Preistreiber am Bau identifiziert

Baupreise steigen insgesamt weiter an

Bonn (ABZ). – Die Baupreise steigen weiter – hinweg über alle Bereiche, vom Straßenbau über den Wohnungsbau bis zum Ingenieurbau. Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e. V. (BVMB) ist der Frage nachgegangen, welche Ursachen dieser Trend hat und erstellte eine Auswertung statistischer Preisdaten. "Es ist nicht etwa so, dass sich die Bauunternehmen mehr und mehr die eigenen Taschen vollstopfen würden", bringt es BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka auf den Punkt. Die Umsatzrendite der Bauwirtschaft liege seit zehn Jahren stabil bei rund 6 Prozent. Schuld an den gestiegenen Baupreisen sei vielmehr die Kostenseite. Vor allem Personal- und Materialkosten spielten dabei eine Rolle. Hinzu kämen zunehmende Energiekosten, die CO2-Besteuerung und eine erhebliche Steigerung der Entsorgungskosten. Das Preisniveau für Bauleistungen ist seit 2010 insgesamt angestiegen, so der Verband. Die Preise für den Bau von Gebäuden sind in diesem Zeitraum um rund 2,74 Prozent pro Jahr gestiegen, zuletzt sogar um rund 3,31 Prozent pro Jahr. Ähnlich schaut es im Straßenbau aus. Auch hier lag die Teuerungsrate bei rund 3 Prozent pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren. Beim Brückenbau lag der Aufwärtstrend ebenso zwischen 2,83 Prozent und 3,75 Prozent pro Jahr. Das habe der Verband anhand von Datenmaterial des statistischen Bundesamtes ermittelt."Diese Preissteigerungen resultieren allerdings nicht aus einer Gewinnmaximierung der Unternehmen", betont BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka. Vielmehr bewegten sich die Umsatzrendite vor Steuern und damit der Gewinn der Bauwirtschaft seit Jahren auf einem stabilen Niveau. "Es sind keinerlei übermäßige Renditesprünge in der Bauwirtschaft zu erkennen", resümiert Gilka.Für die BVMB ist damit klar, dass es einen anderen Grund geben muss, warum die Baupreise steigen. Laut Auswertung sei der schnell gefunden worden: Die Kostenseite sei verantwortlich. "Betrachtet man den Preis einer Bauleistung, ist zunächst der Fokus darauf zu legen, welche Anteile am Gesamtpreis die jeweiligen Kostenblöcke haben", so die Vereinigung. Fremd- und Nachunternehmerleistungen sowie Löhne und Gehälter führen die Liste demnach mit knapp 28 Prozent Anteil an. Die Materialkosten machen ein weiteres Viertel aus. Den Rest bilden sonstige Kosten, Sozialkosten und Aufwand für Energie. Die größten Preistreiber am Bau sind laut Michael Gilka die Personal- und Materialkosten.Auch die Kosten für den Materialverbrauch treiben laut BVMB den Baupreis nach oben. Die Kosten stiegen hier in den vergangenen fünf Jahren um jeweils mehr als 4 Prozent. Ähnlich liege die Kostenentwicklung beim Baustoff Holz. Auch wenn die Energiekosten nur einen geringen Anteil an den Gesamtpreisen einer Bauleistung ausmachen, dürfe man auch diesem Bereich nicht außer Acht lassen. Einige für die Bauwirtschaft wichtige Zuliefererindustrien seien sehr energieintensiv. Auch die CO2-Besteuerung auf fossile Brennstoffe treibe den Baupreis weiter nach oben.

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