Premiere

Konzept überzeugt durch erhebliche Erleichterungen bei der Arbeit

Paul Nutzfahrzeuge Nutzfahrzeuge
Das Foto zeigt das Agro Mover-Ausstellungsfahrzeug auf der Agritechnica 2017 auf Basis eines Mercedes-Benz Arocs 2051 AS 4x4. Zu sehen ist das Heck des Agro Movers mit einer Jost-Sattelkupplung, einer Scharmüller-Kugelkopfkupplung K80 mit höhenverstellbarem Zugmaul, sowie insgesamt neun Hydraulikanschlüssen. Foto: Paul Nutzfahrzeuge

Vilshofen a. d. Donau (ABZ). – Auf der Agritechnica 2017 präsentierte die Paul Nutzfahrzeuge GmbH eine nach eigenen Angaben bahnbrechende Premiere in ihrem Programm individuell maßgeschneiderter und praxisorientierter Agrarfahrzeug-Lösungen. Bei dem in Hannover ausgestellten Großtraktor Deutz TTV 9340 Agrotron ließ sich die komplette Fahrerkabine hydraulisch heben, senken und um bis zu 200° im Uhrzeigersinn drehen. Dies bedeutet eine erhebliche Erleichterung für die Arbeit mit groß dimensionierten Anbaugeräten an Front und Heck. Darüber hinaus sorge die neue Hub- und Drehvorrichtung für ein deutliches Plus an Sicherheit, entlaste den Bediener und steigere die Effizienz im Gerätebetrieb, so der Hersteller. Erstmals bieten die niederbayerischen Sonderfahrzeug-Experten gemeinsam mit der Rottenkolber Umwelttechnik GmbH dieses Highlight an. Das Fahrgestell des Traktors ist dabei bewusst unverändert geblieben.Auf der größten Landtechnik-Messe der Welt zeigt ePaul Nutzfahrzeuge darüber hinaus den bewährten Agro Mover, ein landwirtschaftliches Dual-Use-Chassis aus eigener Entwicklung. Das Ausstellungsfahrzeug basierte auf einem Mercedes-Benz Arocs 2051 AS 4x4 und kombiniert zeitsparende Einsätze auf Acker, Wiese und Autobahn mit einem ganzjährigen Zusatznutzen in Kommunen und im Baugewerbe. Ohne die Erfordernis des Umladens am Feldrand ist das Agro Mover-Konzept auf höchste Einsatzeffizienz in modernen LoF-Betrieben und bei Maschinenringen ausgelegt, wobei es stets im Hinblick auf die individuellen Erfordernisse des Betreibers maßgeschneidert wird.Die Ingenieure der Paul Nutzfahrzeuge GmbH haben die hydraulische Hub- und Drehvorrichtung für den Deutz TTV 9340 Agrotron völlig neu entwickelt. Oberste Maxime für den Umbau war ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bei einer Leistungsstärke, die den Vergleich mit erheblich teureren Spezialmaschinen nicht zu scheuen braucht. Zugleich sollte auch größer gewachsenen Fahrern die stundenlange Arbeit mit Geräten auf dem Feld oder im Wald erleichtert werden. Ergonomisch ausgefeilt sei daher die komfortable Sitzposition, bei der die zahlreichen Verstellmöglichkeiten des Fahrersitzes in vollem Umfang erhalten bleiben. Dies stelle einen durchgängig hohen Standard an ermüdungsfreiem Arbeitskomfort auch während langer Geräteeinsätze in Feld und Forst sicher, so das Unternehmen.Wegweisend sei auch die komfortable Bedienung, die über die neue – ebenfalls von Paul Nutzfahrzeuge entwickelte – separate Steuereinheit in der Fahrerkabine erfolgt: Nach dem Betätigen des Kippschalter-Steuerelements erfolgt, sofern von den Steuersensoren keine Hindernisse erkannt werden, die Freigabe zur Kabinensteuerung, die über den Joystick des Deutz-Traktors vorgenommen wird. Für den Bediener ist dies optisch deutlich erkennbar durch die Leuchtdioden des links vom Kippschalter angeordneten Ampelsymbols. Per Joystick wird die komplette Fahrerkabine inkl. der Kotflügel über einen horizontal eingebauten Hydraulikzylinder um rd. 350 mm angehoben und um 750 mm nach hinten versetzt. In der erhöhten Arbeitsposition kann die Kabine dann mittels Joystick- Steuerung von 0 bis max. 200° im Uhrzeigersinn gedreht und stufenlos positioniert werden, ohne