Projektarbeit zur BIM-gemäßen Abwicklung von Bauvorhaben im K-VTB

Keine Straßen, sondern ein Stück Zukunft bauen

Hayingen (ABZ). – Die gelernte Bauzeichnerin Anna Wörle verfasste im Rahmen ihrer nebenberuflichen Qualifizierung zur BIM-Baustellen-Managerin im kommunalen Verkehrswege- und Tiefbau (BIM K-VTB) eine Projektarbeit zum Thema "BIM-gemäße Abwicklung von Bauvorhaben". Ausbildungsleiter Tobias Hesse begleitete die Ausarbeitung.

Veränderungen brauchen Menschen, die sie in die Hand nehmen. Zu diesen Menschen gehört Anna Wörle. Mit ihrer Projektarbeit im bayerischen Gundelfingen möchte die junge Bauzeichnerin der Fritz Heidel OHG, Auftraggebern und Planern laut eigener Aussage die Vorteile nachvollziehbar und anschaulich anhand konkreter Anwendungsbeispiele aufschlüsseln und damit Folgeprojekten den Weg ebnen. Darum lässt sie diese auch selber in Ihrem Werk zu Wort kommen. Die Arbeit gehörte zum Transfer-Teil der auf praktische Umsetzung hin orientierten Qualifizierungsmaßnahme.

"Wer sinnvolle Veränderungen in Angriff nehmen möchte, muss weder Revolutionär sein noch bestehende Strukturen über den Haufen werfen", meint Wörle. "Sinnvolles Umdenken fängt im Kleinen an: Beispielsweise, wenn es um Pläne geht, die – wie wir alle wissen – meist am PC erstellt, dann aber in Papierform oder aber in Form von digitalen Daten/Plänen in 2D (ohne Höheninformationen) übergeben werden. Würde der Auftraggeber einfach vorgeben, dass diese Pläne grundsätzlich in 3D zu liefern sind und der durch die diversen Format-Exporte verursachte Aufwand und Datenverlust entfallen, wären wir alleine dadurch schon einen großen Schritt weiter", ist sich Wörle sicher. Lösen ließe sich dieses Thema beispielsweise durch den in ihrer Arbeit vorgeschlagenen BIM-Ablaufplan (BAP), in dem solche und andere Fragen vorab festgelegt werden. "Wenn man diesen Daten-Workflow bis zum Ende nahtlos fortführt, profitieren auch Abrechnung und Dokumentation in einem Maß, das jeden am Bauprozess Beteiligten begeistern dürfte, der sich darüber informiert."

Die Schlüsselrolle auf dem Weg in Richtung BIM sieht Wörle nicht nur an dieser Stelle auf Auftraggeberseite, da diese mit ihren Ausschreibungen letztlich die Weichen für die Abwicklung der Baustelle stellt. "Nur ist die Kommune als solche selten Innovationstreiber, da das Thema BIM kein Reißer für Wahlplakate ist und den meisten öffentlichen Auftraggebern fehlt der nötige Hintergrund, um die enormen Potenziale von BIM für sich zu erkennen", so die gelernte Bauzeichnerin. Deshalb läge es an den Bauunternehmen und Ingenieurbüros, den Aufwand der nötigen Pionier-Arbeit zu leisten und öffentlichen Auftraggebern neben Best-Practice-Beispielen einen praktischen Leitfaden und konkrete Handlungsempfehlungen auf den Weg zu geben. Ihre eigene Projektarbeit möchte ein Baustein für diesen Weg sein.

"Wer einmal verstanden hat, dass die BIM-gemäße Abwicklung von Bauvorhaben fast zwangsläufig eine maximale Kosten- und Terminsicherheit zur Folge hat, wird auch bereit sein, sich über die bereits heute bestehenden Umsetzungsmöglichkeiten zu informieren. Und die sind oft greifbarer und nachhaltiger als manch einer denkt: Wenn das bauausführende Unternehmen die besagte Baustelle beispielsweise eigenständig in 3D auf misst, um in 3D zu bauen und zu dokumentieren, verstauben diese Messdaten danach meist in dessen virtuellen Schubladen. Dabei könnten sie mit minimalem Mehraufwand ins GIS-System der Kommune eingespeist bei der Bewirtschaftung und bei Folgeprojekten als echtes 'Datengold' sowie als wertvolle Grundlage für weitere Ausschreibungen dienen. Doch solange dieser Vorteil nicht von Auftraggeberseite über entsprechende Ausschreibungen angeschoben wird, wird sich jeder den Aufwand sparen, der nicht ausgeschrieben wurde. Dabei profitieren nicht nur die Kommunen, sondern auch die Planer und natürlich wir Bauunternehmen selber."

Grundsätzlich gehe es darum, dass sich alle Beteiligten bauvorbereitend miteinander abstimmen. Wenn eine Kommune diesen Aufwand einmal betrieben hat, hat sie eine Vorlage, auf der sie bei den künftigen Maßnahmen aufbauen kann. "Man muss das Rad nicht jedes Mal neu erfinden, man muss es einfach nur einmal zum Laufen bringen. Danach wird sich BIM von alleine durchsetzen. Denn Vorteile wie Planungssicherheit, GIS-Daten und Wirtschaftlichkeit sind durch BIM-Ausschreibungen einfach wesentlich leichter zu erreichen als mit herkömmlichen Ausschreibungen."

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