Radioteleskop Effelsberg

Spezialkonstruktion ermöglicht komplizierten Einsatz

Gardemann Arbeitsbühnen und Aufzüge
Gardemann Arbeitsbühnenbediener Hans Georg Schwettling manövrierte die Bühne geschickt durch das Gestänge, damit die Anstricharbeiten problemlos durchgeführt werden konnten. Foto: Gardemann

EFFELSBERG (ABZ). - Mit 100 m Ø gehört das Radioteleskop Effelsberg zu den größten vollbeweglichen Radioteleskopen der Welt. Damit die Teleskopschüssel die weit gereisten Radiosignale optimal reflektiert, ist eine schneeweiße Oberfläche unabdingbar. Seit der Inbetriebnahme in den 1970er-Jahren werden daher permanent Anstreicharbeiten an der riesigen Schüssel vorgenommen. Die Hauptschwierigkeit war bisher, die unzähligen Stahlstreben direkt im Gestänge zu erreichen. Erstmals schafft nun eine Spezialkonstruktion Abhilfe, die gemeinsam von Ruthmann und Gardemann entwickelt wurde.Einen wichtigen Dienst im Sinne der Wissenschaft leistet Maler Alexej Schmakov von der Firma Bauschutz GmbH & Co.KG. Er arbeitet bereits den fünften Sommer in Bad Münstereifel am Radioteleskop Effelsberg des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie. "Ich freue mich jedes Jahr wieder auf den Einsatz. Es ist immer etwas Besonderes, an diesem einmaligen Objekt zu arbeiten und seinen Job in bis zu 84 m Höhe durchzuführen. Das erfordert schon besonderen Mut sowie Vertrauen in seinen Bediener", so Alexej Schmakov.Für Malerarbeiten die Stahlstreben direkt im Gestänge zu erreichen. Ein bis dato unmögliches Vorhaben. Für Gardemann Mietstationsleiter Jürgen Möller eine klare Sache, als die Anfrage von Projektmanager Klaus Bruns seitens des Max-Planck-Instituts an ihn gerichtet wurde: "Geht nicht, gibt's nichts". Aufwendig wurde die Gestängegeometrie des Radioteleskops vermessen und berechnet. Nach mehrfachen Besichtigungen und Abstimmungen lag die Lösung auf der Hand – der Kompaktarbeitskorb für Baumpfleger, welcher bei der Lkw-Arbeitsbühne GL 421 eingesetzt werden kann. Der Kompaktkorb für Arbeiten in engen Nischen oder innerhalb von Baumkronen wurde vor Jahren von Gardemann entwickelt und hat sich mittlerweile fest in der Branche etabliert. Er gehört daher bei vielen Herstellern zum Standardportfolio. Im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitsbühnenkörben ist dieser nur noch 0,80 m bis 1 m breit. Dies machte den entscheidenden Unterschied, da der Standardkorb des GL 840 eine Korbbreite von 2 m aufweist, verbreiterbar auf bis zu 3,50 m. Ausgangsmaße, mit denen in der filigranen Konstruktion nicht gearbeitet werden konnte. Nun musste nur noch ein Lösungsansatz gefunden werden, um den Kompaktkorb an die Lkw-Arbeitsbühne GL 840 zu bekommen, die aufgrund ihrer Arbeitshöhe von 84 m für den Einsatz unabdingbar war. Gemeinsam mit dem Arbeitsbühnenhersteller Ruthmann wurde ein Montageadapter für den Arbeitskorb entwickelt. Angefertigt und montiert wurde der Spezialadapter nach entsprechend entwickelter Vorlage. Dann konnte es endlich losgehen und dem etwa achtwöchigen Einsatz am Stahlkoloss stand nichts mehr im Wege.Hans-Georg Schwettling, Arbeitsbühnenbediener bei Gardemann, begleitete den ungewöhnlichen Einsatz und manövrierte Alexej Schmakov in schwindelerregender Höhe versiert durch die filigrane Stahlkonstruktion. "Vertrauen ist hier oben das Wichtigste. Unsere Kunden müssen sich im Korb 100%ig sicher fühlen nur so können sie ihrer Arbeit problemlos nachgehen und einen guten Job machen", erklärt Schwettling. 15 Jahre dauert es, bis alle Stahlträger rundherum einmal angestrichen sind und dann geht es wieder von vorne los.

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