Projekt der Universität Kassel
Öko-Beton aus Schlacken
Doch sein ökologischer Fußabdruck ist nicht besonders gut, so die Uni: Die Zementindustrie stößt jährlich ca. 2,5 Milliarden Tonnen CO2 aus, etwa 3,7-mal mehr als die Luftfahrt. "Mit zunehmender Weltbevölkerung wird auch der Bedarf an Baustoffen steigen und sich die Situation noch verschärfen", sagt Prof. Dr. David Laner, Fachgebietsleiter Ressourcenmanagement und Abfalltechnik an der Universität Kassel und Koordinator des Projektes.
Zusammen mit Prof. Dr. Bernhard Middendorf vom Fachgebiet Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie und Industriepartnern starten sie ein innovatives und interdisziplinäres Projekt: Durch ein besonderes Recyclingverfahren soll der beliebte Baustoff Beton umweltschonender hergestellt werden.
Im Jahr 2016 wurde in Deutschland in etwa 20 Millionen Tonnen Siedlungsabfall verbrannt. Die Menge an Rostasche daraus lag bei rund 5 Millionen Tonnen. Die optimale Verwertung von Hausmüllverbrennungs (HMV)-Aschen kann die ökologischere Lösung für die Betonherstellung sein, so die Universität.
Dies ist das Ziel des Projektes "HMV-Öko-Beton: Ökologische Optimierung von Betonprodukten durch Nutzung mineralischer Fraktionen von Hausmüllverbrennungs-Rostasche" an der Uni Kassel. Bei der Verbrennung von Hausmüll lassen sich verschiedene Fraktionen identifizieren. Die grobe Hausmüllschlacke als teilweisen Ersatz für Sand und Kies zu verwenden ist bereits Stand der Technik.
"Bisher wurde allerdings noch kein Zement ersetzt. Das ist unter anderem unser Ziel: Wir wollen den Zementanteil im Beton um mindestens 20 Prozent reduzieren", sagt Prof. Middendorf. Dazu testen die Wissenschaftler die Feinstfraktion der Hausmüllschlacke.
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