Pflasterbettung für Heiß- und Kalteinbau

Baustoff verringert Wasserdurchlässigkeit

F. C. Nüdling Baustoffe
Nach der Einbringung der Ecoprec-Bettung werden die Pflastersteine im geplanten Verlegemuster eingebaut. Foto: F. C. Nüdling

Fulda (ABZ). – Im Straßenbau werden zur Erstellung von Tragschichten immer häufiger Recycling-Materialien eingesetzt. Um diese auch unter Pflasterdecken verarbeiten zu können, bei denen ein Eindringen großer Niederschlagsmengen in den Oberbau unerwünscht ist, entwickelte die Betonsteinindustrie ein spezielles Baustoffgemisch zur Erstellung von Bettungsschichten sowie zur Fugenfüllung: Ecoprec von der F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG. Das Produkt wurde über anderthalb Jahre unter verschiedenen klimatischen Bedingungen in Europa getestet. Es lässt sich heiß und kalt einbauen. Ecoprec ist ein bitumenhaltiges Baustoffgemisch, das die Eigenschaften der Pflasterbefestigung aus Betonsteinen verbessert. Es erhöht die Lagestabilität von Pflasterflächen. Dieser Vorteil kommt vor allem auf Flächen mit hohen Verkehrslasten, Radlasten oder Kantendrücken sowie spurfahrendem Verkehr zum Tragen. Weitere Einsatzgebiete sind Flächen mit nicht ausreichend wasserdurchlässigen Tragschichten.

Zudem reduziert Ecoprec die Gefahr von Schäden bei frostempfindlichen Baustoffen innerhalb der Frosteindringtiefe oder bei schwach durchlässigem Planum, da weniger Wasser bzw. Feuchtigkeit in die Tragschichten eindringt. Ecoprec kommt bei Pflasterdecken bis zur Belastungsklasse BK 3,2 zum Einsatz. Ecoprec lässt sich im Heiß- und im Kaltverfahren einbauen. Die Verarbeitung in heißem Zustand erfolgt mit einer Temperatur von > 80 °C. Zur Erstellung großer Flächen kann ein Asphaltfertiger eingesetzt werden. Eine Vorverdichtung des Materials ist zu vermeiden, damit sich die Steine bei der Verlegung in die Bettung eindrücken können. Die Einbaudicke beträgt (unverdichtet) ca. 5 cm. Kleinere Flächen lassen sich laut Herstellerangaben problemlos von Hand erstellen. Wie Flächen aus konventionellem Bettungsmaterial auch, darf auch Ecoprec während der Arbeit nicht begangen werden. Im Kaltverfahren wird das Ecoprec Cold vornehmlich bei kleineren Baumaßnahmen sowie bei Baustellen, die zu weit vom Asphalt-Mischwerk entfernt sind, eingesetzt. Durch Zugabe spezieller Additive lässt es sich auch im kalten Zustand gut verarbeiten. Der Einbau erfolgt wie bei einer herkömmlichen Sand-Splittbettung.

Nach der Einbringung der Ecoprec-Bettung können die Pflastersteine im geplanten Verlegemuster eingebaut werden. Gemäß Baufortschritt ist für die verlegte Fläche mit Ecoprec oder einem mineralischen Fugenmaterial der Körnung 0/2 mm, 0/4 mm der Fugenschluss zu erstellen und die Fläche abzukehren. Die gesäuberte Fläche wird mittels Flächenrüttler mit einem Betriebsgewicht zwischen 200 und 600 kg sowie einer Zentrifugalkraft von 30 bis 60 kN verdichtet. Da eine Wartezeit nicht notwendig ist, kann die Fläche im Anschluss normal befahren werden.

Der Einbau stellt keine Anforderungen an eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit der Tragschichten. Auch ein Nachweis der Filterstabilität zwischen der Tragschicht (Recyclingmaterial), der Pflasterbettung und dem Fugenmaterial ist nicht notwendig. Weitere Vorteile von Ecoprec: Bei der Sanierung von Pflasterflächen ist kein Rückbau der Tragschichten notwendig. Nach dem Abrütteln der Fläche geht kein Fugenmaterial mehr verloren. Beim Abrütteln drückt sich die Bettung in die Fuge des Pflasters und bildet so einen Pfropf. Zudem ergibt sich durch die bituminöse Bettung eine gute Verbundwirkung der Steine, die eine hohe Verkehrsbelastung erlaubt.

Das Ecoprec-Projekt wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes nach grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen begleitet und von der Europäischen Kommission gefördert. Partner sind fünf produzierende Unternehmen sowie zwei Labore. Das Patent wurde erteilt.

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