Pilotanlage Elisa installiert

Zehn Kilometer Betonschutzwände errichtet

Die Schutzwand LT 104 ME von Linetech schützt die Masten selbst beim Anprall eines 38 t schweren Lkw.

Weiterstadt/Langen/Mörfelden(ABZ). – Im Rahmen mehrerer Klimaschutzprojekte hat Hessen.Mobil auf der Autobahn A 5 die Pilotanlage ELISA (ELektrifizierter, Innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen) errichtet. Seit Ende 2018 können auf einer knapp 5 km langen Strecke entsprechend ausgestattete Lkw klimaneutral elektrisch angetrieben fahren. Die Stromversorgung übernimmt eine Oberleitung, befestigt an insgesamt 229 Masten. Zu deren Schutz hat die Schnorpfeil Bau GmbH im Herbst 2018 in beiden Fahrtrichtungen eine Betonschutzwand vom Typ Linetech LT 104 ME errichtet. Sie kann frei und unverankert aufgestellt werden und bietet laut Hersteller während der Nutzung mit Aufhaltestufe H4b und Wirkungsbereich W2 das höchste Schutzniveau. Mit der Pilotanlage ELISA wird Hessen.Mobil zusammen mit der TU Darmstadt während der kommenden Jahre in einem Feldversuch elektrische Antriebe bei schweren Nutzfahrzeugen erproben und die Machbarkeit einer elektrifizierten Autobahn untersuchen. Wesentlicher Bestandteil der Anlage sind 229 Masten, an denen eine Oberleitung befestigt ist.

Zum Schutz der Masten, die mindestens 1,3 m vom befestigten Fahrbahnrand entfernt stehen, errichtete die Schnorpfeil Bau GmbH in beiden Fahrtrichtungen je eine Betonschutzwand vom Typ Linetech LT 104 ME. Sie erfüllt laut Unternehmen mit der Aufhaltestufe H4b und dem Wirkungsbereich W2 max. Anforderungen.

Hessen.Mobil hatte sich für die Installation eines Fahrzeug-Rückhaltesystems mit der größtmöglichen Aufhaltestufe H4b entschieden, da durch den Anprall eines Lkw an die Masten das gesamte Oberleitungssystem in den Verkehrsraum stürzen und in Folge die Verkehrsteilnehmer erheblich gefährden könnte. Dieses Risiko sollte auf dem ausgewählten Streckenabschnitt zwischen Weiterstadt und Langen/Mörfelden minimiert werden, denn er zählt mit 133 500 Kfz/Tag (2016) und einem überproportional hohen Schwerverkehr-Anteil von etwas über 10 % zu den meist befahrenen Strecken Deutschlands.

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Die Betonschutzwand vom Typ Linetech LT 104 ME auf der A 5, errichtet durch die Schnorpfeil Bau GmbH, schützt die Masten, an denen die Oberleitung befestigt ist, vor einem Anprall. Fotos: Schnorpfeil Bau

Außer den technischen Kennwerten gab es noch eine weitere Vorgabe: Unmittelbar neben der Fahrbahnbefestigung befinden sich in 60 cm Tiefe entlang der gesamten Strecke Kabeltrassen, die nicht umgelegt werden konnten. Dies erforderte eine Schutzeinrichtung, die nicht im Boden verankert ist. Die Ortbetonschutzwand LT 104 ME erfüllt auch diese Anforderung, denn sie wird ohne Verankerungen im Untergrund frei auf einem unbewehrten Betonstreifenfundament aufgestellt. Speziell konstruierte Schubplatten im Sockelbereich der Ortbetonschutzwand bewirken in Verbindung mit der Bewehrung die hohe Stabilität der Schutzwand, die mit einer Systembreite von 54 cm bei einem Anprall eines 38-t-Lkw nachweislich lediglich um 25 cm verschoben wird.

Die Linetech LT 104 ME ist laut Herstellerangaben grundsätzlich wartungsfrei und wird mit korrosionsgeschützter Bewehrung hergestellt. Auch diese Merkmale waren in der Ausschreibung gefordert. Zudem können Entwässerungsöffnungen in die Schutzwand integriert werden. Auf der A 5 hat Schnorpfeil in Absprache mit dem Auftraggeber entsprechende Öffnungen im Abstand von 3 m realisiert.

Nachdem im Sommer 2018 die Masten mit Auslegern sowie die Oberleitung montiert, die Umspannwerke aufgestellt und der Fahrdraht gespannt wurde, begann Schnorpfeil Mitte September mit den vorbereitenden Arbeiten zur Herstellung der Betonschutzwände. In den folgenden Wochen wurden die insgesamt 10 km (5 km in jeder Fahrtrichtung) zeitgleich mit verschiedenen Montagearbeiten an den elektrischen Anlagen und der sonstigen Infrastruktur errichtet. Den Bau der Fahrzeug-Rückhaltesysteme übernimmt bei Schnorpfeil ein erfahrenes und qualifiziertes Team ausgebildeter Fachkräfte. Zur Sicherung der Qualität wurden die Arbeiten zusätzlich kontinuierlich durch eine speziell geschulte "Betonschutzwand-Montagefachkraft" betreut. Die Arbeiten auf der A 5 wurden im vorgegebenen Zeitfenster abgewickelt und die Schutzeinrichtungen pünktlich an den Auftraggeber übergeben. Ende November 2018 wurde bereits der erste E-Lkw mit dem Stromnetz verbunden und läutete damit den Testbetrieb ein.

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