Professionelle Einsatzbereitschaft im Katastrophenfall

Im Eiltempo Notbrücke über die Ahr errichtet

Schuld (ABZ). – Zur zerstörerischen Sintflut angeschwollen, tobten die Wassermassen das Ahrtal hinunter durch die Anrainergemeinden. Besonders betroffen von der Flutkatastrophe war auch das 700-Einwohner-Dorf Schuld. "Autos, Häuser, Existenzen – wie mit dem Hochdruckstrahler weggefegt", schildert Christian Fleck,
Gerüstbau
Trotz des sehr unebenen Untergrunds und der statischen Herausforderungen entstand mithilfe der Erfahrung des Fleck-Teams binnen Stunden eine sichere und tragfähige Gerüstbrücke, die die beiden Ortsteile von Schuld wieder verbindet. Foto: Fleck Gerüstbau

Geschäftsführer von Fleck Gerüstbau, seinen ersten Eindruck. Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, hatte den Koblenzer Unternehmer zu Hilfe gerufen. Es galt, möglichst schnell die beiden Ortsteile mit einer Behelfsbrücke wieder zu verbinden.

Auf 8,87 m stieg der Pegel der Ahr am 15. Juli 2021 in Schuld, beim letzten Hochwasser lag der Scheitel bei vergleichsweise milden 3,6 m. Die Wucht des Wassers wirkte verheerend. Innerhalb weniger Minuten verloren die betroffenen Einwohner ihr Hab und Gut. Auch die Infrastruktur verwüstete die Flut. Lussi beziffert die Schäden an öffentlichen Einrichtungen und Privateigentum allein in seiner Gemeinde nach einer ersten Schätzung auf rund 48 Millionen Euro.

Schwer getroffen wurde unter anderem die historische Römerbrücke, die von alters her die durch die Ahr getrennten Ortsteile von Schuld verbindet. Die nur fahrzeugbreite Verbindung fungiert als wichtige Lebensader, alle alternativen Strecken bedeuten einen weiten Umweg. "Die Flut riss alles mit – riesige Trümmer wurden mit ungeheurer Gewalt gegen die Bogenbrücke geschleudert und haben das Bauwerk bis auf die Grundsubstanz abgetragen. Die Schäden sind so massiv, dass die Brücke statisch mit null bewertet und gesperrt werden musste", so Fleck. Damit die Versorgung der Einwohner zumindest zu Fuß wieder sichergestellt werden konnte, beauftragte die Gemeinde Schuld Fleck Gerüstbau mit der Errichtung einer tragfähigen Gerüstkonstruktion über die hochgradig beschädigte Brücke.

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Gerüstbau
Zwölf Facharbeiter montierten die Gerüstbrücke, die mit etwa 140 cm Breite für den Fußgängerverkehr bequem nutzbar ist.

Oberstes Ziel war, die Not der Menschen möglichst schnell zu lindern. Keinesfalls leiden durfte unter dem Zeitdruck die Sicherheit. Fleck Gerüstbau ist in Deutschland eines der erfahrensten Unternehmen, wenn es um die Restaurierung historischer Bauwerke geht. Statische Berechnungen und die Einschätzung baufälliger Substanz zählen zu den Kernkompetenzen des Expertenteams. Fleck konnte sofort helfen, da alle Ressourcen im eigenen Haus vorhanden sind. "Für die 70 Kilometer von Koblenz nach Schuld brauchten wir Stunden. Dann ging alles sehr schnell. Samstag gegen 11 Uhr begutachteten wir die Brücke, 14 Uhr lieferte unser Lkw das erste Gerüstmaterial, währenddessen rechneten bereits unsere Statiker. Sonntag um 5 Uhr startete unser Montageteam, um 20 Uhr war die Konstruktion begehbar", rekapituliert Fleck im Zeitraffertempo, das prägend ist für das gesamte Projekt.

Zwölf Facharbeiter montierten die Gerüstbrücke, die mit etwa 140 cm Breite für den Fußgängerverkehr bequem nutzbar ist. Die Auflagerung des Modulgerüsts erfolgte hauptsächlich im Bereich der Pfeiler beziehungsweise am Ufer auf dem noch existierenden Straßenbelag. Dabei galt es, eine Belastung des mittleren Bogens nach Möglichkeit zu vermeiden. Dies gelang durch die Verwendung einer leichten Zwischenstützung, die nach dem Aufbau wieder demontiert wurde.

Trotz des sehr unebenen Untergrunds und der statischen Herausforderungen entstand mithilfe der Erfahrung des Fleck-Teams binnen Stunden eine sichere und tragfähige Gerüstbrücke, die die beiden Ortsteile von Schuld wieder verbindet. "Wir gehen immer mit Leidenschaft und Engagement ans Werk, das ist die Vorrausetzung für erstklassige Ergebnisse in unserem anspruchsvollen und manchmal auch gefährlichen Job. Solch eine dramatische Situation haben wir noch nie erlebt. Das ganze Team ist froh, dass wir mit unserem Einsatz ein wenig helfen konnten", sagt Christian Fleck.

Das 1995 vom damals 24-jährigen Christian Fleck gegründete Unternehmen steht heute an der Spitze der deutschen Gerüstbauer im Bereich der Denkmalpflege. Burg Hohenzollern, Schloss Heidelberg, Schloss Schwerin und Schloss Neuschwanstein – auf den bundesweit renommiertesten Restaurierungsbaustellen stehen Fleck-Gerüste. Auch in der Heimatregion rund um Koblenz ist Fleck Gerüstbau aktiv. Eine besondere Spezialität des 35-köpfigen Teams sind Großaufträge mit überregionaler Strahlkraft wie das Koblenzer Fährhaus Fünf-Sterne-Luxushotel, die Generalsanierung des Landgerichts in Koblenz oder das Ludwigmuseum am Deutschen Eck. Der Leistungskatalog von Fleck Gerüstbau umfasst die Planung und Ausführung von Gerüstkonstruktionen, die Unterstützung bei der Erarbeitung technischer Lösungen, die fachgerechte Installation von Höhenzugangstechnik und statische Sonderkonstruktionen.

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