Poliklinik abgerissen

Selektiver Rückbau schreitet voran

Premnitz (ABZ). – Das alte Gesundheitszentrum in Premnitz nahe Rathenow wird derzeit zurückgebaut. Es handelt sich um eine der größten städtebaulichen Projekte der vergangenen Jahre in der havelländischen Kleinstadt. Bis zur Wende diente das 1972 errichtete, sechsstöckige Gebäude als Poliklinik für das örtliche Chemiefaserwerk und beherbergte einst 14 medizinische Fachabteilungen. 1990 übernahm die Stadt die Einrichtung in der Friedrich-Engels-Straße und etablierte dort ein Gesundheitszentrum. Nach Errichtung eines neuen Ärztezentrums vor zwei Jahren stand das Bauwerk leer. Nach dem Abbruch soll das Gesamtareal parzelliert werden und eine Wohnbebauung erhalten. Der Rückbau durch das Berliner Abbruchunternehmen SDL Citybaumanagement GmbH folgt zeitgemäßen Umweltstandards. So werden beispielsweise mehr als 200 ausgediente Kunststofffenster separat ausgebaut und dem Recycling zugeführt – eine Vorgehensweise, die mittlerweile auch bei vielen anderen Bauprojekten in ganz Deutschland praktiziert wird.

Die Rewindo GmbH Fenster-Recycling-Service, Bonn, organisiert zusammen mit ihren Recyclingpartnern bereits seit 17 Jahren ein bundesweites Sammel- und Wiederverwertungssystem für PVC-Altfenster, -rollläden und -türen und arbeitet dabei unter anderem auch mit der Abbruchbranche eng zusammen. "Wir ermöglichen mit unserem System einen geschlossenen Materialkreislauf für Kunststofffenster und erfüllen damit schon jetzt im Sinne der erweiterten Produktverantwortung der Hersteller künftige Vorgaben des Gesetzgebers", betonte Geschäftsführer Michael Vetter. Werkstoffliches Recycling ausgedienter Kunststofffenster bedeute vor allem sparsamer Umgang mit den Ressourcen und Einsparung von Energie und CO2 im Interesse des Klimaschutzes. Darüber hinaus sei diese Form der Entsorgung erheblich preiswerter als die Müllverbrennung.

Die PVC-Altfenster aus Premnitz werden nach dem Ausbau gesammelt und dann in Containern zum Rewindo-Recyclingpartnerbetrieb VEKA Umwelttechnik GmbH nach Hörselberg-Hainich, nördlich von Eisenach, transportiert. Dort werden sie zunächst geschreddert und weiter zerkleinert. Dann erfolgt in unterschiedlichen Verfahren die sortenreine Trennung in Metall, Gummi, Glasreste und Kunststoff. Letzterer wird erhitzt und durch einen Filter gepresst, um verbleibende Fremdpartikel auszusondern. Das dabei zurück gewonnene reine PVC-Granulat ist schließlich der Ausgangsstoff für neue Kunststofffenster mit Rezyklatkern in gleicher bauphysikalischer Qualität wie Neuware.

Die Recyclingmengen sind in den zurückliegenden Jahren immer weiter gestiegen. Vetter: "2018 konnten wir in Zusammenarbeit mit unseren Recyclingpartnern mehr als 33.000 Tonnen PVC-Regranulat zurückgewinnen. Das entspricht dem Material- Output von etwa 2 Millionen recycelten Altfenstern." Aufgaben und Maßnahmen der Rewindo stehen im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der freiwilligen Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche, VinylPlus. Europaweit sollen danach bis 2025 etwa 900.000 t PVC jährlich recycelt werden. Mit ihrem kürzlich erfolgten Beitritt zur Circular Plastics Alliance (CPA) der EU-Kommission hat die Fensterprofilbranche erneut ein Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft abgelegt

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