Preisgekröntes Schulgebäude

Klinker eigens für Neubau entwickelt

Hagemeister Architektur

Den Haag/Niederlande (ABZ). - Die Montessorischule Waalsdorp hat ihr neues Domizil im sogenannten Schuldreieck von Benoordenhout – einem Stadtviertel der 1930er-Jahre in Den Haag – erhalten. Schmale Straßen mit Wohnhäusern im typischen Backsteinstil prägen das Viertel.

Hierauf nahm das Architekturbüro DeZwarteHond (Rotterdam/Groningen/Köln) mit der Klinkerfassade gestalterisch engen Bezug.

Das Schulgebäude fügt sich harmonisch in die Umgebung und tritt zugleich mit einer eigenständigen Architektursprache in Erscheinung. Das flexible Raumgefüge bietet der Schule optimale Bedingungen für die speziellen Anforderungen des Montessori-Unterrichts. Der Klinker-Neubau befindet sich zusammen mit zwei weiteren Schulen auf einem dreieckigen, von Bäumen eingefassten Grundstück. Der Wunsch, zwei große Linden zu erhalten sowie den Eingang der Schule auf der Ecke des Grundstücks zu realisieren, bestimmten die Positionierung des Gebäudes.

Die Mauerwerksfassade wurde in einem besonderen Mauerverband in Kombination mit einem ungewöhnlichen Steinformat ausgeführt. Der sandgelbe, warmtonige, mit Kohlebrand nuancierte Hagemeister-Klinker "Bonn" mit dem schmalen Sondermaß 209 x 90 x 40 mm wurde eigens mit den Architekten entwickelt und nach ihren Vorgaben gebrannt. Farblich passt er sich hervorragend in das bauliche Umfeld der Schule ein und korrespondiert auch mit den Holzverkleidungen in den Innenräumen. Im doppelten halbversetzter Läuferverband gemauert, löst er die Fassade in ein blockartiges Muster mit interessantem Fugenbild auf. An der Stirnseite des Gebäudes kennzeichnen markante vertikale Mauerwerks-Rippen den Haupteingang. Diese 29 cm tiefen und 29 cm breiten pfeilerartigen Lisenen wachsen symmetrisch aus der Fassade heraus, gliedern sie und sorgen für ein einzigartiges Lichtspiel in der Front. Die Fenster mit ihren bronzefarben eloxierten Aluminiumrahmen werden durch die tiefen Fensterlaibungen betont, während der Sonnenschutz unsichtbar im Mauerwerk integriert wurde.

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Hagemeister Architektur
An der Stirnseite des Gebäudes kennzeichnen markante vertikale Mauerwerks-Rippen den Haupteingang. Diese 29 cm tiefen und 29 cm breiten pfeilerartigen Lisenen wachsen symmetrisch aus der Fassade heraus, gliedern sie und sorgen für ein besonderes Lichtspiel in der Front. Foto: Hagemeister

Das Grundkonzept des Entwurfs basiert auf der Einteilung der Schulkinder in drei Altersklassen — drei, auch in räumlicher Hinsicht, eigenständige Lerngruppen, die jeweils über einen eigenen Eingang verfügen. Die Gruppe der jüngsten Schüler befindet sich im hinteren Bereich des Erdgeschosses, die beiden Gruppen für die Älteren befinden sich in der oberen Etage zu beiden Seiten der Sporthalle. Der Hort mit separatem Spielzimmer, der Werkraum und die Küche wurden neben dem Haupteingang im Erdgeschoß gruppiert. Die Aula stellt das Herz des Baukörpers dar. Eine breite multifunktionale Spiel- und Lernstraße stellt die Verbindung zwischen den verschiedenen Nutzungen her. Die Innenräume, einschließlich der Klassenzimmer, wurden im unteren Wandbereich mit einer Holzvertäfelung verkleidet, in die im Sinne des Montessori-Unterrichtskonzeptes Bücherschränke, Garderobenischen, Arbeitsplätze und kleine Schränke integriert sind. Alle Materialien zur Ausgestaltung des Außen- und Innenbereiches wurden sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt – speziell im Hinblick auf eine schöne, natürliche Alterung. Hier empfahl sich Klinker natürlich in besonderem Maße.

Das Gesamtkonzept überzeugte diesjährig die Jury des BNA, die das Projekt in der Kategorie "stimulierendes Umfeld" mit dem BNA-Preis "Bestes Gebäude des Jahres 2015" auszeichneten. "De Zwarte Hond hat sich auf ausgewogene Art und Weise sowohl dem Exterieur als auch dem Interieur gewidmet. Mit großer Sorgfalt wurde das Gebäude in seine Umgebung integriert. Die horizontale Linienführung des Nachbargebäudes wurde in den Backsteinfassaden übernommen, deren gelber Backstein eine Reminiszenz an [den Baumeister] Berlage darstellt, wodurch die Schule nicht nur auf natürliche Weise an ihrem Ort eingebunden wirkt, sondern auch die Kontextualität des Straßenbildes erhalten bleibt, sogar die Geländer und die Pflanzgefäße waren Teil des Entwurfs.", so die Jury.

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