Produktionsstätte für Flüssigkristallfenster-Module eröffnet

Merck investiert rund 15 Mio. Euro im niederländischen Veldhoven

Darmstadt/ Veldhoven (ABZ). – Merck, ein Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat vor Kurzem im niederländischen Veldhoven (bei Eindhoven) eine Produktionsstätte für Flüssigkristallfenster-Module eröffnet. Die Investition von rd. 15 Mio. Euro sei ein weiterer Schritt, die Expertise als Markt- und Technologieführer bei Flüssigkristallen für Displays auf andere Anwendungen jenseits von Fernsehern, Laptops, Smartphones und Tablet-PCs auszuweiten, heißt es seitens des Unternehmens. 2016 wurde für die Flüssigkristallfenster-Technologie ein eigenes Geschäftsfeld geschaffen, um diese schneller zur Marktreife zu bringen. Merck ist der weltweit erste Anbieter dieser Technologie bei Fenstermodulen, die im Vergleich zu bisherigen Technologien neue Anwendungsmöglichkeiten und eine Regulierung in Sekundenschnelle ermöglichen.„Diese neue Anlage ist ein Meilenstein unserer Strategie, neue attraktive und zukunftsträchtige Anwendungsfelder für Flüssigkristalle jenseits der Displays zu erschließen“, betonte Kai Beckmann, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung und CEO des Unternehmensbereichs Performance Materials, bei der Eröffnung vor rd. 100 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik. „Seit Kurzem können Kunden unsere Module bestellen, die ab Anfang 2018 ausgeliefert werden. Das bisherige Interesse der Branche an Flüssigkristallfenstern ist erfreulich.“ Weltweit steige die Nachfrage nach intelligenter Verglasung. Insbesondere die Bau- und Automobilbranche suchten nach langlebigen Elementen, die sich ästhetisch und funktional in vielen Formen und Farben integrieren lassen. Merck verstehe sich dabei nicht als Wettbewerber von Glas- und Fensterherstellern, sondern werde ihnen die Module liefern, mit denen sie intelligente Glaselemente, Fenster und Fassaden bauen können. Bei einer intelligenten Verglasung regeln Flüssigkristalle die Lichtdurchlässigkeit. Sie dient entweder als Sonnen- oder als Sichtschutz (sogenannte Privacy- Anwendungen). Dem Nutzer bieten die Fenster in beiden Varianten höchsten Komfort, denn sie reagieren in Sekundenschnelle. Beim Einsatz als Sonnenschutz werden Außenjalousien und deren aufwendige Wartung oder Reinigung verzichtbar. Die Lichtdurchlässigkeit der Fenster kann stufenlos auf bis zu 5 % gesenkt werden. Energie-Einsparungen von bis zu 40 % beim Gebäudeenergieverbrauch sind somit möglich. Selbst abgedunkelt blieben die Fenster unverändert transparent und gewährten wie im hellen Zustand farbneutral einen ungehinderten Blick nach draußen. Besonders interessant für Architekten ist ihre enorme Flexibilität in Größe und Form sowie die Möglichkeit ihrer farbigen Gestaltung bei unveränderter Transparenz – neben der Regulierung in Sekundenschnelle ein weiterer Vorteil gegenüber Wettbewerbstechnologien. Die „Privacy“-Variante schaltet ebenfalls in Sekundenschnelle von kristallklar auf milchig-undurchsichtig. Sie schütze Konferenzräume, vertrauliche Produktionsumgebungen oder Wohnräume vor Blicken von außen. Eingesetzt werden sollen die unter dem Markennamen LicrivisionTM vertriebenen Flüssigkristall-Materialien zukünftig auch in Fahrzeugen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten wie etwa in der Luft- und Seefahrt werden derzeit erforscht.Dass die innovativen Flüssigkristallfenster auch in der Praxis halten können, was sie versprechen, zeigten Langzeittests unter realen Bedingungen. Seit 2015 ist die westliche Fensterfront des modularen Innovationszentrums von Merck in Darmstadt mit Flüssigkristallfenstern ausgestattet, die auch bei sommerlicher Hitze und in eiskalten Winternächten nach wie vor einwandfrei funktionieren. Die Sonnenschutz- und „Privacy“-Varianten sind seit September 2016 im neuen OLED- Produktionsgebäude am Standort Darmstadt verbaut.Auch das globale Beratungsunternehmen Frost & Sullivan hat das Potenzial der neuen Technologie erkannt. Ende Oktober zeichnete es Merck für seine Flüssigkristallfenster mit dem „Technology Innovation Award“ aus. Dabei konstatierte die Jury: Als einer der wichtigsten Innovationstreiber mit signifikanten Wettbewerbsvorteilen bei intelligenter Verglasung habe Merck die Chance, sich als Marktführer zu etablieren.

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