Qualitätsgeprüftes Plusenergiehaus

Massivbau erreicht ausgezeichnete Energiewerte

Passivhaus Wohnungsbau
"Qualitätsgeprüftes Passivhaus" (v.l.): Uwe Kettner, Claudia und Martin Modler mit ihren Kindern Mark und Clara sowie Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger. Foto: Westend-PR

GRIMMA (ABZ). - Das erste Grimmaer Plusenergiehaus im Fichteweg hat die hohen Zertifizierungsanforderungen des unabhängigen Darmstädter Passivhausinstituts Dr. Wolfgang Feist erfüllt. Die Urkunde "Qualitätsgeprüftes Passivhaus" übergab Matthias Berger, Oberbürgermeister der Stadt Grimma, kürzlich den Eigentümern, dem Ehepaar Modler. "Als zertifizierte Europäische Energie- und Klimaschutzkommune sind wir natürlich stolz darauf, dass immer mehr private Bauherren sich dem anschließen und auf Energieeinsparung setzen", äußerte er sich positiv über die Entwicklung.

Das Plusenergiehaus in Massivbauwei-se ist in der Basis ein Passivhaus, dessen Kennzeichen eine optimale Gebäudedämmung, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und passive Wärmequellen wie Haushaltsgeräte sind. Durch die zusätzliche Photovoltaikanlage auf dem Dach wird das Passivhaus zum Plusenergiehaus. Der selbst erzeugte grüne Strom wird vorrangig für den Eigenverbrauch genutzt, der Überschuss in das öffentliche Netz eingespeist. An dunklen Wintertagen kann fehlende Restenergie für Heizung und Warmwasserbereitung mit der Sole-/Wasser-Wär-mepumpe inkl. Erdsonde erzeugt werden.

Seit September wohnt Familie Modler in ihrem neuen Eigenheim, das in der Jahresbilanz ausgezeichnete Energiewerte vorweisen wird, wie die Prognose aufzeigt. Mit ihrer Photovoltaikanlage erzeugen die Modlers rund 7350 kWh Strom pro Jahr, wovon sie ca. 1850 kWh für ihren Eigenverbrauch nutzen. Der Gesamtverbrauch für Heizung, Warmwasser, Haushaltsstrom und Hilfsstrom liegt bei 5600 kWh pro Jahr. Be-ziehen sie den Reststrom von 3750 kWhfür durchschnittliche 25 Cent pro kWh, fallen 937 Euro Stromkosten im Jahr an. Den Überschuss des selbst erzeugten Stroms von 5500 kWh speist Familie Modler für 19,3 Cent pro kWh ins öffentliche Netz ein und bekommt dafür 1061,– Euro vergütet.

"Perspektivisch planen wir, einen Batteriespeicher zu installieren, um den Eigennutzungsanteil noch zu erhöhen", erklärt Uwe Kettner, Geschäftsführer des planenden und ausführenden Generalunternehmens BMB GmbH. "Da die Kosten für die Kilowattstunde bezogenen Stroms höher sind als die Einspeisevergütung, wird dies bei steigenden Strompreisen und fallen-den Investitionskosten für Batteriespei-cher wirtschaftlich sinnvoll." Zudem denkt das Ehepaar Modler darüber nach, sich ein Elektroauto anzuschaffen. "Das können wir dann mit unserem selbst erzeugten Strom aufladen", erklärt Martin Modler. "Zusammen mit einem Batteriespeicher machen wir uns damit von steigenden Energie-kosten so unabhängig wie möglich." Mehr selbst erzeugten Strom zu verwenden, hat ferner einen gesamtwirtschaftlichen Vorteil, denn dadurch werden Lastspitzen bei der Netzeinspeisung verhindert.

Die Stadt Grimma gehört zu den Vorreitern in Sachen Passivhaus: Zum einen steht im Ortsteil Schkortitz das erste zertifi-zierte Passivhaus Sachsens, zum anderen ist die Waldschule in Grimma-Süd der erste sächsische Schulbau in Passivhausbauweise. Beide Baumaßnahmen wurden von der BMB GmbH geplant und ausgeführt.In vielen kommunalen Bereichen leistet Grimma bereits einen entscheidenden Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz. So werden kommunale Gebäude systematisch untersucht, optimiert und kontrolliert, um ihre Energiebilanz stetig zu verbessern.Im Sommer 2012 wurde die Stadt als Energiesparkommune mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Die vorangegangene Überprüfung ergab, dass in den kommunalen Gebäuden und bei der Straßenbeleuchtung bedeutende Energiesparpotenziale erschlossen wurden.

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