Projekt zu duktilen Gussrohren und Steinwolle

Verbund soll Konzept entwickeln

Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt setzt sich mit Anpassungsstrategien an den Klimawandel auseinander.
Verbände
HRW-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Staude gratulierte zur Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und wünschte dem Projektteam viel Erfolg. Foto: HRW

Herten (ABZ). – Hitzewellen, extrem lange Trockenzeiten, Starkregen und Überschwemmungen – extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels zeigen deutschlandweit die hohe Verwundbarkeit der Städte. Das Verbundprojekt setzt sich nun mit Anpassungsstrategien an den Klimawandel auseinander:

Es geht um Baum-Rigolen-Systeme, grüne Infrastrukturen, um eine wasser- und klimasensible Stadtentwicklung, um Leitungsgräben aus Steinwolle und Gussrohre. Das Ziel des interdisziplinären Projektes "Boden-Rohr-System als innovatives Element der klimaangepassten Stadtentwässerung", kurz BoRSiS, ist es, ein marktfähiges und praxisnahes Speicherkonzept zu entwickeln. Das teilten die European Association for Ductile Iron Pipes (EADIPS) und die Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e. V. (FGR) mit. Daher sollen neben Professoren der Hochschule Ruhr West und der Hochschule Bochum zwei Industrievertreter, ein Baumökologe sowie die Stadt Detmold in das Projekt eingebunden werden.

Schattenspendende Bäume spielen für ein besseres und (kühleres) Mikroklima in Städten bei zunehmender Sommerhitze eine wichtige Rolle. Um sie zu wässern, werden immer mehr Baumrigolen eingesetzt. Rigolen sind (unterirdische) Speicherkörper, zum Beispiel aus Kies, wo das Wasser im Porenvolumen gespeichert wird, Mulden sind Vertiefungen auf der Oberfläche, die der Speicherung des Wassers dienen. Dort könne das Stark-Regenwasser aber nur kurz gespeichert werden, da das Speichervolumen auf den Baumstandort begrenzt sei.

Das Ziel von BoRSiS ist nach eigenen Angaben, im Leitungsgraben von Rohren unter den Gehwegen oder Straßen Wasser zu speichern und zeitverzögert zur Bewässerung von Stadtbäumen abzugeben. Durch die Nutzung des Leitungsgrabens soll ein erweiterter Speicher für Niederschlagswasser und für den Wurzelraum zur Verfügung stehen, ohne dass ein zusätzlicher Platzbedarf auf der Oberfläche gegenüber Versickerungsmulden erforderlich sei.

"Um den bisher ungenutzten Leitungsgraben überhaupt als Speicher für Niederschlagswasser und Wurzelraum nutzen zu können, ist eine Abkehr von der bisherigen Praxis erforderlich", so EADIPS und FGR. Derzeit werden Leitungsgräben demnach hoch verdichtet, um eine stabile Bettung der Rohre zu gewährleisten. Wurzeln sollen, soweit möglich, vom Leitungsgraben ferngehalten werden. Rohre aus duktilem Gusseisen, könnten in porenreiche, grobe Schottermaterialien gebettet werden.

Sie gelten als wurzelfest, so dass Baumwurzeln in den Leitungsgraben dieses Boden-Rohr-Systems einwachsen können, ohne das Rohr zu schädigen. Außerdem soll ein neuartiges Material für den Leitungsgraben getestet werden. Der Industriepartner Rockflow habe einen Leitungsgraben aus Steinwolle entwickelt, der gegenüber Kieskörpern mit 95 Prozent ein höheres Speichervermögen besitze. Beteiligt an diesem Verbundprojekt sind neben den HRW Instituten Bauingenieurwesen und Wirtschaft die Hochschule Bochum (Wasserbau und Hydromechanik), die Fachgemeinschaft EADIPS, das Unternehmen Rockflow und auch die Stadt Detmold.

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