dass der Fahrer seine Sitzposition verändern muss. Dadurch habe er eine herausragende Übersicht beim Arbeiten mit groß dimensionierten Front- und Heckanbaugeräten. Zugleich erhöhe sich die Sicherheit beim Arbeiten im Fahr- und Schubbetrieb und während Rückwärtsfahrten beträchtlich.Mit exakt 3700 mm bleibt die Fahrzeughöhe des Großtraktors aus der Serie 9 von Deutz-Fahr in der abgesenkten Fahrposition konstant unter 4 m. In der angehobenen Arbeitsposition liegt die Höhe bei rd. 4 m.Während der 247 kW/336 PS starke Deutz TTV 9340 Agrotron auf der Straße zum Einsatzort mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit bis 60 km/h fährt, kann er auch in der Arbeitsstellung mit gehobener und gedrehter Kabine komfortabel mit bis zu 15 km/h bewegt werden. Besonders vorteilhaft erweist sich diesz. B. bei sommerlichen Mäheinsätzen oder bei Schneeräumarbeiten im Winterdienst, die in Kombination mit einer Hochleistungs-Schneefräse durchgeführt werden. Wird die Geschwindigkeit von 15 km/h überschritten, ertönt automatisch ein Warnsignal.Beim Steuern großer und schwerer Anbaugeräte sowie angehängter Spezial-Arbeitsmaschinen, deren Betrieb im Rückwärtsmodus erfolgt, hat der Fahrer eine uneingeschränkte Sicht auf den Arbeitsbereich vor und hinter dem Traktor. Ein Umdrehen und Umschauen zur Überwachung der Gerätefunktion ist nicht mehr nötig: Vor allem in unübersichtlichem Gelände, auf verwinkelten Deponien oder im Forst erweise sich dies als Vorteil von immens großer Bedeutung; denn dadurch werde ein wichtiger Beitrag zur Schonung der Wirbelsäule sowie der Rücken- und Nackenmuskulatur geleistet. Mit dem Einbau des Hub-Drehmechanismus durch Paul Nutzfahrzeuge ergeben sich außerdem erweiterte Einsatzmöglichkeiten. Sie kommen besonders deutlich zum Ausdruck beim Betrieb angehängter Holzhacker, Maishäcksler, Kompostwendemaschinen, Großflächenmäher und Mulchgeräte. Aber auch der Einsatz mit Auslegermähgeräten, Forstmulchern, Schneefräsen, Steinbrechern, Boden- und Kalkfräsen oder Anbau- und Anhängerkränen wird wesentlich erleichtert, sicherer und über Stunden hinweg ohne Belastung möglich. Der Umbau ist für Traktoren bis hin zu größten landwirtschaftlichen 42"-Bereifungsoptionen (710/70 R 42) uneingeschränkt möglich. Der Mechanismus der neuen Hub- und Drehvorrichtung wird an den bereits werksseitig vorhandenen und erprobten Aufhängungspunkten der Fahrerkabine befestigt. Auch die Original-Kabinenfederung bleibt erhalten. Lediglich das Versetzen und Anpassen einiger Halterungen sowie diverser elektrischer und hydraulischer Leitungen ist am Fahrgestell erforderlich gewesen, das ansonsten unverändert geblieben ist. Dadurch ist die Kabine für Wartungsarbeiten leicht zugänglich. Ebenso leicht lasse sich die Hub- und Drehvorrichtung demontieren und an einem anderen Deutz-Traktor wiederverwenden, falls das Fahrzeug eventuell später einmal verkauft bzw. der vereinbarte Rückkaufswert gewährleistet werden soll.Das Aufladen landwirtschaftlicher Erzeugnisse von Gras bis Frucht auf dem Feld, direkt im Anschluss gefolgt vom Transport mit Autobahngeschwindigkeit zur Lagerhalle oder zur Weiterverarbeitung: Sein breit gefächertes Einsatzspektrum ist die Stärke des Agro Movers. Effizient und ohne Umladen spart er eine Menge Zeit, Arbeitskraft und Kosten. Das Konzept der individuell auf die Anforderungen des einzelnen landwirtschaftlichen Betriebs zugeschnittenen Eigenentwicklung von Paul Nutzfahrzeuge basiert auf Fahrgestellen der Baureihe Mercedes-Benz Arocs in der Grounder-Version.Auf der Agritechnica 2017 war ein zweiachsiger Mercedes-Benz Arocs 2051 AS 4x4 mit einer Motor-Nennleistung von 375 kW/510 PS, 12,8 l Hubraum, Getriebe