Produktives Industriedenkmal

Lagerhalle zwischen denkmalgeschützten Gebäuden realisiert

Freyler Hallenbau
Zwischen denkmalgeschützten Mühlengebäuden errichtete Freyler Industriebau eine neue Lagerhalle. Neben den Vorgaben des Denkmalamts spielten für die Architektur und deren Umsetzung auch der Bedarf und die Wünsche des Bauherrn sowie die Grundstücksgeometrie eine Rolle. So wurden für die neue Halle fast 5.000 m³ Erde aufgeschüttet – und nicht wie üblicherweise Boden abgetragen: "Die Übergänge zum denkmalgeschützten Bestand liegen somit auf einer Höhe", berichtet Freyler-Projektleiter Steffen Engert, "unumgänglich für einen reibungslosen Warenwechsel zwischen Produktion und Lager."

Wurzen (ABZ). – Die Wurzener Nahrungs-mittel GmbH ist einer der erfolgreichsten Nahrungsmittelhersteller der neuen Bundesländer. Gegründet 1847, ist es heute ein florierendes Unternehmen für Mühlenprodukte und Snacks. Mit Blick in die Zukunft setzt die Geschäftsführung auf einen Mix aus Qualität, Tradition und Innovation – sowohl bei Verpackung und Inhalt, als auch der gesamten Herstellung und Logistik. Konsequent ist daher der Schritt, ein neues Lager zu bauen und die alten Bestandsgebäude zu erhalten und umzunutzen. Als Baupartner holte sich der Mittelständler Freyler Industriebau hinzu: Deren Team lieferte Konzept, Planung und Ausführung aus einer Hand – innerhalb eines klaren Budgets und noch vor dem vereinbarten Bezugstermin.Gebaut von 1921–1925 stehen die beiden alten Mühlengebäude der Wurzener Nahrungsmittel GmbH heute unter dem Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Kulturdenkmäler im Freistaat Sachsen (SächsDSchG). Das bedeutet, dass die Gebäudesubstanz in vielerlei Hinsicht in ihrem Ursprung bewahrt werden muss – selbst wenn diese nach wie vor der Produktion dient. Ein Anbau in Form eines neuen Lagergebäudes an die Industriedenkmäler forderte entsprechend viel Feingefühl: Schon während der Konzeption des Neubaus wurde das Landesamt für Denkmalpflege einbezogen. Für Freyler Industriebau ist das kein Neuland. Die Planer koordinieren bei ihren Projekten alle Beteiligten und beziehen frühzeitig die entsprechenden Behörden mit ein. Der große Vorteil für den Bauherren: Er hat immer nur einen festen Ansprechpartner als Schnittstelle zu alle Gewerken.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Servicetechniker m/w/d im bundesweiten Außendienst..., Weißenfells  ansehen
Service-Techniker / Mechatroniker (m/w/d) für..., Düsseldorf, Herne,...  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Freyler Hallenbau
Industriedenkmäler werden geschützt, um die Geschichte der Industrialisierung zu bewahren. Für die Wurzener Nahrungsmittel GmbH bedeutet dies aber auch den Schutz der eigenen Geschichte und Produktionsstätten. Fotos: Freyler

Gemeinsam mit der Denkmalpflege wurde vor Ort festgelegt, wo genau die Halle auf dem Baufenster platziert und der Bestand für zwei Übergänge zum Neubau durchbrochen werden darf. In einem weiteren Schritt erstellte Freyler ein optisch dezentes silbernes Farb- und Materialkonzept für die Gebäudehülle. Zum Schutz eines weiteren Denkmals, wurde die Dacheindeckung so gewählt, dass diese nicht zu hell oder gar reflektierend wirkt: In etwa 350 m Luftlinie steht auf einer Anhöhe das Schloss Wurzen, dessen malerischer Ausblick dadurch uneingeschränkt erhalten bleibt.Neben den Vorgaben des Denkmalamts spielten für die Architektur und deren Umsetzung auch der Bedarf und die Wünsche des Bauherrn sowie die Grundstücksgeometrie eine Rolle. So wurden für die neue Halle fast 5000 m³ Erde aufgeschüttet – und nicht wie üblicherweise Boden abgetragen: "Die Übergänge zum denkmalgeschützten Bestand liegen somit auf einer Höhe", berichtet Freyler-Projektleiter Steffen Engert, "unumgänglich für einen reibungslosen Warenwechsel zwischen Produktion und Lager." Auch für die Andockstationen im Versandbereich war dies von Vorteil: Da die Lkw 1,2 m unter den Verladebrücken stehen müssen, sind aufwändige Erdarbeiten entfallen.

Freyler Hallenbau
Die Lagerhalle wird aktuell nur ebenerdig als Palettenlager genutzt. Das flexible Platzieren eines anderen Lagersystems ist jedoch dank offenen Grundrisses kein Problem.

Eine Kombination aus Stahlbetonpfeilern und Holzbindern für das Dach ermöglicht in der Halle ein weites Stützenraster von bis zu 27,90 m. Damit ist das Lager aufs Wesentliche konzentriert: knapp 5000 m² frei nutzbare Fläche – deren Kapazitätsgrenze noch lange nicht erreicht ist. Ohne Aufwand kann Wurzener von der ebenerdigen Palettenlagerung auf ein bis zu 7,50 m hohes Regalsystem umsteigen und dadurch ein Vielfaches der aktuellen Menge lagern. Die Halle ist damit auch auf künftiges Wachstum vorbereitet.

Da es sich bei dem Gebäude um eine unbeheizte Kaltlagerhalle handelt, waren keine besonderen Maßnahmen hinsichtlich einer Dämmung notwendig. Hochwertige Baustoffe für Fassade und Dach sowie eine sparsame LED-Beleuchtung als Ergänzung klassischer Oberlichter waren dem Bauherrn dennoch wichtig. Für den Schutz von Leben und Gut wurde eine Brandmeldeanlage installiert. Obendrein bewahren zwei automatisch gesteuerte T90-Brandschutztore die angrenzenden Baudenkmäler.

Ein funktionierendes Gefüge aus Produktion und Logistik zu erweitern, bedarf einer komplexen Planung. Gibt der Bauherr dabei vor, dass während der Bauzeit alle Arbeiten weiter laufen, ist obendrein viel Fingerspitzengefühl nötig – vor allem zwischen denkmalgeschützter Bausubstanz und der Herstellung von Lebensmitteln. Freyler durchbrach den Bestand daher erst, als der Neubau bereits abgeschlossen war, und innerhalb eines extrem kurzen Zeitfensters. Vorab errichtete Staubschutzwände verhinderten jedwede Verschmutzung. Wenige Stunden später waren alle baulichen Maßnahmen abgeschlossen.

Die gesamte Warenkette, von der Rohmaterial-Anlieferung über die Herstellung bis hin zu Verpackung und Versand, wurde in der Bauzeit keine Minute unterbrochen: "Wir haben mit Wurzener sehr früh in der Planung ein komplett neues Verkehrskonzept erstellt", erklärt Freyler-Projektleiter Steffen Engert, "die interne Logistik während der Bauphase fliesend umzustellen war dann nur noch die Kür."

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen