Raumtragwerk entwickelt

Münchener Kindergarten bedarfsgerecht aufgestockt

Modernisierung und Sanierung
Auf vier Rundstützen gelagert, bilden zwei geschosshohe Fachwerkträger die Längsseiten. Die Ober- und Untergurtebenen sind mit Stahlprofilen verbunden, die in ihren Zwischenräumen die Hohlkörperdecken aus Stahlbeton aufnehmen. Foto: Strunz Architekten

MÜNCHEN (ABZ). - Der eingeschossige Kindergarten Leiden Christi in München aus den 70er-Jahren musste aufgrund haustechnischer, energetischer und sicherheitstechnischer Mängel saniert werden und sollte außerdem Räume für eine vierte Kindergruppe erhalten. Im Zuge einer Generalsanierung planten deshalb Strunz Architekten den bestehenden Kindergarten um einen Gruppenraum mit zugeordnetem Intensivraum zu erweitern. Ein Ausbau der Erdgeschossebene war aufgrund der beengten Grundstücksverhältnisse jedoch nicht möglich, ebenso waren die vorhandenen Fundamente nicht für ein Obergeschoss dimensioniert.

Daher wurde ein eigenständiges Raumtragwerk entwickelt, das den Bestand parziell wie eine Brücke überspannt. Auf vier Rundstützen gelagert, bilden zwei geschosshohe Fachwerkträger die Längsseiten. Die Ober- und Untergurtebenen sind mit Stahlprofilen verbunden, die in ihren Zwischenräumen die Hohlkörperdecken aus Stahlbeton aufnehmen. Diagonalkreuze aus Rundprofilen steifen das Tragwerk in Längsrichtung und an den Ecken aus. Ausbau und Tragwerk sind getrennt, was gegebenenfalls ein späteres Recycling der Materialien erleichtert. Der Gruppenraumbereich ist als eigenständige Konstruktion aus Holzfassade und leichten Trennwänden in das Stahltragwerk eingestellt.

Die Stahlkonstruktion wurde elementweise im Werk vorgefertigt und vor Ort neben dem Bestandsgebäude endmontiert. Sie wurde in einem Stück mittels zweier Autokrane auf die Rundstützen aufgesetzt. Der hohe Vorfertigungsgrad, die Stahlkonstruktion in Großelementen und das Treppenhaus als Gesamtfertigteil erwiesen sich nicht nur als äußerst wirtschaftliche Lösung sondern sorgten auch für eine kurze Bauzeit.

Der aufgestockte Baukörper erinnert in seiner Struktur an einen überdimensionierten Kinderbaukasten. Ein umlaufender Gang zwischen tragender Struktur und Gruppenraum schließt den Aufbau an die Treppe auf der Straßenseite an. Dies ermöglicht, neben der internen Verbindung eine vom Erdgeschoss unabhängige, äußere Erschließung. So kann die Überbauung auch als eigenständige Nutzungseinheit betrieben und bei zurückgehendem Bedarf an Kindergartenplätzen einer neuen, eigenständigen Nutzung zugeführt werden. Der frei überspannte Brückenraum bietet zudem größte Flexibilität für spätere Umbauten.

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