Prognose

Deutscher Wohnungsbau noch Jahre unter Bedarf

München/Wiesbaden (dpa). – In vielen deutschen Städten werden nach Einschätzung von Ökonomen voraussichtlich noch über Jahre dringend benötigte neue Wohnungen fehlen. "Wir müssen 400.000 im Jahr bauen, schaffen aber nur 300.000", sagte Ludwig Dorffmeister vom Münchner ifo-Institut bei der "Euroconstruct"-Konferenz in München. Die 100.000 jährlich fehlenden Wohnungen müssten dann später gebaut werden – voraussichtlich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts. Dorffmeister sieht mehrere Gründe für die erwartete Lücke: Engpässe in der Bauindustrie und bei den Baubehörden, fehlendes Bauland in den Städten und gestiegene Baukosten. "Wir haben einige Rahmenbedingungen, die nicht so passen." Der Wohnungsbau in Deutschland sei nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt – gemessen an der Zahl neuer Wohnungen pro tausend Einwohner. Nach Angaben von Dorffmeister wächst die Baubranche erstmals seit Anfang der 1990er-Jahren in sämtlichen 19 Staaten gleichzeitig. 2018 könnte sich demnach der gleichzeitige Aufschwung der Branche in allen 19 Ländern fortsetzen, ab übernächstem Jahr rechnet Dorffmeister mit einer leichten Abschwächung. Ab 2019 werde die Bautätigkeit in Deutschland an Schwung einbüßen: "Es wird aber keinen dramatischen Rückfall geben." Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank macht Kredite billig und viele Finanzanlagen unattraktiv: "Der Aufschwung läuft auf lockerem Geld, das ist die Droge", sagte der Ökonom Thomas Mayer, ehedem Chefvolkswirt der Deutschen Bank, derzeit tätig für die Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch.

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