Mercedes PowerShift 3 mit 16 Vorwärts- und vier Rückwärtsgängen sowie einer luftgefederten Hinterachse zu sehen.Die land- und forstwirtschaftliche Ausrüstung des Agro Movers auf der Agritechnica 2017 umfasste eine Load-Sensing-Hydraulikanlage mit Joystick-Bedienung und vier doppelt wirkenden proportionalen Hydraulikzellen. Am Heck des Agro Movers wird der steuerblockunabhängige Anschluss für die Load-Sensing-Hydraulik ergänzt durch weitere sechs Hydraulikanschlüsse für den Betrieb heckseitig angebauter oder angehängter Geräte. Insgesamt stehen damit neun Hydraulikanschlüsse zur Verfügung.Dazu kommen zwei Hydraulikschwenkarme, die direkt vor der Sattelplatte angebracht sind. Für größtmögliche Sicherheit beim Rangieren sorgt ein Rückfahrkamera-System von Mekra mit einem 7"-Farbmonitor und Anschlüssen für bis zu vier Kameras. Der Dachlampenbügel aus Edelstahl ist bestückt mit zwei LED-Rundumkennleuchten und vier Fernscheinwerfern. Eine gute Ausleuchtung des Arbeitsfelds und ein sicheres Arbeiten auch bei Dunkelheit und schlechten Wetterbedingungen gewährleistet die zusätzliche Ausrüstung mit sieben LED-Arbeitsscheinwerfern.Der in Hannover ausgestellte Agro Mover ist als Zugmaschine für alle gängigen Anhänger und Auflieger einsetzbar. Da-zu verfügt er neben einer Scharmüller-Kugelkopfkupplung K80 mit höhenverstellbarem Zugmaul auch über eine Jost-Sattelkupplung. Seine großvolumigen Reifen der Dimension 445/65 R 22,5 an der Vorder- und 600/50 R 22,5 an der Hinterachse leisten einen wichtigen Beitrag zur größtmöglichen Bodenschonung. Auch die Ausrüstung mit einer Reifendruck-Regelanlage ist bei Paul Nutzfahrzeuge auf Wunsch realisierbar. Sie steigert die Bodenschonung beim Befahren sensibler Untergründe nochmals beträchtlich.Die Zahl der Ausstattungsoptionen für den Agro Mover ist nahezu unbegrenzt: Sie schließen einen – auf Wunsch abnehmbaren – Heckkraftheber mit einer Hubkraft bis zu 7 t ebenso ein wie die neue Zugkraft-Lageregelung EHR, die für eine gleichmäßig tiefe Bodenbearbeitung sorgt. Ihr Vorteil trete vor allem beim Pflügen deutlich in Erscheinung. Als Alternative zu der bislang bereits verfügbaren hydraulischen Heckzapfwelle steht jetzt eine mechanische Heckzapfwelle zur Verfügung. Mit bis zu 360 kW Leistung kann sie bei der Sattelzugmaschine komplett in den Rahmen integriert werden, ohne dass sich die Aufsattelhöhe dadurch verändert. Der bislang erforderliche Hilfsrahmen wird somit überflüssig. Verfügbar ist auch ein GPS-basiertes Spurführungssystem, das auf Wunsch durch ein vollautomatisches Lenksystem ergänzt werden kann. Damit ist der Weg offen für einen "autonomen Fahrbetrieb" mit exakter Spurführung auf großen Feldflächen. Der Erfolg zeige sich in der exakt gesteuerten Ausbringungsmenge von Düngemitteln, bspw. beim Betrieb von Miststreuern oder Güllefässern.Ergänzend zu seiner ausgewiesenen Kompetenz in der Land- und Forstwirtschaft zeigten sich die Stärken des Agro Movers ganz besonders auch in seiner Einsatzvielfalt. Besonders hervorzuheben ist hier die zusätzliche Nutzungsmöglichkeit bei der effizienten Durchführung ganzjähriger Dual-Use-Applikationen in Agrologistik, Bauindustrie oder Kommune. An der Fahrzeugfront kann bspw. eine Frontanbauplatte mit Schneepflugbeleuchtung und Hydrauliksystem montiert werden – und schon ist das Fahrzeug fit und startklar für den Allround-Einsatz im kommunalen Winterdienst.Zum Betrieb eines Schneepflugs ist bspw. die Integration einer Schneepflugentlastung möglich. Ebenso selbstverständlich ist die Ausrüstung mit einem großvolumigen Splitt- oder Feuchtsalzstreuer auf dem Rahmen realisierbar.

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