Online-Umfrage unter IFAT-Ausstellern

Umweltindustrie denkt global

München (ABZ). – Eine Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts IfaD unter deutschen Teilnehmern der IFAT Munich hat die Auswirkungen der Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine auf die Umwelttechnologiebranche beleuchtet und die Chancen des European Green Deal und der Kreislaufwirtschaft betrachtet.
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Laut Umfrage setzt eine Mehrheit der Industrie auf internationale Aktivitäten, während die Wasser- und Abfallwirtschaft lokal ausgerichtet ist. Foto: Messe München

"Technologien, die den Umwelt- und Klimaschutz vorantreiben, sind gefragter denn je. Gleichzeitig sind die Folgen der Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine auch für die Umweltbranche eine große Herausforderung. Auf der IFAT Munich hat sich die Branche intensiv zu diesen Themen ausgetauscht", fasst Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, zusammen. An der Online-Umfrage, die zuvor stattfand, nahmen 943 Teilnehmende der IFAT teil, sowohl Besucher als auch Ausstellerrepräsentanten aus den Bereichen Industrie sowie Wasser- und Abfallwirtschaft.

Die Umweltindustrie kämpft der Umfrage zufolge aufgrund der Pandemie vor allem mit Störungen in den Lieferketten (laut 82 Prozent der Befragten), Einschränkungen im operativen Betrieb (69 Prozent) und Schwierigkeiten im Vertrieb (58 Prozent). In der Folge führen Lieferschwierigkeiten gegenüber Kunden (69 Prozent) und Produktionsausfälle (35 Prozent) bei 39 Prozent der Befragten zu Gewinneinbußen. Zur Stabilisierung plant die Industrie vornehmlich den Ausbau der Lieferantenbasis und von Lagerbeständen (jeweils 44 Prozent). Die lokal ausgerichtete Wasser- und Abfallwirtschaft ist weniger stark von der Pandemie betroffen und muss vor allem mit Einschränkungen im operativen Betrieb (72 Prozent) und dann erst mit Störungen in den Lieferketten umgehen (64 Prozent). Die Top-Maßnahme gegen Letztere ist hier mit Abstand der Ausbau von Lagerbeständen (34 Prozent). Die (Umwelt-)Industrie wird künftig noch internationaler: 43 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen die internationalen Aktivitäten ausbauen will und 40 Prozent, dass diese auf gleichem Niveau fortgeführt werden.

50 Prozent der Befragten aus der Industrie rechnen mit starken Auswirkungen auf ihr Geschäft, in der Wasser- und Abfallwirtschaft sind es 34 Prozent. Nahezu 90 Prozent aller Befragten sehen die Gefahr, dass Umwelt- und Klimaschutz aufgrund des Krieges in der Ukraine politisch und öffentlich weniger priorisiert wird. Die Industrie sieht den European Green Deal als Chance, 48 Prozent der Befragten sehen positive bis sehr positive Auswirkungen auf ihr Geschäft. Die Wasser- und Abfallwirtschaft zeigte sich zurückhaltender, doch auch hier rechnen 32 Prozent mit eher positiven Auswirkungen. Jeweils ein Drittel der Befragten wagte hier keine Prognose. Mit der Sustainable Finance Taxonomie will die Europäische Union Wirtschaftsaktivitäten nach ihrer Nachhaltigkeit klassifizieren. Ein Großteil der Befragten hat sich mit diesem Thema noch nicht befasst. Wenn doch, sieht auch hier vor allem die Industrie eine Chance (31 Prozent), in der Wasser- und Abfallwirtschaft sind es 18 Prozent. Dabei zahlen beide Bereiche stark auf die Ziele der Taxonomie ein, vor allem auf die Vermeidung von Verschmutzung (Industrie 57 Prozent, Wasser- und Abfallwirtschaft 59 Prozent), auf Klimaschutz (jeweils 53 Prozent), auf den Wandel zur Kreislaufwirtschaft (47/44 Prozent) und auf die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen (46/50 Prozent). Vorsichtig positiv: Zu den Plänen für eine "Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie" der Bundesregierung kann oder will sich die Hälfte der Befragten laut Umfrage noch nicht äußern. Beim Rest der Befragten herrsche aber größtenteils eine optimistische Einschätzung vor, ein Viertel betrachtet die Pläne als "umfangreich und ambitioniert". Das sind laut der Befragten die Top-Maßnahmen für eine Circular Economy: Längere Lebensdauer von Produkten (78/79 Prozent), besseres Recycling (77/64 Prozent), reduzierter Materialverbrauch (58/59), den einmaligen Gebrauch beschränken (56/60 Prozent). Platz 4: intelligentes Produktdesign (39/32 Prozent). Platz 5: Neue Geschäftsmodelle (26/23 Prozent). 37 Prozent bieten selbst bereits zirkulare Produkte an sowie ein Viertel der Abwasser- und Abfallwirtschaft.

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