Paschal-Geschäftsführer Michael Stoevelbaek

"Flexibilität und Kundennähe sind unsere Stärken"

Paschal Schalungstechnik
Führung durch die Ausstellungshalle bei Paschal: Vertriebsleiter Torsten Schrempp (M.) und Uwe Hägerich (r.), Leiter der Konstruktion bei Paschal, gaben einen Überblick über die Produkthistorie des Schalungsherstellers und die Besonderheiten der Paschal-Lösungen.

Zu Beginn des Jahres ist Michael Stoevelbaek in die Geschäftsführung der Paschal-Werk G. Maier GmbH aufgerückt. Seit Anfang Juli führt er die Geschäfte des international agierenden Schalungsherstellers nun alleinverantwortlich. Im Interview mit ABZ-Chefredakteur Robert Bachmann sprach er über aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit und künftige Herausforderungen.ABZ: Herr Stoevelbaek, Sie sind zu Beginn des Jahres in die Geschäftsführung von Paschal eingetreten. Seit Angang Juli verantworten Sie diese nun allein. Können Sie uns kurz einen Überblick zu Ihrem Hintergrund im Unternehmen geben?Stoevelbaek: Ja, es ist richtig, dass ich seit Anfang Juli alleine in der Geschäftsführung bin, aber ich werde natürlich weiterhin eng mit Frau Vetter in ihrer Rolle als Eigentümerin bei Fragen zur Gesamtstrategie, organisatorischen Fragen und in anderen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Kerngeschäftsstruktur zusammenarbeiten. Bevor ich am 1. Januar dieses Jahres zum Paschal-Werk G. Maier GmbH kam, war ich 13 Jahre lang bei Paschal-Danmark A/S ebenfalls als Geschäftsführer tätig. Da Frau Vetter in all den Jahren die Vorsitzende des Verwaltungsrates war, habe ich bereits über ein Jahrzehnt lang eng mit ihr zusammengearbeitet. Ursprünglich habe ich einen Master als Forstingenieur und einen Bachelor in Organisation und Strategie, aber in meiner Karriere habe ich hauptsächlich in den Bereichen IT, Marketing, Finanzen und Personalmanagement gearbeitet, in verschiedenen Branchen und Geschäften wie Versicherungen, Kopierer und Drucker und IT-Lösungen.ABZ: Welche Schwerpunkte haben Sie sich für die kommenden Jahre gesetzt?Stoevelbaek: Meine oberste Priorität ist natürlich die Unterstützung des laufenden Tagesgeschäfts mit den unterschiedlichsten Aspekten in Bezug auf Prozesse, Maschinen und Personal. Parallel dazu wird es eine Reihe von Entwicklungsprojekten geben, um das weitere Wachstum des Unternehmens und unsere Fähigkeit sicherzustellen, die Nachfrage unserer Kunden zu befriedigen.Ein wichtiger Punkt ist dabei der Ausbau unseres wachsenden Mietgeschäfts. Wir beobachten seit Jahren einen steigenden Trend zur Miete in Deutschland. In den kommenden Jahren werden wir unsere Kapazitäten in diesem Bereich weiter ausbauen, indem wir sowohl Material als auch die Erweiterung und Verbesserung unserer Instandhaltungseinrichtungen vorantreiben. Hier kann ich wertvolle Erfahrungen aus meinem Heimatland Dänemark einbringen, in dem das Thema Miete im gesamten Baumaterial-Sektor seit jeher sehr verbreitet ist.Produkttechnisch haben wir auf der bauma 2019 bereits zwei sehr wichtige Neuheiten vorgestellt. Diese Produkte müssen nun vollständig entwickelt, getestet und auf den Markt gebracht werden.Aber auch unsere Organisation wird im Fokus stehen. In einem Gebiet mit fast keiner Arbeitslosigkeit ist es wichtig, dass wir ständig nach neuen Arbeitskräften Ausschau halten. Da wir in den nächsten Jahren einem Generationswechsel in vielen unserer Schlüsselpositionen gegenüberstehen, müssen wir bereits jetzt unsere Nachfolgepläne aufstellen.

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Michael Stoevelbaek (r.) – hier zu sehen mit ABZ-Chefredakteur Robert Bachmann – ist seit Anfang des Jahres der neue Geschäftsführer der Paschal-Werk G. Maier GmbH. Fotos: Paschal

