Praktikabel und kostengünstig
Lösung für barrierefreie, gepflasterte Flächen
Einerseits möchten sie den historischen Charakter erhalten, andererseits diesen aber auch für gehandicapte Menschen sicher zugänglich machen – ein Dilemma.
In enger Kooperation haben der Produzent mineralischer Hartstoffe Korodur und der Baumaschinenhersteller Schwamborn nun eine praktikable und kostengünstige Lösung entwickelt, die zudem den Vorgaben der DIN Norm 18040-3 entspricht.
Ohne historische Bausubstanz zu zerstören
Möglich wird dies auf der einen Seite durch immer spezifischere Baustoffe, deren Verarbeitung einfacher und deren Belastbarkeit immer weiter erhöht wurde. Auf der anderen Seite werden moderne Baumaschinen benötigt, die schwere Arbeiten präzise verrichten, ohne die historische Bausubstanz zu zerstören.
"Insofern war die Kooperation mit der Firma Korodur eine absolut naheliegende Idee, wenn man neue, erfolgversprechende und vor allem ganzheitliche Lösungen entwickeln will", betont Schwamborns Produktmanager Florian Schwamborn. Jens Sackmann, der bei Korodur für die Pflasterfugensanierung in Norddeutschland zuständig ist, ergänzt: "Was nützt uns in Sachen Barrierefreiheit das leistungsfähigste Fugenmaterial wie unser Produkt Mortar Mix, wenn wir damit die großen Unebenheiten nicht wegbekommen. Deshalb sind wir nun sehr stolz, dass wir mit Hilfe der Schwamborn BEF 400RC eine wirklich überzeugende und im Vergleich zum Straßenneubau deutlich kostengünstigere Lösung entwickeln konnten."
Große und tiefe Fugen sowie unterschiedlich hoch überstehende Pflastersteine sind für die Barrierefreiheit das große Problem, denn sie sind schlichtweg nicht ungefährliche Stolperfallen für alle, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Darüber hinaus entwickeln sie Lärm, wenn sie befahren werden. Deshalb müssen für die Bearbeitung zunächst die Fugen gereinigt und ausspült, neu verfüllt und dann die Oberfläche eingeebnet werden. Je nach zusätzlichen Arbeitsgängen, lässt sich sogar die natürliche historische Optik erhalten.
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Zur Vorbereitung der Oberfläche sollten die Fugen bis zu einer Tiefe von mindestens 40 mm mittels Hochdruckreiniger ausgeräumt und die Oberfläche gereinigt werden. Anschließend werden die Fugen und die Oberflächen mit einem sogenannten Verzögerer behandelt und danach mit dem Korodur Produkt Mortar Mix verfüllt.
Je nach Höhenunterschieden der Pflastersteine kann die Oberfläche nun zwischen 5 und 20 mm tief abgetragen werden. Dies geschieht mit der innovativen Schwamborn Fräsmaschine BEF 400RC, die nicht nur mit herkömmlichen Fräslamellen sondern auch mit eng montierten Diamanttrennscheiben ausgestattet werden kann. Die gepflasterte Fläche wird somit nicht im klassischen Sinne gefräst, sondern eben geschnitten. Eventuelle Kopiereffekte werden mit einer Betonschleifmaschine, wie der DSM 530S ausgestattet mit PKD-Schleifdiamanten eingeebnet. Damit ist vom Grundsatz eine der DIN Norm entsprechende Barrierefreiheit erreicht.
Feine Rillen erhöhen die Rutschfestigkeit
Zum Veredeln der Oberfläche stehen nun je nach Anspruch der Bauherren und der angestrebten Optik verschiedene Optionen zur Verfügung. Der rein geschnittene Boden hat den Vorteil, dass durch die feinen Rillen eine erhöhte Rutschfestigkeit gegeben ist. Wird der Boden nach dem Schneiden zusätzlich geschliffen, erreicht man eine homogenere Oberfläche.
Für das optische Wiederherstellen der historischen Optik hat sich der Experte für Natursteinbearbeitung Naturstein Wolf aus Lübeck eingebracht. Mit seiner Spezialanwendung in Form einer thermischen Behandlung kann optional ohne die historische Bausubstanz zu zerstören so bearbeitet werden, dass die historische Optik wiederhergestellt wird. Dies erhöht zudem die Rutschfestigkeit der ebenen gepflasterten Fläche. "Das Ergebnis hat uns sehr beeindruckt", meint Florian Schwamborn, "da mit einer überschaubaren Anzahl an Arbeitsgängen absolut barrierefreie Flächen entstanden sind, die sogar die ursprüngliche Optik wiedererhalten haben." Für Jens Sackmann von Korodur ist "nun wirklich eine praktikable und im Vergleich kostengünstige Lösung für ein klassisches Dilemma für die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum entwickelt worden".