Passivhausstandard

Hamburger bauen klimafreundlich in Schanghai

Hamburg Architektur
Das Hamburg House in Schanghai hat schon viele Besucher angelockt. Es ist noch bis zum 31. Oktober geöffnet. Foto: Hamburg Liaison Office Schanghai

SCHANGHAI/HAMBURG (rd). - Modern mit Charakter, lebenswert und leistungsstark: Hamburg, ein Seehafen der mit nahezu 6000 Betrieben eine entscheidende Rolle im weltweiten Warenverkehr spielt, denkt auch ökologisch. Mit Hamburgs Vision als "European Green Capital 2010" mit nachhaltigen Stadtentwicklungsprojekten auf der Internationalen Bauausstellung IBA 2013 zu punkten ist die Beteiligung an der Expo in Schanghai mit einem klimafreundlichen Bauwerk nur zu verständlich. 20 Jahre Hafenverbindungen Hamburg-Schanghai haben nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen gefestigt, sondern auch für Projekte in der Stadtplanung, beim Städtebau und im Umweltschutz gesorgt, die gemeinsam geplant und begleitet wurden.

Die Hansestadt hat in ihrer Partnerstadt Shanghai das erste zertifizierte Passivhaus in China gebaut. Die Baukosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro hat man sich mit der Expo-Gesellschaft geteilt. Auf der Weltausstellung Expo 2010 wird das Haus noch bis zum 31. Oktober 2010 mit einem erlebnisreichen Ausstellungs- und Kulturprogramm zu besichtigen sein und Hamburg als innovative und lebenswerte Metropole am Wasser präsentiert.

Die Architekten Spengler, Wiescholek/ Dittert & Reumschüssel haben das Gebäude den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Standortes angepasst und zeichnen verantwortlich für den Entwurf und Projektleitung. Die Statik hat WTM Hamburg erarbeitet, die Haustechnik wurde von Klett Ingenieure, Fellbach, geliefert. Das Gebäudekonzept ist ein Wohn- und Bürohaus im Passivhausstandard, wärmebrückenfrei bei voll isolierter Gebäudehülle. Ein Referenzgebäude "H2O Haus" steht bereits in der HafenCity Hamburg. Für die zweischalige Außenwand, die mit 20 Zentimetern Polystyrol zwischen der inneren Betonschale und der äußeren Klinker Vormauerschale gedämmt ist, wurden in China produzierte Gehwegsteine verwendet. Insgesamt hat das Gebäude vier Geschosse mit einer Bruttogeschossfläche (BGF) 3150 Quadratmetern, bei einer Nettonutzfläche von 2300 Quadratmetern. Der Heizwärmebedarf liegt bei < 15 kWh pro Quadratmeter und der Primärenergiebedarf bei < 50 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Die Kühlung/Wärmeversorgung erfolgt durch eine Geothermie-Wärmepumpe. Dabei wird die Pfahlgründung in 35 Meter Tiefe und die Betonkerntemperierung als Energieversorgung genutzt. 80 Prozent des Strombedarfs für den Gebäudebetrieb wird durch eine auf dem Dach befindliche Photovoltaikanlage , die 450 Quadratmeter groß ist, geliefert.

Bei der Entfeuchtung der Luft erzielt man einen Wirkungsgrad von 80 bis 90 Prozent. Um auch beim Licht Energie zu sparen, wurden Präsenzmelder sowie energiesparende Beleuchtungssysteme verwendet. Bisher haben mehr als 200.000 Gäste das Hamburg House besucht. Allein im Juni informierten sich 75.000 Besucher über das erste zertifizierte Passivhaus Chinas.

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