ABZ: Auf der bauma haben Sie u. a. Prototypen zweier neuer Schalungssysteme vorgestellt – Logo.pro und Neor. Welches Feedback haben Sie von den Kunden in München bekommen?Stoevelbaek: Unsere neuen Produkte Logo.pro und die Neor-Schalung stießen bei tatsächlichen und potenziellen Kunden auf großes Interesse. Logo.pro hat sich durch seine Einfachheit und Kosteneffizienz bewährt, während Neor mit drei sehr starken Argumenten (leichter, stärker und zum gleichen Preis (wie unsere aktuelle Raster-Schalung)) das Publikum wirklich beeindruckt hat. Wir haben das klare Signal bekommen, uns mit der Markteinführung dieser Produkte möglichst zu beeilen. Wir erwarten, Logo.pro Ende dieses Jahres auf den Markt zu bringen und Neor nach 2020.ABZ: Wie lautet Ihr persönliches bauma-Fazit?Stoevelbaek: Für Paschal war es eine der besten baumas überhaupt. Wir hatten nicht nur einen Stand entwickelt, an dem wir unsere Produkte und Dienstleistungen optimal präsentieren konnten, sondern unser Standort war auch ideal, um unsere Besucher anzuziehen. Auch die Besucherzahlen, Leads und tatsächlichen Umsätze waren sehr zufriedenstellend.ABZ: Wie hat sich die Geschäftslage für Ihr Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit entwickelt, national wie international?Stoevelbaek: Die Baubranche ist seit einigen Jahren stark im Aufwind, was sich natürlich auch auf unser Aktivitätsniveau ausgewirkt hat. Wir haben in den letzten Jahren ein zufriedenstellendes und stetiges Wachstum verzeichnet, v. a. in den DACH-Regionen, aber auch im Direktexport und in unseren verbundenen Unternehmen in Europa. Die Märkte in Übersee haben sich jedoch nur begrenzt entwickelt.ABZ: Welche Erwartungen haben Sie für die nähere Zukunft?Stoevelbaek: Jeder weiß, dass wir in einer Welt mit ständigen Unsicherheiten leben, und da das Baugeschäft ein sehr volatiles Geschäft ist, sind wir auch einem starken Einfluss der Gesamtkonjunktur ausgesetzt. Gegenwärtig herrscht große Unsicherheit darüber, wie weit der derzeitige Handelskrieg zwischen den USA und China gehen wird, was im Nahen Osten mit den angespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Iran passieren wird, wie sich ein Brexit tatsächlich auf die Märkte auswirkt, wie die politische Situation nach den Deutschen Wahlen im Jahr 2021 aussehen wird etc.? Es gibt viele Fragen, die zu einer Verunsicherung an den Finanzmärkten führen. So eine Verunsicherung ist nie gut für das Geschäftsklima.Ich denke jedoch, dass das Wachstum, das wir in den letzten Jahren gesehen haben, durch eine Stabilisierung und nicht durch eine neue Rezession ersetzt wird, und da ich auch denke, dass aus den letzten Finanzkrisen Lehren gezogen wurden, werden wir einen neuen Einbruch vermeiden und es wird weiteres Wachstum geben.

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Gleich zwei Prototypen neuer Schalungssysteme stellte Paschal auf der diesjährigen bauma vor. Darunter die Logo.pro mit einseitig bedienbaren Ankern. Foto: Bachmann

ABZ: Wie hebt sich Paschal im hart umkämpften Schalungsmarkt vom Wettbewerb ab?Stoevelbaek: Wenn wir uns den Markt für Schalung ansehen (Schwerpunkt Westeuropa), haben wir zwei sehr große Akteure und eine Reihe kleinerer, aber sehr wichtiger Akteure. Wir gehören natürlich zur letzten Gruppe und sehen uns als sehr seriösen und flexiblen Geschäftspartner für unsere Kunden. Aufgrund unserer Größe mit kurzen Kommunikationswegen können wir sehr schnell auf Marktveränderungen oder Sonderwünsche unserer Kunden reagieren. Unsere Organisation ist über viele Jahre hinweg etabliert und mit einem starken Kern von sehr erfahrenen und kompetenten Mitarbeitern können wir professionelle Dienstleistungen direkt für die Kunden erbringen.Zugleich sind wir ein sehr innovatives Unternehmen in den Bereichen Software und Digitalisierung. In unserem Schwesterunternehmen planitec haben wir hierfür Experten, die sich speziell um solche Themen kümmern. Mit unseren sechs Standorten in Deutschland, unseren eigenen Beratern und einer sehr engen Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern sind wir in nahezu jedem Winkel des Landes nah am Kunden.ABZ:Der Schalungsmarkt befindet sich aktuell im Wandel. Neben guten Produkten werden Dienstleistungen immer wichtiger. Wie reagiert Paschal auf diese Entwicklung?Stoevelbaek: Seit vielen Jahren liefern wir unseren Kunden nicht nur die Hardware (Schalung), sondern auch Softwarelösungen, komplexe Berechnungen und Logistik. Es ist uns klar, dass sich dieser Trend entwickelt, der stark von einer zunehmenden Komplexität in vielen Konstruktionen, aber auch von der schnell wachsenden Digitalisierung des Baugeschäfts gestützt wird. Wir werden unseren Kunden diese zusätzlichen Dienstleistungen und Produkte weiterhin anbieten und weiterentwickeln, da uns klar ist, dass die Nachfrage nach Lösungen und nicht nur nach Material weiter zunehmen wird. Dies wird auch durch die kontinuierliche Entwicklung, hin zu immer mehr Mietprojekten, unterstützt, bei denen der Bedarf an einem Gesamtpaket offensichtlicher ist als bei einem Verkaufsprojekt.ABZ:Welche Ansätze verfolgt Paschal im Bereich der Digitalisierung?Stoevelbaek: Das Baugeschäft hat den Ruf, ein sehr traditionelles und manchmal altmodisches Geschäft zu sein, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Digitalisierung des Geschäfts in den letzten Jahren einen rasanten Aufschwung genommen hat. Und Paschal war in diesem Lauf weit vorne. 3D-Grafikprogramme sind kein Wunder mehr, jetzt sprechen alle über BIM und AR, und auch in diesem Bereich steht Paschal mit unserem neuen PPL12-Grafikdesign-Tool von planitec und der zusätzlichen AR-App, die unseren Kunden ermöglicht, mit unseren 3D-Modellen in Augmented Reality zu arbeiten, in der ersten Reihe.Vor Kurzem haben wir zudem die Maturix-Insitu-Lösung eingeführt. Dabei handelt es sich um eine sensorbasierte Softwarelösung, die in Echtzeit den Reifegrad von Gussbeton ermittelt. Damit erhält der Anwender wichtige Informationen, um den idealen Zeitpunkt zum Ausschalen zu ermitteln, was auf der Baustelle Zeit und Kosten spart.

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