.

  • e Strahlenschutzwand Safeboard 1,0 setzt sich zusammen aus der Unterkonstruktion (W112), die beidseitig mit je einer Plattenlage Safeboard sowie einer Decklage Diamant beplankt ist. Um lückenlosen Strahlenschutz zu erzielen, werden die Stöße der ersten Lage mit Safeboard-Spachtel gefüllt, die Stöße der Diamantlage hingegen mit Uniflott.
  • e Strahlenschutzwand Safeboard 2,0 hingegen ist beidseitig zweifach mit Safeboard beplankt. Die Decklage besteht ebenfalls aus einer Lage Diamant. Die Stöße der zweiten Lage werden mit Safeboard-Spachtel gefüllt, die Stöße der Diamantlage mit Uniflott. Die Strahlenschutzplatte kann im System weitestgehend wie eine normale Gipsplatte verarbeitet werden. Die Platte eignet sich für Falt- und Biegetechnik und bietet somit Architekten und Planern Gestaltungsfreiheit. Darüber hinaus weist sie sehr gute Schallschutzeigenschaften auf und ist als Feuerschutzplatte zugelassen. Mit Knauf Safeboard können daher auch Brandschutzanforderungen an Strahlenschutz-Unterdecken erfüllt werden.

In der Asklepios Klinik St. Georg ist die Strahlenschutzwand Safeboard 1,0 und 2,0 montiert.

"Der Vorteil der neuen Strahlenschutzplatten liegt eindeutig in der Verarbeitung. Zum einen können die Platten einfach geritzt und gebrochen werden. Zum anderen können die Fugen problemlos und zügig bearbeitet werden. Die bisher für Strahlenschutz eingesetzten Gipsplatten mit Bleikaschierung waren allein aufgrund ihres Gewichts schwerer zu verarbeiten. Zudem gab es das Problem der Fugen. Diese mussten mit Bleistreifen hinterlegt werden, um einen lückenlosen Strahlenschutz herzustellen. Die Montage der neuen Strahlenschutzplatte fällt erheblich leichter", so die Erfahrung von Michael Koch.

Die im Klinikbereich geforderte hohe Stabilität wird durch die Kombination von Knauf-Safeboard mit der Diamant erreicht. Zudem bewährt sich ihre Oberflächenqualität und Robustheit im Klinikalltag.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Fachkraft (m/w/d) für die technische..., Pullach im Isartal  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen