Pumpwerk modernisiert

Abwasserförderung läuft jetzt verstopfungsarm

Xylem Modernisierung und Sanierung
Das Pumpwerk Schneverdingen wurde grundlegend modernisiert. Zu den zwei neuen Tauchmotorpumpen kam auch eine ganz neue Schaltung hinzu, ausgestattet mit der Regelung Flygt SmartRun. Fotos: Xylem

SCHNEVERDINGEN (ABZ). - Nahezu keine verstopften Tauchmotorpumpen mehr, dazu ein wesentlich energieeffizienterer Betrieb der Abwassertechnik. Für die Gemeinde Schneverdingen hat sich die Modernisierung des Pumpwerks Wintermoor gelohnt: Die Pumpstation arbeitet jetzt zuverlässig, ein effektiver Anlagenbetrieb ist sicher gestellt und der Wartungsaufwand sowie die Kosten sind minimiert. Die Gemeinde setzt nun auf das Flygt Experior Konzept. Dieses setzt sich zusammen aus einer Flygt N-Pumpe mit adaptiven, verstopfungsarmen Laufrad sowie der intelligenten Steuerung Flygt SmartRun. Sie regelt die Pumpenleistung zum energetisch optimalen Betriebspunkt hin.Die Gemeinde Schneverdingen hat das Pumpwerk im Ortsteil Wintermoor modernisiert. Zwei Tauchmotorpumpen der Marke Flygt mit N-Technologie des Wassertechnologie – Unternehmens Xylem verrichten jetzt zuverlässig ihren Dienst. Gesteuert wird das System über die intelligente Regelung Flygt SmartRun. Feststoffe im Abwasser hatten bei der Altanlage regelmäßig zu Laufrad-Verstopfungen geführt.Die Umrüstung hatte zwei bemerkenswerte Ergebnisse zur Folge: 1). Es treten nahezu keine Verstopfungen mehr auf.2). Der Energieverbrauch reduzierte sich um gut 30 %.Die Ausgangssituation war alles andere als erfreulich für Klaus Wiebusch, Betriebsleiter der Kläranlagen Schneverdingen und Neuenkirchen. Das Pumpwerk im Ortsteil Wintermoor setze mit "lästiger Regelmäßigkeit" Störungsmeldungen ab. Ein bis dreimal pro Woche musste demnach ein Mitarbeiter zur Anlage rausfahren, um den Betrieb wieder herzustellen. Vom Standort-Klärwerk aus kam da in der ländlich weitläufig zersiedelten Region (zwischen Hamburg und Bremen) schnell 1 Std. Fahrtzeit auf der Strecke zusammen. Der Aufwand summierte sich so auf gut 16 Std., also zwei volle Tage Arbeitszeit im Monat. Die Störungsursache war fast immer gleich: Vliestücher und andere Hygieneartikel im Abwasser führten zum Totalausfall des Pumpenlaufrads durch Blockade. Die faserig-zähen Stoffe bereiteten als verfestigte Masse den herkömmlichen Tauchmotorpumpen ständig große Probleme. Der Betriebsleiter konnte letztlich nur noch feststellen: "Das Pumpwerk bewältigte die Regelanforderungen nicht mehr." Eine Lösung musste herbei.In der Folge modernisierte die Gemeinde Schneverdingen das Pumpwerk. Die alte Anlagentechnik wurde ausgebaut, Xylem installierte die zwei neuen Flygt Tauchmotorpumpen mit N-Technologie und adaptiven Laufrad (Produktbezeichnung NP 3127.190) zusammen mit der Regelung Flygt SmartRun. Die Kerndaten der Flygt N-Pumpe lauteten in diesem Fall: 7,4 kW Nennleistung, bei einer Frequenz von 50 Hz fördert sie bis zu 7 l/s, Gehäuse und Laufrad sind aus Grauguss gefertigt.Das besondere an der Abwasserpumpe aber ist die so genannte N-Technologie. Das adaptive Laufrad der Pumpe ist axial so gelagert, dass es sich nach oben bewegen kann. Es weicht also aus und gibt den Weg frei für größere Feststoffansammlungen und sorgt für deren zügigen Transport durch die Hydraulik, ohne dass Anhaftungen etwaige Verstopfungen begünstigen. Über das eigene Gewicht, bzw. die Schwerkraft gleitet es wieder in die richtige Position zurück, wenn der Fremdkörper das Laufrad passiert hat. Anschließend läuft das System ganz normal weiter.Über diesen rein mechanischen Vorgang hinaus verfügt das System zusätzlich über eine regelungstechnische Komponente, um Blockaden vorzubeugen: Den automatischen Reversierbetrieb. registriert die Steuerung SmartRun beginnende Blockaden, wechselt sie in einen Reinigungsmodus, bestehend aus mehreren Zyklen mit Vorwärts- und Rückwärtsläufen bei unterschiedlichen Drehzahlen und spült die Pumpe dadurch frei.

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Die Steuerung Flygt SmartRun verfügt über eine Menge guter Eigenschaften: Unter anderem regelt sie die Tauchmotorpumpe immer in den optimalen Betriebspunkt hinein.

Zusätzlich zum Schutz vor Verstopfungen verfügt SmartRun über eine weitere herausragende Eigenschaft. Die Steuerung regelt die Tauchmotorpumpe immer in den energetisch optimalen Betriebspunkt ein. Praktisch bedeutet das: Über Sensoren werden Niveaustand und Zulauf sowie die bei jedem Pumpenzyklus erforderliche spezifische Energie (kwh/m³) ermittelt bzw. errechnet. Bei dem nächsten Pumpenzyklus fährt die Pumpe die Leistung eine Stufe herunter. Das wiederholt sich solange, bis sich der geringste energetische Verbrauch einstellt.Bei stärkerem Zulauf arbeitet die Pumpe automatisch mit mehr Leistung. Bei Starkregen z. B. regelt SmartRun die Motorsteuerung im Bedarfsfall hoch bis auf das Maximum von 50 Hz.Der Verbund aus innovativer Technik und intelligenter Steuerung führte zu einem wesentlich energieeffizienteren Betrieb des Pumpwerks. Die Energiekosten wurden laut Klaus Wiebusch um gut ein Drittel gesenkt.Vor der Modernisierung verzeichnete das Pumpwerk im Jahr 2012 noch einen Energieverbrauch von rund 6300 kW/h, nach der Installation der neuen Pumpen und der neuen Steuerung lag der Verbrauch im Jahr 2014 bei nur noch 4400 kW/h. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich zudem die Tatsache aus, dass die Abwasserpumpen auch bei hartnäckigen Verstopfungen nicht mehr unnötige Energie aufwenden müssen – wegen des adaptiven N-Laufrads entstehen diese Fälle gar nicht erst.

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